Cover des Buches Wilhelmstadt - Die Abenteuer der Johanne deJonker (ISBN: 9783862822744)
Rezension zu Wilhelmstadt - Die Abenteuer der Johanne deJonker von Andreas Dresen

Der erste Band rund um Johanne deJonker

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren
Zum Inhalt:

Wilhelmstadt, 1899. Das stählerne Venedig Deutschlands. Eine dem Braunkohle-Rausch verfallene, hochindustrialisierte Stadt als Schauplatz einer verschwörerischen Intrige inmitten von Dampfmaschinen und mechanischen Gadgets. Mitten in der Nacht versinkt die „Juggernauth“ in den Fluten des Rheins. An Bord ist auch der Neffe von Kaiser Wilhelm II. Nur der Ingenieur Julius deJonker überlebt das Unglück, liegt aber unwiederbringlich im Koma. Trotzdem zeichnet der Kaiser ihn verantwortlich für die Katastrophe und enteignet ihn all seiner Besitztümer. Nur seine Tochter Johanne ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt. Verarmt, aber voller Entschlußkraft, macht sie sich zusammen mit Miao, einer verstoßenen Luftnomadin mit einem Dampfbein, auf die Suche nach den wahren Schuldigen. Doch der Geheime Kommerzienrat Oppenhoff setzt alles daran, ihre Suche zu vereiteln und seine Spuren zu verwischen. (Hierbei handelt es sich um den Klappentext, da dieser einfach aussagekräftig genug ist.

Meine Meinung:

Dieses Buch war mein erstes Buch aus dem Bereich Steampunk. Demnach war ich sehr gespannt, was sich dahinter versteckt. Meine Eindrücke dazu möchte ich im folgenden Text ein wenig näherbringen:
Ich beginne, wie immer mit dem Schreibstil. Hier verwendet der Autor einen relativ einfach, aber deutlichen Stil, der aus der Sicht der dritten Person geschrieben ist. Er vermittelt an den richtigen Stellen Spannung und sorgt dafür, dass man sich in viele Situationen gut hineindenken kann.
Die Ideen hinter den Maschinen, die der Autor in seine Geschichten einarbeitet, finde ich wirklich großartig umgesetzt. Er erfindet Dinge, von denen ich niemals zu Träumen gewagt hätte und sorgt an einigen Ecken und Kanten damit auch für teilweise ziemlich humorvolle Stellen.
Man wird sofort in die Handlung hineingeworfen. Johanne macht sich also sofort auf die Suche nach dem Mörder ihres Vaters und somit auch nach dem Verantwortlichen für das Schiffsunglück. Die Spannung wird von Anfang an in den richtigen Situationen eingesetzt. Auch wenn man denken mag, dass Johanne vielleicht nicht noch tiefer fallen kann, als das am Anfang der Fall ist, baut der Autor im ersten Teil des Buches noch Fallen ein, die ihr zum Verhängnis werden. Der Aufbau der Geschichte war im Großen und Ganzen logisch, auch wenn an der ein oder anderen Stelle ein wenig Verwirrung aufkam. Aber das ist vollkommen im Rahmen.
Bei den Charakteren möchte ich vor allem auf Johanne eingehen. Sie ist eine intelligente, junge Frau, wie man feststellt. Sie hat ein unglaublich großes technisches Verständnis, was irgendwie beeindruckend ist. Sie ist eine wahre Kämpfernatur und gibt ihr Bestes, aus jeder Situation herauszukommen. Trotz vieler Niederschläge, die sie erfahren muss, bleibt sie immer irgendwie stark und findet Wege, dem Mörder ihres Vaters immer näher zu kommen. Auf diesem Weg legt der Autor auch immer wieder kleine Irrwege ein, wie ich dazu erwähnen muss. An einigen Stellen hat mir hier nur ein wenig Nähe zu den Charakteren gefehlt. Dieses finale Mitfiebern war an einigen Stellen nicht besonders groß. Auch wenn sich das zum Ende hin wieder öfter bei mir einstellte.
Ja, nun, das Ende. Hier ging die Spannung und auch die Qualität des Buches nochmal erheblich in die Höhe. Die letzten 80 bis 100 Seiten hatten einiges an spannenden Stellen zu bieten und viele der Rätsel, die sich im Laufe des Buches einstellten, ließen sich lösen. Alles in Allem wirklich ein Ende, das gut gelungen ist.

Fazit: Für mein erstes Steampunk-Buch war dieses Werk wirklich ein guter Einstieg. Als Gesamteindruck würde ich diesem Buch eine 2/2- (in Sternen entspricht das 4 Sternen) geben, was wirklich zufriedenstellend ist. Ich freue mich, dass der Einstieg in die Reihen des Steampunks so ordentlich geklappt hat.
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