Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596196159)
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Rezension zu Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafón

Für mich hat dieser Roman alles, was ein guter Roman braucht!

von Insider2199 vor 8 Jahren

Rezension

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Insider2199vor 8 Jahren

Für mich hat dieser Roman alles, was ein guter Roman braucht!

Der 1964 in Barcelona geborene Autor war zunächst als Werbetexter tätig, dann 10 Jahre lang Drehbuchautor und Journalist in Los Angeles. Dieser Roman, der in 30 Sprachen übersetzt wurde, ist zwar nicht sein Debüt, verhalf ihm aber 2001 zu internationalem Durchbruch. Es folgten noch 3 weitere Bände in dieser Serie, die schon ganz dick auf meiner To-Do-Liste stehen.

Zum Inhalt: Barcelona, 1945: Der 10-jährige Daniel Sempere wird von seinem Vater zum „Friedhof der vergessenen Bücher“ gebracht, wo er sich ein Buch aussuchen darf, oder besser gesagt es sucht ihn aus. Nachdem ihn das Lesen des gleichnamigen Romans „Der Schatten des Windes“ von Julián Carax begeistert zurücklässt, möchte er mehr über den Autor erfahren und begibt sich auf eine spannende Odyssee auf dessen Spuren. Er entdeckt eine Biografie, die erschreckend viele Parallelen zu seiner eigenen aufweist.

Meine Meinung: Der Roman fängt wie ein Puzzle-Spiel an: da und dort findet Daniel etwas über den Autor Carax heraus und das Bild von ihm wird klarer und klarer. Während aus dem Jungen ein erwachsener Mann wird, wächst Carax Daniel wie ein guter Freund ans Herz, obwohl er ihn noch nie zuvor gesehen hat. Und er kann sich immer besser mit ihm identifizieren, weil er feststellt, dass deren beide Leben immer stärkere Parallelen aufweisen. Während Daniel einen guten Freund verliert, einen anderen dafür gewinnt und die Erfahrung der ersten Liebe macht, wird das Verlangen immer drängender, zu erfahren, was aus Carax geworden ist. Und im Zuge seiner Recherche findet er viele Menschen, die ihm ihre Geschichte über Julián erzählen.

Es gibt für mich viele Faktoren – neben dem sehr unterhaltsamen und gut durchdachten Plot – der diesen Roman zu einem wahren Pageturner machen: interessante Charaktere, mit denen man mitfühlen kann, guter Schreibstil – mich hat dieser sehr an südamerikanische Autoren erinnert wie Gabriel García Márquez und Isabel Allende mit diesem gewissen Touch von Mystik und Magie – Spannung (die Story gleicht fast einer Detektiv-Geschichte) und ein wunderbares Ende, das einem beim Zuschlagen des Buches einen zufriedenen, beinahe glücklichen Seufzer entlockt. Na ja, so ging es mir zumindest, weniger emotionale Typen mögen es vielleicht etwas nüchterner sehen.

Wenn es vielleicht eine kleine Kritik gäbe, dann diese: die Art und Weise wie Daniel tw. an seine Informationen über Carax kommt, ist nicht immer 100%ig glaubwürdig, aber da kann man wie ich finde getrost ein Auge zudrücken, weil das Erzählte einen letztlich so fesselt, dass es irgendwann unbedeutend wird, wer oder warum jemand ihm eine bestimmte Geschichte erzählt. Es ist einfach eine gute Geschichte und damit basta. LOL

Fazit: Ein unheimlich unterhaltsamer, handwerklich guter Roman, dessen Handlung sich wie ein Puzzle immer mehr zu einem Ganzen fügt. Für mich hat dieser Roman alles, was ein guter Roman braucht: gut durchdachter Plot, interessante Charaktere, fesselnde Sprache, Spannung und ein stimmiger Schluss – daher vergebe ich 5 Sterne und sage: unbedingt lesen! Und by the way mein erstes Highlight dieses Jahr!

Natürlich freue ich mich schon auf die nächsten Bände ...

Hier geht es zum Band 2 ...

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