Rezension zu "Masken aus Glas" von Andy Claus
Das Leben ist nicht einfach. Wie verhält man sich in einer Situation, die man noch nie erlebt hat und auch glaubt nie zu erleben?
So ergeht es Martin. Von Beruf Gerichtsvollzieher. Der die „Bösen“ abstrafen soll. Er ist seit vielen Jahren kinderlos verheiratet. Glaubt zu wissen, seine Lebensaufgabe von zu Hause mit bekommen zu haben, eine Frau zu lieben und mit ihr ein Heim zu bauen.
Eines Tages wird er beruflich mit dem Künstler Fernando konfrontiert, der sehr oberflächlich scheint.
Eigentlich ist es Liebe auf den ersten Blick, auch wenn es Martin nicht wahr habe möchte. Fernando hingegen schon. Er merkt dass Martin ihm dieselben Gefühle entgegenbringt.
Es kommt im Hause des Künstlers, wie es kommen muss. Die Natur Martins lässt sich nicht unterdrücken, doch dann … .
Martin ist einfach nicht in der Lage, sich in der Öffentlichkeit zu seinen Gefühlen zu bekennen. Anfangs kommt Fernando, der Künstler, der aus seinem Schwulsein kein Geheimnis macht und voll auslebt, damit klar. Doch eines Tages eskalieren die Gefühle. Sie finden keine gemeinsame Plattform mehr, obwohl sie beide ganz tief in sich wissen, der ist MEIN Man.
Ich finde besonders gut, dass Andy Claus, es den Beiden nicht einfach macht. Denn für das Leben gibt es kein Rezept. Wir sind dabei, wie Martin versucht, seine neuen Gefühle, die wahrscheinlich unbewusst schon immer tief in ihm dringeschlummert haben, in seinem alten Leben Schutz sucht diese zu verbergen, aber merkt, dass das ein sinnloses Unterfangen scheint. Wir sind dabei, wie in Fernando anfangs versucht, sein Leben auf Martin auszurichten. Doch auch er kann seine Natur nicht unterdrücken.
Es ist für mich jedes Mal spannend zu lesen, wie die Geschichte uns Leser, mit allen Höhen und Tiefen dem Ende näher bringt.