Cover des Buches Liebe und Neid - Im Visier der Shinto-Götter (ISBN: B016Z18M02)
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Rezension zu Liebe und Neid - Im Visier der Shinto-Götter von An Lin

Takaki wa kaze ni sonemaru. - Je höher der Baum, desto neidischer der Wind.

von Sick vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Wem der Vorgänger schon gefallen hat, den wird auch die Fortsetzung begeistern. Für Japan-Fans schon fast ein Muss!

Rezension

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Sickvor 8 Jahren

Nachdem Mei und Tián eine neuerliche Umwidmung des Schreins für Tenjin erwirken konnten, dürfen sie nun endlich ihre Zweisamkeit genießen. Mei schwebt auf Wolke sieben und würde am liebsten ihre gesamte Zeit mit Tián verbringen. Ihr Studium ist ihr weiterhin wichtig, doch zu den Shinto-Göttern hat sie seit den verheerenden Vorkommnissen nicht mehr gebetet. Auch Tián fällt es schwer, das Erlebte hinter sich zu lassen, er fühlt sich schuldig, weil sein Körper so viel Unheil angerichtet hat. Als der Windgott Fujin erneut seine Wut an dem Paar auslässt, wird Mei klar, dass Tián ihr etwas Wichtiges verheimlicht hat. Kann ihre Liebe den neuerlichen Prüfungen standhalten?

„Liebe und Neid – Im Visier der Shinto-Götter“ ist der zweite Teil der Reihe um Mei und Tián. Er knüpft einige Monate nach dem Ende des ersten Bandes an die Ereignisse an. Nach und nach erfährt der Leser, was in der Zwischenzeit passiert ist, wie sich die Beziehung zwischen den beiden entwickelt hat und was sie sich für die Zukunft erhoffen. All das ist wieder typisch japanisch und deshalb aufregender, als es im ersten Moment klingt. Denn obwohl Mei schon zwanzig Jahre alt ist, könnte man meinen, dass man einen Teenager beim ersten Date begleitet. Die japanische Kultur ist in dieser Hinsicht ganz anders als die europäische und ich fand es sehr interessant, noch mehr Einblicke in den dortigen Alltag zu erhalten.
Die Charaktere selbst fand ich ebenfalls wieder gut gezeichnet. Mei hat zwar die rosarote Brille auf, lässt sich aber trotzdem nicht die Butter vom Brot nehmen und sagt auch mal, wenn ihr etwas nicht passt. Tián kommt einem zunächst nicht mehr ganz so geheimnisvoll wie im ersten Teil vor, später jedoch kristallisiert sich zusehends heraus, dass er doch noch etwas verbirgt. Seine Zielstrebigkeit und seine Gefühle für Mei bringen ihn aber dazu, dass er mit offenen Karten spielt, was mir gut gefallen hat. Der Windgott Fujin scheint nur ein Gefühl zu kennen und zwar Wut. Was der Auslöser dafür ist, erfährt man jedoch erst recht spät, Raum für eigene Vermutungen bleibt aber ausreichend.
Insgesamt ist dieser Band nicht ganz so actionreich wie der erste, doch ein großer Showdown darf auch hier nicht fehlen. Vielmehr stehen die überraschenden Wendungen und die Entwicklung der Figuren im Vordergrund. Die Sprache, insbesondere die wörtliche Rede, liest sich oftmals wie tatsächlich gesprochen, was eher ungewöhnlich, aber gleichermaßen gut gelungen ist. Das und die eingeworfenen japanischen Begriffe tragen dazu bei, dass die Charaktere ungemein lebendig und authentisch wirken. Ein vorangestelltes Glossar hilft diesmal dabei, die Wörter zu verstehen, wobei sich fast alles aus dem Kontext ergibt oder nochmal auf Deutsch geschrieben steht. Die wechselnden Perspektiven und Zeiten sind nun klarer erkennbar als noch im ersten Teil, sodass ich der Handlung gut folgen konnte. Das Buch las sich praktisch von selbst, denn obwohl es einige ruhigere Passagen gibt, mangelt es doch nie an Spannung oder Andeutungen, die die Neugier des Lesers wecken. Auch dieser Band ist wieder in sich abgeschlossen mit einer echt gemeinen Aussicht auf die Zukunft und somit den dritten Band. Es verspricht wieder interessant zu werden…

Wem „Liebe und Zorn – Im Bann der Shinto-Götter“ schon gefallen hat, den wird auch die Fortsetzung begeistern. Für Japan-Fans schon fast ein Muss!



Die Reihe um Mei und Tián:
Liebe und Zorn - im Bann der Shinto-Götter (Rezension: http://www.lovelybooks.de/autor/An-Lin/Liebe-und-Zorn-Im-Bann-der-Shinto-G%C3%B6tter-1165204146-w/rezension/1169600125/)
Liebe und Neid - Im Visier der Shinto-Götter

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