Cover des Buches Nackt unter Wölfen (ISBN: 9783351033903)
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Rezension zu Nackt unter Wölfen von Susanne Hantke

Das darf nie wieder geschehen!

von Buchliese vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Dieser Roman ist eine Mahnung!

Rezension

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Buchliesevor 9 Jahren

Im Frühjahr 1945 gelangt, versteckt in einem Koffer, ein dreijähriger Junge in das Konzentrationslager Buchenwald. Dort wird er von Häftlingen entdeckt und vor der SS, die den sicheren Tod bedeutet, versteckt. Mit Hilfe des illegalen Lagerkomitees könnte er verborgen werden, aber man fürchtet, die konspirative Arbeit des Widerstandes zu gefährden. Das Kind soll mit dem nächsten Transport nach Bergen-Belsen weitergeschickt werden. Eine Reise ohne die Chance zu überleben. Lagerinsasse André Höfel kann es nicht mit seinem Gewissen und seinem Herz vereinbaren und lässt den Jungen im Lager versteckt. Gedanken an seine Frau Dora und seinen zehnjährigen Sohn, den er noch nie gesehen hat, werden wach. Und dann entdeckt Hauptscharführer Zweiling den Jungen.

Bruno Apitz schildert in seinem sehr bewegenden Roman die Geschichte von Tausenden Menschen, die während des dritten Reiches in Konzentrationslagern unter unmenschlichsten Bedingungen gefoltert und zu Tode gequält worden sind. In sehr klaren Bildern wird vom Alltag der Häftlinge und vom täglichen Kampf ums Überleben, von der Hoffnung auf das Ende des Krieges und von der Solidarität der Lagerinsassen erzählt. Von 1937 bis zur Befreiung des KZ Buchenwald am 11.04.1945 war Bruno Apitz selbst Lagerinsasse. In seinem Roman verarbeitete er eigene Erlebnisse.

"Nackt unter Wölfen" ist als erweiterte Ausgabe in einer neuen Textfassung erschienen. Im Anhang finden sich neben ausführlichen Hintergrundinformationen auch sechs Texte über Buchenwald von Bruno Apitz. In diesen werden nochmals einzelne Sequenzen des Lagerlebens aus sehr persönlicher Sicht geschildert.

Wohl kaum einen Leser kann diese Geschichte unberührt lassen. Auch nach mehrmaligem Lesen erschüttert mich dieser Roman zutiefst. Fremde Menschen, die gnadenloseste Folter erfahren haben, haben einander unterstützt. Hunger, Kälte, Demütigung, Krankheit, Tod. Szenen, die von der erbarmungslosen Folter erzählen oder gar von der Entsorgung der Leichen, sind kaum auszuhalten. Es wird von einer Zeit erzählt, die sich auf keinen Fall wiederholen darf. Dieser Roman muss eine Mahnung an alle Menschen sein.

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