Cover des Buches Cassia & Ky - Die Auswahl (ISBN: 9783596188352)
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Rezension zu Cassia & Ky - Die Auswahl von Ally Condie

Kennen wir das nicht schon...?

von LucyVerona vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Schöne Idee, weniger schöne Umsetzung. Schneller Read, regt zum Nachdenken an.

Rezension

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LucyVeronavor 8 Jahren

Rezension:

„Cassia & Ky 1. - Die Auswahl“



Allgemeines:


Titel: „Cassia & Ky 1. - Die Auswahl“

Originaltitel: „Matched“

Autorin: Ally Condie

Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag

Erschienen: 2010/2012 (O&Ü)

Seitenanzahl: 453

Format: Taschenbuch

Preis: 9.99



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Inhalt:


Das System sagt, wen du lieben sollst – aber was sagt dein Herz?

Für die 17-jährige Cassia ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: Heute erfährt sie, wen sie mit 21 heiraten wird – wen das System für sie ausgewählt hat. Es könnte jeder Junge aus Oria sein, doch zur großen Überraschung aller wird ihr bester Freund Xander als ihr Partner bekanntgegeben.
Als Cassia sich später auf dem feierlich überreichten Mikrochip Informationen über Xander ansehen will, passiert etwas schier Unmögliches: Es erscheint das Gesicht eines anderen Jungen – das von Ky. Cassia ist schockiert und verängstigt. Das System macht keine Fehler! Und tatsächlich wird ihr von offizieller Seite versichert, dass es sich um ein einmaliges Versehen handelt. Aber Cassia geht Kys Anblick nicht mehr aus dem Kopf. Gibt es doch die Möglichkeit zu wählen?




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Cover

Ich persönlich LIEBE das Cover einfach, auch, wenn ich der Meinung bin, dass sie dem Originalcover hätten treuer bleiben können. Denn das ist grün. Ja, ich weiß, ich bin pingelig, aber auf diese Weise hätte es noch mehr Bezug zur Story gehabt.

Denn, remember....drei Tabletten, grün, blau, rot. In jedem der Bücher bekämpft Cassia eine andere und das finde ich auf den Ocovern auch sehr schön dargestellt. Genau wie die Kugel, die von Cassia von Cover zu Cover immer weiter zerstört wird. Ich liebe so was, wenn die Cover wirklich Bezug zur Story haben und wir nicht nur ein Mädel in schönem Kleid serviert bekommen. Denn die Cover hängen alle drei zusammen, zeigen sehr gut an, wie Cassia sich immer weiter gegen das System auflehnt und auch, wie sie die einzelnen Tabletten bekämpft.

Übrigens find ich es auch bei den Otiteln genial, dass sie alle 6 Buchstaben haben, alle auf „ed“ enden und bei allen der zweite in einer besonderen Art geschrieben ist.

Ja, ich bin so detailverliebt bei Büchern xD



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Meine Meinung


Hm, wo soll ich anfangen?

Vielleicht erst einmal mit der Tatsache, dass ich die Idee sehr gut finde ABER, sie kommt mir sehr bekannt vor!

Wer von euch kennt den Film / das Buch „The Giver. Hüter der Erinnerung“? Ich persönlich kenne nur den Film, dennoch sind mir so einige Parallelen aufgefallen. Diese extrem überwachte Gesellschaft. Das perfekte durchkontrollierte Leben. „Perception of Language“ (habe den Film nur im Oton gesehen) halt so viel wie, „pass auf deine Sprache auf“.

Tja liebe Frau Condie, das kenn ich leider alles schon. Ich will der guten Frau wirklich nicht des Ideenklaus bezüchtigen, doch denkt nur mal dran, wie viel eher „The Giver“ erschienen ist. (Hab keine Ahnung wann, hab das Buch nie gelesen, kenne, wie gesagt, nur den Film.)


So weit, so gut.

Die Welt, von Condie konstruiert, kommt uns also recht bekannt vor. Und dennoch finde ich, dass diese Welt sehr schön zum Nachdenken anregt.

Denn das Leben der Bürger in der Gesellschaft wird wirklich komplett überwacht, kontrolliert. Dein verdammtes, komplettes Leben wird kontrolliert! Dein. Ganzes. Leben!

Wen du heiratest, was du isst, was du in deiner Freizeit machst, wann du stirbst, verdammt noch mal alles!

Stellt euch vor, das wäre wirklich so. Wir würden in so einer Welt leben. Denn fast tun wir das ja schon. Wir werden durch die kompletten Medien super gut kontrolliert. Aber stellt euch nur mal vor, wir würden so extrem kontrolliert und gesteuert werden...


Dann noch ein weiterer Kritikpunkt an „Condies“ Welt.

Diese Undurchdachtheiten. Denn diese Welt ist nicht von vorne bis hinten durchdacht. Ich meine, die Gesellschaft hat noch nicht mal einen Namen! Ansonsten haben wir wenigstens so was wie „Illéa“ oder „Panem“ gegeben, aber hier, nix, Pusteblume! Einfach nur die Gesellschaft / The Society.

Zudem diese ganzen Ungereimtheiten. Die Bürger können lesen und an Computern schreiben, jedoch nicht mit der Hand. What the heck? Wie soll das denn bitte gehen??

Außerdem muss man sich vieles selbst erklären. Die Tabletten? Cassia ist bereit uns zu sagen, dass es drei verschiedene Arten gibt, mehr nicht. Gut, die Bedeutung der roten kennt sie nicht, noch nicht, aber trotzdem.

Oder die Gesellschaft an sich. Wo ist hier das Hintergrundwissen? Wie, wann, wo, warum ist diese extreme Art einer dystopischen Welt entstanden? Wird, so weit ich mich richtig erinnere, in den gesamten 3 Büchern nicht geklärt.


Dann gehen wir jetzt mal zu den Charakteren über.


Cassia fand ich so weit ganz ok. Ich meine, sie muss so sein. Sie hat von der Gesellschaft eine tägliche Gehirnwäsche verpasst bekommen und ist deswegen dieses naive, kleine, roboterähnliche Wesen. Es ist zwar doch recht klischeehaft, dennoch finde ich es gut, dass sie am Ende beginngt, nachzudenken und, auf ihre eigene Art beginnt, sich gegen das System aufzulehnen.

Aber dennoch. Cassia denkt recht poetisch und philosophisch, stellt sich Fragen nach dem höheren Sinn und dennoch, wo war ihre Persönlichkeit?? Wo war die richtige Cassia, die Protagonistin, der wir folgen?? Ich habe es schon mit vielen schlimmen Charakteren ausgehalten, wie mit America oder Kaja, aber wo war Cassia?? Wo war sie??

Wenn ich euch Cassias Persönlichkeit beschreiben sollte, ich könnte es schlicht und einfach nicht. Denn sie ist das ganze Buch hinweg nicht durchgekommen.


Dann noch die zwei Typen. Mal wieder eine recht klischeehafte Dreiecksgeschichte, auch wenn sie hier sehr langsam geschieht und sich auch nicht zwei Fronten gebildet haben. Dennoch hat mich Cassia manchmal echt aufgeregt. Heute bin ich in Ky verliebt, aber Xander ist auch mein bester Freund. Hergott noch mal -.-

Das alles macht Cassia für mich im Gesamten doch zu einer recht grauenhaften Mischung aus Bella und America.

Dennoch konnte man sie gut lesen, weil halt eben keine Persönlichkeit da war, über die man sich aufregen konnte, haha :'D

Was mich aber auch an ihr aufgeregt hat, ist, dass sie sich erst für Ky zu interessieren beginnt, als sie merkt, dass er der zweite ideale Partner für sie sein könnte. Ich meine, sie haben was weiß ich nicht lange in derselben Siedlung gelebt und er fällt ihr erst auf, als sie merkt, dass sie doch eine Wahl hat? Das muss echte Liebe sein.


Was mir auch gefehlt hat, sind Beschreibungen. Von einfach allem. Wir wissen, dass Cassia kupferfarbene Haare hat, Ky schwarze Haare und blaue Augen (?) und das Oria einen Hügel hat. Applaus, echt. Halt, ich habe die weißen (?) Funktionäre vergessen. Und Cassias grüne Augen.

Aber ansonsten...?

Wie, the fuck, sieht Xander aus?? Ist Cassia groß, klein, dick dünn...? Ich weiß, in der Ich-Perspektive ist das schwer zu beschreiben. Aber dann lassen sie sie doch einfach verdammt noch mal in den Spiegel gucken, Frau Condie. Sogar Tris hats gemacht.


Oh, ich wollte ja eigentlich noch was zu den Jungen schreiben xD

Also mir persönlich hat Xander gefallen. Weil er so ziemlich der einzige Charakter ist, über den wir auch wirklich etwas erfahren. Obwohl, im zweiten Teil war ich auch überrascht. Zum ersten Mal, Frau Condie -.-

Obwohl, wenn ich drüber nachdenke, so viel weiß ich über Xander auch nicht. Er ist loyal, willensstark, kämpft für seine Ziele, kann sehr gut schauspielern und würde alles für seine Freunde tun. Immerhin mehr, als wie über Cassia erfahren. Ach ja und er ist einer, der nachdenkt. Also so wirklich nachdenkt.

Und Ky....ist halt eben Ky. Wenigstens ist er nicht der typische BadBoy. Denn er dichtet (mich hätts nicht gewundert, wenn er noch Gitarre hätte spielen können xD) und ist recht verschlossen und geheimnisvoll und kann sich wirklich verdammt gut anpassen.

Ja und weiter, Frau Condie...?


Noch etwas, was mir in dem Buch gefehlt hat. Ein weiteres Klischee. Denn eine richtig gute Dystopie macht doch erst der Antagonist aus. Bei Panem ist das Snow, bei Selection lass ich mal Clarkson und/oder die Rebellen durchgehen aber hier?

Wo war der F*cking Antagonist??

Frau Condie will mir nicht ernsthaft weißmachen, dass es hier Cassia gegen die ganze Society heißt??

Wo, verdammt noch mal, war der Antagonist? Soll es die Funktionärin gewesen sein? Ich kann nur raten.


Ach man, es schmerzt mich eigentlich dieses Buch so schlecht zu bewerten. Denn auch, wenn ich vieles zu bemängeln habe, war es doch ein schneller Read, ich hatte es in 2 ½ Stunden durch.


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Fazit



Eine gute, wenn auch recht bekannte Idee.

Schlechte Umsetzung, mir fehlt so einiges.

2 Sternchen für das Cover, Xanders Figur und die einfache, leichte Schreibweise und für die Grundidee, die sehr zum Nachdenken anregt.



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