Cover des Buches Mike und ich und Max Ernst (ISBN: 9783596806089)
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Rezension zu Mike und ich und Max Ernst von Antonia Michaelis

Ungewöhnlich, zauberhaft und romantisch

von EileenRavenScott vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Wieder ein zauberhaftes Buch, eine richtig tolle Idee und eine sehr schöne Liebesgeschichte. Ich habe es verschlungen!

Rezension

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EileenRavenScottvor 9 Jahren

"Mike und ich und Max Ernst" trägt den Untertitel "eine ungewöhnliche Liebesgeschichte" und das ist der Roman definitiv. Lucinda ist 15, sie wohnt mit ihrem Vater, den sie immer nur beim Vornamen nennt, über einem Kunstmuseum und die beiden haben gerade keinen guten Draht zueinander. Das wird noch schlimmer, als eines Morgens auf einem Gemälde von Max Ernst die Figur "Die schöne Gärtnerin" fehlt und die Polizei im Haus ist. Lucinda, von Natur aus schüchtern und vorsichtig, fühlt sich verantwortlich, weil sie nachts öfter mit den Gemälden spricht und kurz zuvor der schönen Gärtnerin die Frage gestellt hat, warum sie nicht einfach mal aus ihrem Gemälde rauskäme. Und jetzt ist genau das passiert. Die Schöne Gärtnerin ist draußen und sie erscheint Lucinda, die eine der wenigen ist, die sie sehen darf. Die schöne Gärtnerin bittet Lucinda ihr bei der Suche nach ihrer Schwester zu helfen, die erste schöne Gärtnerin, die Max Ernst gemalt hat. Die schöne Gärtnerin glaubt, dass ihre Schwester in großer Gefahr schwebt, denn vor kurzem stand jemand vor dem Museumsfenster und hat gesagt, dass sie das zweite Bild vernichten wird.

Lucinda und die schöne Gärtnerin machen sich also auf die Suche nach der Schwester und während ihrer Suche treffen sie Mike in einer kleinen Kunstgalerie. Mike trägt eine dunkle Brille und Lucinda nimmt sofort an, er wäre blind. Wie es der Zufall will, fährt Lucinda mehr oder weniger freiwillig per Anhalter nach Paris und Mike steigt in den gleichen LKW ein. Jetzt hat Lucinda zwei Menschen neben sich, denen sie helfen muss. Die schöne Gärtnerin wird von den meisten Menschen nicht gesehen und baut auf Lucindas Hilfe und Mike ist blind. Die Reise führt sie nach Paris, später weiter nach Griechenland und immer werden sie verfolgt von einer Frau mit Lederjacke und dunklen Haaren.

Die Reise ist gefährlich und scheint oft hoffnungslos, aber Lucinda verliert immer mehr ihre Scheu anderen Menschen gegenüber und mit der Zeit fühlt sie sich auch zu Mike hingezogen und er zu ihr.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, mit seinen knapp 200 Seiten lässt er sich schnell lesen und bleibt trotzdem nicht zu flach. Antonia Michaelis schreibt - wie in allen Büchern, die ich bisher von ihr gelesen habe - wunderbar bildhaft und beschreibt die Dinge auf ungewöhnliche und sehr treffende Weise. Ich mochte Lucinda und Mike sofort sehr gerne und habe mit ihnen mitgefiebert. Die meisten Kapitel sind aus Lucindas Sicht beschrieben, aber es gibt einige kursiv gedruckte Passagen, die aus der Sicht einer anderen Person erzählen und man kommt eine Weile nicht darauf, wer das ist. Erst am Ende wird es aufgelöst. Man weiß jedoch, dass diese Person eine Bedrohung darstellt, für die Schöne Gärtnerin.

Die Figuren, besonders diejenigen, die aus den Gemälden schlüpfen fand ich eine tolle Idee. Überhaupt werden in dem Roman viele Gemälde von Max Ernst beschrieben, unter anderem weil Lucinda einen Postkartenkalender mit seinen Bildern mit auf die Reise nimmt. Die Bilder werden toll beschrieben und sie passen sehr gut in die Geschichte, die die Autorin um diese Bilder herumwebt. Es gibt sehr viele schöne Details und gerade weil Lucinda für Mike so viel erklärt und beschreibt, bekommt man den Eindruck man ist mitten in der Geschichte und begleitet die drei auf ihrem Abenteuer.

Fazit: Eine wunderschöne Sprache, die mich immer wieder begeistert, liebenswerte Figuren und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die mich berührt hat. Die Geschichte selbst und die Idee finde ich sehr gelungen. Wer Bücher von Antonia Michaelis mag und gerne ungewöhnliche Geschichten liest mit etwas Magie, dem wird das Buch gefallen.

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