Adina Rishe Gewirtz

 4,1 Sterne bei 15 Bewertungen
Autor*in von Zebrawald.

Lebenslauf

Adina Rishe Gewirtz hat bisher als freischaffende Journalistin gearbeitet sowie als Texterin und Schreib-Coach. Ihre Leidenschaft gilt der Sprache, schönen Wörtern, kraftvollen Rhythmen und der Bedeutung, die sich über die Sprache entfalten kann. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern am Rand von Washington, D.C. ZEBRAWALD ist ihr erster Roman und wurde bei seinem Erscheinen in USA und England euphorisch von der Presse gefeiert.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Adina Rishe Gewirtz

Cover des Buches Zebrawald (ISBN: 9783570163092)

Zebrawald

 (15)
Erschienen am 25.08.2014

Neue Rezensionen zu Adina Rishe Gewirtz

Cover des Buches Zebrawald (ISBN: 9783570163092)
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Rezension zu "Zebrawald" von Adina Rishe Gewirtz

Auch Wünsche werden wahr
Valabevor 7 Jahren

Nichts davon wollte ich wirklich machen […] aber so lauten meine echten Wünsche:

  1. Größer werden
  2. Ein Abenteuer erleben
  3. Meinem Vater begegnen

Keiner dieser drei Wünsche war bisher in Erfüllung gegangen.

Annie lebt in er Kleinstadt Sunshine, in der nie etwas Spannendes passiert, mit ihrer Gran und ihrem Bruder Rew. Ihre Mutter hat sie verlassen als sie klein war, und so liest sie sich und ihrem kleinen Bruder Geschichten aus dem Buch „Die Schatzinsel“ vor. Gemeinsam spinnen sich die beiden Geschwister die verrücktesten Geschichten zusammen, wenn sie hinterm Haus in ihrem „Zebrawald“ sitzen. Doch eines Tages taucht während eines Gewitters plötzlich ein Mann in ihrem Haus auf und hält sie in ihrem Haus gefangen. Ihre Gran scheint den Mann wieder zu erkennen und auch er weiß Dinge über Anni und Rew, die nur ihr eigener Vater wissen kann. Ist das möglich?

„Zebrawald“ von Adina Rishe Gewirtz ist eigentlich ein Jugendbuch, liest sich aber so locker leicht und ehrlich, dass ich nicht umhin kam es in meine Sammlung aufzunehmen. Die Geschichte um Annie, Rew und ihre Gran könnte auch aus dem wahren Leben gegriffen sein. Eine Mutter verlässt ihre Kinder, der Vater ist vermeintlich tot. Nur ihre „Granny“ nimmt sich der Kinder an und gibt ihnen ein Zuhause. Das alte und schon zerflederte Buch „Die Schatzinsel“ wird dabei der Kinder liebster Schatz. Als plötzlich der Vater auftaucht, gerät die Welt aller Familienmitglieder gehörig ins Wanken. Adina Rishe Gewirtz schreibt sehr ehrlich wie sich ein Kind wohl dabei fühlen muss, wenn plötzlich der Vater vor der Tür steht, und noch dazu von der Polizei gesucht wird. Annie und Rew reagieren jeweils unterschiedlich auf diese Geschehnisse und zeigen damit auf, wie schwer es für ein Kind ist mit solchen Empfindungen fertig zu werden. Man liest, wie sie daran wachsen und ihre eigenen Entscheidungen treffen wie sie damit umgehen wollen.

„Zebrawald“ ist ein wunderbares ehrliches Buch, welches man einmal gelesen haben sollte. Und dafür muss man kein Kind mehr sein.

Cover des Buches Zebrawald (ISBN: 9783570163092)
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Rezension zu "Zebrawald" von Adina Rishe Gewirtz

Auf leisen Sohlen durch den Zebrawald
Buchperlenblogvor 7 Jahren

Das ungewöhnliche Cover hat mich direkt angezogen und so landete es bei mir auf meinem Bücherstapel.

Inhalt
Annie ist elf Jahre alt und wohnt mit ihrer Gran und Rew, ihrem jüngeren Bruder, in einem Haus am Rand des Zebrawaldes. Die Sommerferien sind nah. Die Kinder leben in der Annahme, dass ihre  Mutter sie nicht wollte und ihr Vater ermordet wurde. 

Doch plötzlich steht ein wildfremder Mann in ihrem Haus, der aus dem naheliegenden Gefängnis geflohen ist. Es ist ihr Vater.

Es entsteht ein innerer Konflikt, eine Zerrissenheit der Seele, zwischen dem Gefühl, plötzlich einen Vater zu haben und dem Umstand, dass er ein Mörder ist und sie als Geiseln hält.

Meinung
Was für ein schönes Buch! Als Jugendbuch geschrieben, liest es sich wunderbar leicht, man fliegt durch die Seiten. Apropos Seiten. Der Rand zeigt auf jeder Seite den namensgebenden Zebrawald. Dieser ist auch sehr bezugnehmend auf das ganze Buch, denn er zeigt das Schwarz- und Weiß-Denken der Figuren. 

Die Geschichte hat mich auf leise Art und Weise bezaubert. Annie ist mir sehr ans Herz gewachsen, auch Andrew und Gran. Rew ist nicht unbedingt der Sympathieträger der Geschichte, jedoch konnte ich auch seine Zerrissenheit gut nachvollziehen.

Eine Familiengeschichte, die auf unglaubliche Weise das Herz berührt und mich mit einem guten Gefühl zurück lässt.

Sehr lesenswert!

Cover des Buches Zebrawald (ISBN: 9783570163092)
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Rezension zu "Zebrawald" von Adina Rishe Gewirtz

Kein Schwarz und kein Weiß
splitterherzvor 9 Jahren

"Es war Andrew Snow. Andrew Snow. Unser Vater.
Und kurz nachdem die Stimme meines Blutes zu mir gesprochen hatte, wurde mir klar, dass unser Vater nicht von einem wütenden Mann umgebracht worden war, wie Gran gesagt hatte.
Er war der wütende Mann."
[S. 53]

Inhalt:
Nichts wünscht sich Annie mehr, als ihrem Vater zu begegnen. Doch das ist unmöglich, denn Andrew Snow ist tot. Deshalb denkt sich die Elfjährige mit ihrem Bruder die tollsten Geschichten über ihn aus, im Zebrawald hinter dem Haus ihrer Großmutter. Gran spricht nie über Andrew Snow, aber Gran redet sowieso nicht viel, und in letzter Zeit noch weniger. Als eines Nachts ein entflohener Häftling in ihr Haus eindringt und sie alle drei als Geiseln nimmt, ahnt Annie, dass hinter dem Zebrawald eine ganze Welt liegt, die sie nicht kennt. Und dass ihr Vater nicht von einem wütenden Mann getötet wurde. Sondern dass er selbst der wütende Mann ist.

Meine Meinung:
Auch wenn das Buch so aussieht: Nur selten gibt es Schwarz und Weiß. Und in "Zebrawald" schon gar nicht. Mit sanften und lesen Tönen erzählt Gewirtz eine ruhige Geschichte mit viel Inhalt und viel Gefühl, die zwar seine Zeit braucht, aber definitiv zu berühren weiß. Immer wieder wird der Leser in einen inneren Konflikt gestoßen und zum Nachdenken angeregt, denn für ein Kinderbuch (die Protagonistin Annie ist elf, der kleine Bruder Rew neun) ist "Zebrawald" schon relativ düster und melancholisch. Es erscheint schwer hinter dem ungeordneten Leben von Annie und Rew einen Lichtstreif zu sehen, doch immer wieder blitzt er durch die Bäume im Zebrawald und schafft so am Ende den Bogen zu einer hoffnungsvollen Geschichte, die vor sich hinplätschert und zwar nicht fesselnd oder unsagbar spannend ist, dafür aber gehaltvoll und unter die Haut gehend.

"Zebrawald" ist nicht das beste (Kinder)Buch, dass ich je gelesen habe - dafür ist es mir dann stellenweise doch ein wenig zu ruhig gewesen, zumal es mir anfangs schwer fiel, eine wirkliche Bindung zu den Figuren aufzubauen. Vielleicht weil die Geschichte, ebenso wie das Leben der beiden Kinder, tatsächlich etwas unordentlich wirkt - man weiß nicht, wohin sie gehen wird und schwankt stetig zwischen Mitgefühl, vor Hoffnung geschwollenem Herzen und Melancholie. Das macht "Zebrawald" nun einmal nicht zu einer leichten und witzigen Lektüre, sondern viel mehr zu einem Buch, dass einen ein wenig schwerfällig zurücklässt. Mit der Zeit bin ich durchaus darin versunken und habe mich in der Gesellschaft der Figuren wohlgefühlt, aber irgendetwas hat mir dann doch gefehlt - vielleicht die Entwicklung der Beziehung zum Vater, die mir einfach ein wenig zu schnell ging.

Der Vater, oder auch Andrew Snow, ist wohl die schwierigste Figur im Buch - zumindest was ein eindeutiges Gefühl zu ihm angeht. Bis zu einem gewissen Punkt weiß man einfach nicht, was man von ihm halten soll und später dann mag man ihn einfach und schämt sich erst ein wenig dafür. Auch Rew, der kleine Bruder von Annie, ist definitiv ein schwieriger Charakter mit dem ich bis zum Ende nicht richtig warm geworden bin, vielleicht, weil Annie ihn oft so in den Himmel gelobt hat, ich aber sie selbst viel interessanter und komplexer fand. Annie ist in der Hinsicht ein besonderer Mensch, weil sie verzeihen kann und über die Dinge hinwegsehen kann, die einen Menschen oberflächlich ausmachen. Sie ist ein ruhiges Mädchen und so ist eben auch die Geschichte - ruhig, besinnlich, nachdenklich. Kein Buch für jedes Kind, aber eine wirklich berührende Geschichte, der es dann und wann an Länge fehlt - knapp 250 Seiten reichen für so viel irgendwie nicht aus.

Fazit:
Manchmal versteckt sich dieses Buch im Zebrawald hinter dem Haus und wagt sich nur schüchtern hervor. Es spricht mit leisen Tönen, so ruhig, dass man manchmal ganz genau zuhören muss, um die Nuancen zwischen den Tönen wahrnehmen zu können. Dennoch: Gewirtz bringt die nötige Portion Gefühl und Atmosphäre mit, um "Zebrawald" zu einem besonderen Buch zu machen, dass ich gerne gelesen habe und dass mich in einer inneren Zwickmühle zurückgelassen hat. Nicht ganz einfach und zentnerschwer, aber irgendwie auf seine Art wunderschön. Lesen!

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