Cover des Buches Der Tote am Kirchturm (ISBN: 9783954005000)
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Rezension zu Der Tote am Kirchturm von Alexander Bálly

Ein starkes Team

von hasirasi2 vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Leider viel zu schnell vorbei. Ich werde mir also noch den ersten Teil besorgen (müssen) und auf weitere Folgebände hoffen.

Rezension

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hasirasi2vor 9 Jahren

Als Benedikt Singer im Winter auf offener Straße tot umfällt, bemerkt ihn eine ganze Weile niemand. Die meisten halten ihn für einen Penner. Erst der 16jährige Robert tritt ausversehen auf ihn drauf und stellt fest: „Ja verreck! A echte Leich’!“. Dann schießt er noch ein paar sehr aussagekräftige Fotos vom Toten und erst danach ruft er die Polizei an.

Über Umwege landen diese Fotos auch auf Annas Handy, die zusammen mit ihrem Opa Ludwig Wimmer vor einiger Zeit schon einmal einen Mord aufgeklärt hat. Leider ist der Opa gerade im Urlaub. Also fängt sie schon mal ohne ihn an, Gerüchte zu sammeln. Und obwohl sich Wimmer zuerst wehrt, wird er dann doch neugierig und beginnt mit ihrer tatkräftigen und vor allem technischen Hilfe zu ermitteln.

Anna und Wimmer sind wirklich ein tolles Team und die generationsbedingten verschiedenen Herangehensweise an ein Problem sehr süß. Wo er noch über den Bauplan eines Pappperiskops aus der Mickey Maus von 1980 nachdenkt, besorgt sie eine „Äkschänkäm“ (Action-Cam) oder bemüht mal eben das Internet – auf ihrem Handy (!) – Wimmer ist platt.

Auch die unterschiedlichen Ermittlungsansätze zwischen der Polizei und Wimmer sind sehr spannend und anschaulich beschrieben. Während die Polizei auf ihre Laborergebnisse setzt, kommt Wimmer mithilfe eines Krimis und eines Medizinbuches zum selben Schluss. Und wo die Polizei einen Durchsuchungsbeschluss benötigt, hört sich Wimmer einfach in der Nachbarschaft um. Wer braucht schon Feinde, wenn er Freunde und Nachbarn hat ;-)?!

Ein bisschen habe ich es bereut, dass ich das Vorgängerbuch noch nicht gelesen habe, denn Wimmer, Anna und die Polizisten kennen sich wohl schon vom vorherigen Fall und sind befreundet. Man respektiert sich und die Eigenarten des jeweils Anderen. Wimmer ist ein sauguter Beobachter und ihm fällt oft eher als der Polizei auf, wenn an einem Tatort etwas nicht stimmen kann. So hat es mich am Ende auch nicht verwundert, dass er und Anna den Fall noch vor der Polizei lösen können.

Zuerst wird es aber noch einmal herrlich unübersichtlich, damit der Leser und die Ermittler auch richtig schön verwirrt werden. Die Verdächtigen decken sich gegenseitig oder die Motive lösen sich in Luft auf. Das ist wirklich alles sehr spannend und man kann wunderbar (in meinem Fall erfolglos) miträtseln und mitbangen. Und auch der Humor kommt bei der ganzen Sache nicht zu kurz.

„Der Tote am Kirchturm“ hat sich sehr schön gelesen, war aber leider wieder viel zu schnell vorbei. Ich werde mir also noch den ersten Teil besorgen (müssen) und auf weitere Folgebände hoffen. Von mir erhält das Buch 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung für alle Krimi-Fans.

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