Der Autor Allan Greyfox entführt in diesem Roman „Töchter des Stahls“ den Leser in die Jahre zwischen 1922 bis 1947 in die USA. Allein, dass dieser Roman in dieser aufregenden Epoche angesiedelt ist, spornte meine Neugierde an. Diese Zeit in den USA ist für mich von großem Interesse. Immer wieder bindet der Autor reale Ereignisse in die Handlung ein, was mir sehr gut gefiel. Als Leser erleben wir sowohl die große Depression, als auch die Prohibition, in der für etliche Bürger der Alkoholschmuggel zu den einträglichsten Geschäften zählte. Anhand einzelner Schicksale erfahren wir, wie sich für die Menschen damals das Leben anfühlte. Wir erleben den Bau des Empire State Buildings, den Brand des Luftschiffs Hindenburg als auch das Gaunerpärchen Bonnie and Clyde.
Doch zurück zu den Protagonisten dieses Romans.
Im Mittelpunkt stehen sowohl eine der reichsten Familie der damaligen Zeit, Familie Horace Evans (angelehnt an den realen Stahltycoon Andrew Carnegie) mit Frau und zwei Töchtern als auch auf der an der anderen Seite ein alleinerziehender Polizist und Revierleiter Daniel Callaghan mit seinem Sohn Michael, die finanziell zwar über die Runden kommen, aber immer die Cents zusammenhalten müssen.
Als Candice Evans 1922 in Buffalo am Eriesee das Licht der Welt erblickt ist Michael gerade 10 Jahre alt. Von nun an werden zeitgleich die unterschiedlichen Lebenswege der beiden Familien erzählt. Candice, die in schier unendlichem Reichtum mit Bodygard aufwächst und Michael, der nach dem High School Abschluss - dank seines Erbes des Großvaters - Jura studieren kann, könnten nicht unterschiedlicher erwachsener werden.
Michael meldet sich zu Beginn des 2. Weltkrieges freiwillig zur Armee, wird als Spion ausgebildet und nach Europa geschickt. Zwar bin ich nicht so wild auf Spionagegeschichten, aber von dieser war ich von den ersten Sätzen an fasziniert. Das war Spannung pur! Insbesondere als sich Michael in ein französisches Mädchen verliebt, das ebenfalls für die Freiheit Frankreichs kämpfen will. Er muss Entscheidungen treffen, um die man ihn nicht beneidet. Mehr will ich darüber nicht verraten.
Erst im letzten Kapitel treffen Michael und eine inzwischen durch eine falsche Liebe enttäuschte, als auch durch den ganzen Reichtum übersättigte Candice aufeinander.
Wie der Autor Allan Greyfox im Vorwort schreibt, gibt es bereits eine Detektivreihe, in der Candice und Michael die Hauptrollen spielen. Das vorliegende Buch „Töchter des Stahls“ erzählt die Lebenswege dieser beiden Protagonisten vor dem Zeitpunkt, als sie sich auf einer Party kennenlernen, ineinander verlieben und eine gemeinsame Tätigkeit als Detektive beginnen.
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses Buch.