„Seelenfeuer“ war das erste Buch der Autorin Barbara Wood, das ich bisher gelesen habe und ich befürchte, es wird das einzige bleiben.
Die Geschichte um die Protagonistin Selene, die in einer stürmischen Nacht mit ihrem Zwillingsbruder Helios zur Welt kommt, jedoch noch in dieser Nacht von ihrer leiblichen Familie getrennt wird, ist eigentlich beeindruckend. Sie wächst bei der Heilerin auf, die sie zur Welt gebracht hat und erfährt von dem sterbenden Vater einige Details zur Herkunft.
Im Laufe der Geschichte tritt Selen in die Fußstapfen der Stiefmutter und arbeitet als Heilerin, doch vor allem möchte sie ihren Wurzeln auf den Grund gehen – auch aber den Mann wiederfinden, den sie als junges Mädchen geliebt hat.
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo ich mit meiner Kritik anfangen soll, daher liste ich einige einfach mal wahllos auf:
- viele Szenen erscheinen, als würde es sich um eine Zusammenfassung eines anderen Buches handeln, da in einem Satz das Schicksal mehrere Menschen einfach so beschrieben wird. Die Zeitspannen und Zeitsprünge können auch Jahre betragen
- es gibt kaum Konflikte zwischen den handelnden Personen – stets haben alle Verständnis für einander – generell gibt es kaum Dispute, Auseinandersetzungen, es wird nur gesagt, dass man sich gestritten hat und dann haben aber alle wieder Verständnis für den anderen und schwupps, Konflikt gelöst
- Die Protagonistin ist eine Frau, die im ersten Jahrhundert in verschiedenen Erdteilen agiert – hier hätte ich mehr Konflikte erwartet. Szenen, in denen sie fliehen muss zum Beispiel, werden nur kurz beschrieben
- Das Verhältnis zwischen der Protagonistin und dem Mann, den sie ihr ganzes Leben lang geliebt hat, ist glaube ich das oberflächlichste, das ich seit langem gelesen habe. Wenn da nicht stehen würde, dass sie ihn geliebt hat, hätte ich es nicht gewusst.
- Die Krönung aber ist das Ende, in dem auf circa 5 Seiten so viel passiert, dass selbst ein Klappentext epischer ist
Ich hatte erst den Verdacht, dass es sich bei der deutschen Fassung um eine gekürzte Fassung handelt, aber zumindest stand in meiner Fassung davon nichts. Nun gut, am Ende ist es halt Geschmackssache.