Cover des Buches Die Allee der verbotenen Fragen (ISBN: 9783426653869)
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Rezension zu Die Allee der verbotenen Fragen von Antonia Michaelis

... und der verqueren Antworten

von Ninasan86 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein Roman, der von Beginn bis zum Schluss fesselt!

Rezension

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Ninasan86vor 8 Jahren
Zum Inhalt:

Ihr Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe öffnet Akelei die Augen: Sie ist nicht mehr das junge Mädchen, dem die ganze Welt offen steht, sondern eine pummelige, mittelalte Frau im pastellgrünen Mantel. Als Finn, ihre Sandkastenliebe, als Spiegelung in der Scheibe hinter ihr auftaucht, kann sie es nicht glauben. Denn auf mysteriöse Weise verschwand er vor 18 Jahren aus Akeleis Leben. Sie erkennt ihre letzte Chance – auf Abenteuer, auf Glück, auf Liebe – und folgt Finn, ohne nachzudenken. Ohne zu wissen, wohin. So geht sie auch einen Weg zurück: in ihre Kindheit, in die Erinnerung und in die Allee der verbotenen Fragen.


Über die Autorin:

Antonia Michaelis, 1979 geboren, begann bereits als Kind zu schreiben. Sie ist eine renommierte Autorin von zahlreichen Büchern und Theaterstücken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihr Roman „Der Märchenerzähler“ wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Buxtehuder Bullen 2012 nominiert. Antonia Michaelis lebt mit ihrer Familie in einem Dorf nahe der Insel Usedom.

Mein Fazit und meine Rezension:

Johann Fin Paul tritt eine Reise in die Vergangenheit an. Quer durch Europa führt sie ihn zurück zu seinen Wurzeln, in das Dorf, in dem alles begann. Doch vor Ort geschehen seltsame Dinge: auf einem Friedhof entdeckt er einen Grabstein, der seinen Namen und sein Geburtsdatum trägt. Ein Pastor erscheint und überreicht ihm dazu einen alten Lederkoffer, der einen mysteriösen Inhalt trägt, den nur der wahre Eigentümer zu deuten weiß. Bepackt mit dem Koffer und jeder Menge Fragen im Gepäck begibt sich Johann auf eine Reise, die ihn in verschiedene Städte Deutschlands bringt. Auf dieser lernt er nicht nur interessante Persönlichkeiten kennen, die bei seinem Anblick einem Geist aus der Vergangenheit entgegenblicken, nein, er entkommt auch nur knapp einigen Gefahren.

Begleitet wird er von seinem "Schatten" Akelei, die in dem jungen Mann ihre vergangene Liebe von vor 18 Jahren wiederentdeckt. Doch wie kann es sein, dass der schwarzhaarige Junge mit den auffallend türkisfarbenen Augen nicht gealtert ist, wohingegen sie sich so verändert hat? Akelei - mit Huhn bewaffnet - ist spontan und beschließt, ihm zu folgen. Und so begegnet nicht nur Johann seiner Vergangenheit, auch Akelei erfährt ungeahnte Tatsachen und erfährt letzten Endes tief in ihren Erinnerungen vergrabene Geheimnisse.
Wenn man den Klappentext liest und sich dann auch noch meine kleine Einleitung auf der Zunge zergehen lässt, dann merkt man, dass dieses Buch kein Buch wie jedes andere ist. Im Gegenteil, als Leser reist man mit Akelei in die Vergangenheit und erblickt Dinge, die ihr in ihrem jetzigen Leben verborgen geblieben wären. Wäre Akelei - die brave und stets zuverlässige Hausfrau - zu Beginn der Geschichte einfach weiter gegangen, hätte ihr Huhn gepackt, es ihrem Mann zum Schlachten und Essen vorgesetzt und weiterhin ihre Tischdecken und Kissen gestärkt, dann wären wir wohl als Leser nicht in den Genuss gekommen, ihre herrlichen Gespräche mit dem Huhn zu verfolgen und darüber zu schmunzeln und hätten auch niemals erfahren, was hinter all dem steckt und welche dunklen Geheimnisse die Kastanienallee verbirgt.

Die Protagonisten des Buches sind sorgfältig ausgewählt und von der Autorin auch tiefgründig erdacht. Akelei ist für mich eine Frau aus Fleisch und Blut, die ich regelrecht vor mir sehe und deren Gedankengänge ich von Anfang an nachvollziehe kann. Mir war bereits zu Beginn der Geschichte klar, dass hinter diesem Charakter mehr stecken muss. Und ich behielt recht! Johann reist in dieser Geschichte auf den Spuren des anderen Johann Fin Paul und muss so (leider) auch einige Geheimnisse aus seiner sonst so intakten Familie erfahren. Im Laufe der Geschichte lernen beide Charaktere dazu, entwickeln sich und scheinen an ihren Aufgaben und Geheimnissen zu wachsen. War einst Akelei eine biedere Hausfrau, die stets auf das Wohl ihres Mannes bedacht war und es immer allen anderen Recht machen wollte, so hat sie sich gegen Ende doch zu einer reifen, selbstbewussten Frau in den Dreißigern entwickelt, die sich absolut nicht verstecken muss!

Was besonders auffallend ist und auch dem Leser in seiner Fantasie bestärkt, ist der flüssige Schreib- und Erzählstil der Autorin, gespickt mit poetischen Elementen und einer bildhaften Erzählweise.
Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass mich diese Geschichte von Anfang bis zum Schluss gefesselt hat und der Spannungsbogen genau richtig in die Geschichte eingepflegt war! Dieses Buch kann ich mit ruhigem Gewissen weiterempfehlen!


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