Cover des Buches Mandels Büro (ISBN: 9783453408739)
Cappuccino-Mamas avatar
Rezension zu Mandels Büro von Berni Mayer

Rezension zu "Mandels Büro" von Berni Mayer

von Cappuccino-Mama vor 12 Jahren

Rezension

Cappuccino-Mamas avatar
Cappuccino-Mamavor 12 Jahren
Angepriesen wurde dieser Krimi als „etwas außergewöhnlicher Krimi“, was ja grundsätzlich nicht schlecht ist. Und ich bin offen für neue Erfahrungen in Sachen Lesen. Cover: Grellgelber Hintergrund – etwas auf alt gemacht durch schwarze ungleichmäßige, feinste Linien, ein schwarzer Teppich mit einem nicht gerade komfortablen Schreibtischstuhl darauf und einer Axt – das sind die Hauptgestaltungselemente des Covers. Der Buchtitel sieht interessant aus, wobei das Wort „Mandels“ wirklich sehr altmodisch aussieht, was es ja vermutlich auch soll, denn schließlich ist das Detektivbüro samt Einrichtung auch schon sehr alt. Dafür ist das Wort „Büro“ um so moderner dargestellt: die Punkte des Buchstaben Ü sind innerhalb des Buchstabens vertikal integriert – was wahrscheinlich für die modernen Protagonisten Mandel und Singer stehen soll! Von der Optik her gefällt mir persönlich das Cover nicht besonders – dennoch finde ich es gut gewählt, da es sehr gut zur Handlung passt, es aussagekräftig ist und optisch einfach auffällt – auch zwischen vielen Büchern. Man merkt, dass man sich bei der Gestaltung viele Gedanken gemacht hat und viel Mühe investiert hat. Die Handlung: Die Musikjournalisten Max Mandel und Sigi Singer verlieren ihre Jobs. Wie gut, dass Max gerade erst das Detektivbüro seines Onkels geerbt hat. Und so beschließen die beiden Freunde, sich als Privatdetektive selbständig zu machen. Und schon bald haben sie ihre erste Klientin: Veronika Malleck, eine bekannte Schauspielerin und Ehefrau von Leo Tilmann, Sänger einer Punkrock-Band. Leo nimmt es mit der ehelichen Treue zu Veronikas Leidwesen leider nicht so genau und hat immer wieder Affären, weshalb Veronika den untreuen Gatten durch die beiden Detektiv-Neulinge beschatten lässt. Dass die beiden im Musikbusiness etabliert sind, kommt ihren Ermittlungen hierbei sehr entgegen und hilft ihnen, sich Tilmann und seinem Umfeld unauffällig zu nähern. Doch schon bald kommt es zu einem Zwischenfall, der dem Fall eine entscheidende Wendung gibt: Tilmann wird ermordet aufgefunden und Max und Sigi sollen die letzten Lieder von Leo Tilmann finden und sicherstellen – doch dies ist gar nicht so einfach wie es zu Beginn erscheint... Fazit: Leider konnte mich das Buch nicht gerade fesseln – das Lesen erinnerte mich an eine regelrechte Achterbahnfahrt: ein ewiges Auf und Ab! Der bayrische Slang der beiden Protagonisten macht sich hauptsächlich dadurch bemerkbar, dass die Personen mit einem Artikel vor ihrem Namen erwähnt werden, z.B. der Mandel, die Malleck, der Tilmann,... . Gut fand ich oft die Wortspiele, die im Buch verwendet wurden, z.B. die Rechtsekzeme. Auch die Dialoge zwischen Singer und Mandel waren teilweise recht erheiternd („Einwort-Sätze“ mit darauf folgenden „Einwort-Antworten“! Gut, manchmal waren es auch gigantische zwei oder drei Worte!) Dass der Autor gerne mit Worten und Buchstaben spielt, sieht man ja bereits an der Wahl der Namen für seine beiden Protagonisten Mandel und Singer: Max Mandel und Sigi Singer, also Ma. Ma... und Si.. Si...! Weit weniger gut gefielen mir die extremen Ausschweifungen musikalischer Details. Das war zwar angesichts der Thematik angebracht, allerdings einfach zuviel für meinen Geschmack, schlichtweg überdosiert! Dass sich Sigi im eher schlecht laufenden Detektivbüro im Schatten von Max doch etwas langweilte, wurde schon durch die Tätigkeiten von Sigi deutlich dargestellt: da wurde schon einmal am PC Level für Level eines PC-Spiels absolviert, während Max die eigentlichen Außendienst-Arbeiten erledigte. Gut gefallen hat mir die Darstellung von Fahrlehrer Dieter, dem Bruder von Max Mandel. Der brachte so richtig Leben in die sonst eher so dahinplätschernde Handlung. Schade, dass Dieter nicht öfters eingesetzt wurde. Letztendlich fand ich die ganze Handlung einfach zu aufgebauscht, mit zu wenig Tempo und mit zuviel Drumherum künstlich verlängert. Von der Idee her brauchbar, allerdings doch eher für Extrem-Musikfans geeignet, die nicht sehr viel Wert auf die Krimi-Handlung an sich legen, daher leider nur eine Bewertung im Mittelfeld.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks