Cover des Buches Das Glück der blauen Stunde (ISBN: 9783453358270)
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Rezension zu Das Glück der blauen Stunde von Bertina Henrichs

Ein Haus in der Provence

von JanaBabsi vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Das Buch konnte mich leider nicht begeistern. Sehr seicht ....

Rezension

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JanaBabsivor 9 Jahren
Das Leben der 39-jährigen Delphine ändert sich in dem Moment, in dem sie von ihrer Erbschaft erfährt. Ihre Großtante Pauline Pastorelli hat ihr eine nicht unbeträchtliche Summe an Bargeld sowie ein altes Landhaus an der Côte d’Azur hinterlassen. Als Innenarchitektin hat Delphine zur Zeit eher weniger zu tun und sie würde am liebsten sofort ihre Koffer packen und nach Sanary-sur-Mer umziehen. Ihr knapp 10 Jahre älterer Lebensgefährte Cyril lehnt gerade diesen Gedanken jedoch vehement ab.

Nach einem Kurzbesuch in Sanary-sur-Mer ändert auch Cyril seine Meinung und die beiden verlassen Paris und ziehen an die Côte d’Azur. Für Cyril, der als Literaturprofessor in Paris arbeitet, bedeutet das jedoch nun mehrmals wöchentlich nach Paris zu pendeln. Delphine möchte sich in Sanary-sur-Mer eine neue berufliche Existenz aufbauen.

Als „Zugereiste“ und Erbin dieses traumhaften Anwesens wird Delphine allerdings nicht überall mit offenen Armen empfangen. Hat diese Zurückhaltung ihr gegenüber vielleicht etwas mit ihrer Tante zu tun?

Die ersten Seiten des Buches flogen nur so dahin. Ich konnte fühlen wie Delphine endlich an einem Ort angekommen ist, an dem sie sich wohlfühlt. Morgens mit ihr auf der Terrasse den neuen Tag zu begrüßen, ihre Partnerschaft mit Cyril, ihr neues Leben – ihr Glück war für mich fast greifbar.

Auf den folgenden Seiten verlieren jedoch sowohl Delphine als auch Cyril nach und nach meine Sympathie.

Delphine ist sprunghaft und lässt sich von Cyril manipulieren. Die meisten ihrer Handlungen sind für mich nicht ansatzweise nachzuvollziehen. Cyril ist egoistisch und seine Art Delphine ein wenig Haushaltsgeld zukommen zu lassen, hatte für mich einen faden Beigeschmack. Ob er damit Überlegenheit suggerieren wollte? Ich weiß es nicht. Aber es hat mich auch nicht gereizt das herausfinden zu wollen.

Leider hat das Buch nur 200 Seiten, was ziemlich schnell zu einer Abflachung der Spannungskurve führt. Viele Themen werden immer nur an der Oberfläche angekratzt aber nie wirklich vertieft. Hier entwickelte sich sowohl die Geschichte als auch die Charaktere rückwärts statt vorwärts und die letzten Seiten habe ich tatsächlich nur gelesen, weil ich das Buch in einer Leserunde gelesen habe.

Ein paar Seiten mehr und eines der Themen mit mehr Tiefgang bearbeitet, und dieses Buch hätte richtig toll werden können. Der Schreibstil von Bertina Henrichs ist sehr angenehm zu lesen und ich finde es schade, dass dieses Buch, das wirklich sehr viel Potential gehabt hätte, nicht nachhaltig bei mir wirken wird.
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