Rezension zu "Sacer Sanguis Maniac" von Albert Knorr
In Mummy Island gibt es zwei Erzählstränge: Rons Abenteuer auf Mummy Island und Rons Aufenthalt im Irrenhaus. Ersteres fand ich spannend und wirklich gut geschrieben, der Teil mit dem Irrenhaus kam mir etwas zu gekünstelt vor und konnte mich nicht überzeugen. Dieser Teil kam mir in vielen Belangen lächerlich vor, und ich rede dabei nicht nur von den Namen der Insassen und ihrem Verhalten. Am Ende gibt es zwar eine interessante Wendung, aber dazu hätte es meiner Meinung nach das ganze Sanatoriumsgeplänkel nicht gebraucht, zumal ich es nur nervig empfand und eher ablenkend von der eigentlichen Handlung auf Mummy Island. Und diese hat es in sich (und hätte durchaus mehr Platz einnehmen dürfen). Ein Gruppe von unterschiedlichen Personen auf einer unbewohnten Insel auf der Jagd nach … einer bestimmten Art von Schmetterlingen, die es durchaus in sich haben. Es müssen also nicht immer riesige Monster sein und tatsächlich gibt es Schmetterlinge wie sie Albert Knorr beschreibt und wer weiß … vielleicht ist die Bedrohung durch sie nicht an den Haaren herbei gezogen … Und Mumien gibt es auch (und nicht immer müssen sie aus Ägypten kommen). Ohne den in meinen Augen etwas langweiligen Sanatoriumsteil wäre MUMMY ISLAND ein besseres Buch, leider habe ich den Eindruck, dass der Teil, der mir nicht gefällt, der größere ist. Schade, denn so ist doch einiges an Potential vergeudet worden, das Irrenhaus stellt keinen Mehrwert dar, jedenfalls nicht in dieser Darstellung und die Unterbrechungen die es dadurch in der Inselhandlung geben, mögen als dramaturgischer Effekt gedacht sein, zerstören aber die dichte Atmosphäre und die Spannung auf der Insel. Albert Knorr hat bewiesen, dass er gute Thriller schreiben kann, und ich hoffe, dass dieser nur einen kleinen Ausrutscher darstellt. Und es gibt auch Mumien auf der Insel…