Cover des Buches Das Wesen (ISBN: 9783596186327)
Rezension zu Das Wesen von Arno Strobel

Das Wesen eines Menschen..

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Whoa! Unmöglich, es aus der Hand zu legen, bevor man ausgelesen hat. Arno Strobel versteht sein Handwerk.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
*INHALT*
Kriminalhauptkommissar Bernd Menkhoff und sein Kollege Seifert bekommen einen anonymen Hinweis auf das Verschwinden eines kleinen Kindes. Sie sind völlig überrascht, als sie dem nachgehen und auf Dr. Joachim Lichner treffen. Der Psychiater hat 13 Jahre im Gefängnis gesessen, für den Mord an einer damals Vierjährigen. Bernd Menkhoff war von seiner Schuld überzeugt und hat nicht locker gelassen, bis er ihn überführt hatte.
Nun, 15 Jahre später, scheint sich die Geschichte zu wiederholen - ein kleines Kind ist verschwunden, und Dr. Lichner ist der Hauptverdächtige.
Doch es tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf, und Seifert kommen wieder die alten Zweifel - haben sie damals wirklich den richtigen erwischt? Oder hatte sein Kollege damals dank seines Stursinnes den Falschen hinter Gitter gebracht? Wenn ja, wer ist dann der wahre Mörder, und werden sie ihn finden und stellen können, bevor einem weiteren Kind etwas geschieht?

*MEINE MEINUNG*
Das Buch beginnt mit der Szene, in der die beiden Kommissare den anonymen Hinweis bekommen und ihm nachgehen. Im nächsten Kapitel springt die Handlung zurück in die Zeit vor 15 Jahren, als das kleine Mädchen ermordet aufgefunden wurde und der Verdacht schließlich auf den Psychiater fiel. In der Folge wechseln die Handlungsstränge einander ab: Ein Kapitel zum Jahr 2009, ein Kapitel zu 1994. Dadurch, dass die einzelnen Kapitel oft mit einem kleinen Cilffhanger enden, will man immer wissen, wie es weiter geht. Weil es Arno Strobel auch noch gelingt, innerhalb beider Handlungsstränge perfekte Spannungsbögen aufzubauen, ist es schier unmöglich, das Buch zur Seite zu legen. Ich kam irgendwann an einen Punkt, an dem ich beinahe den Überblick über die beiden Handlungsstränge verloren und begonnen hätte, sie miteinander zu vermischen - und genau an dieser Stelle enden die Rückblenden. Das fand ich sehr gut getroffen.
Kommissar Seifert erzählt in dem Buch aus der Ich-Perspektive und so werden die Personen, die er beschreibt, von ihm subjektiv wahrgenommen und an den Leser weitergegeben. Dadurch kommt gut heraus, welch inniges Vertrauensverhältnis die beiden Kollegen nach 15 Jahren gemeinsamer Arbeit haben, das jedoch immer weiter Risse bekommt, weil Seifert seine Bedenken damals nie angesprochen und ausgeräumt hat, und sie jetzt wieder an die Oberfläche gelangen.
Durch viele Dialoge und Szenen, in denen die Figuren miteinander agieren, und durch detaillierte Beschreibungen von Mimik und Gestik der Figuren kommen deren Charaktere gut zur Geltung; auch die Randfiguren werden mit Leben gefüllt, dafür reichen Arno Strobel oft nur wenige Szenen. Das hat mich sehr für sie eingenommen, allen voran Seifert, dessen Gewissenskonflikt ich gut nachvollziehen konnte.

Insgesamt für mich ein absolut fesselnder Thriller, kurzweilige Unterhaltung und eine Geschichte, die mich auf Grund unerwarteter und orignineller Wendungen völlig in ihren Bann geschlagen hat.
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