Christiane Neudecker

 4,4 Sterne bei 77 Bewertungen
Autorin von Sommernovelle, Das siamesische Klavier und weiteren Büchern.
Autorenbild von Christiane Neudecker (©zehnseiten / Quelle: Autor)

Lebenslauf

Die Schriftstellerin Christiane Neudecker wuchs in Nürnberg auf. Sie studierte Diplom-Theaterregie an der renommierten „Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin”. Ihr Erzähldebüt gab Neudecker 2005 mit “In der Stille ein Klang”, einem Geschichtenband, der sich poetisch mit der lärmenden Gegenwart auseinandersetzt. 2008 folgte ihr erster Roman “Nirgendwo Sonst”, der im asiatischen Burma/Birma/Myanmar spielt und den Leser hinter die Fassade des doppelgesichtigen Militärstaates führt. 2010 widmete sich Neudecker dem Genre der unheimlichen Erzählung und transferierte in “Das siamesische Klavier” mystische Themen in die digitale Jetztzeit. Ihr Roman “Boxenstopp” (2013) spielt im Schatten Lissabons, auf der Rennstrecke Fernanda Pires da Silva – und gibt spannende Einblicke in die skrupellosen Machtmechanismen deutscher Wirtschaftsmanager. Ihr Buch "Sommernovelle" wiederum spielt auf einer Vogelwarte an der Nordsee, in der zwei 15jährige Schülerinnen einen ganz besonderen Sommer verbringen.

Neue Bücher

Cover des Buches Schlaglicht (ISBN: 9783351041991)

Schlaglicht

Erscheint am 15.07.2024 als Gebundenes Buch bei Aufbau.

Alle Bücher von Christiane Neudecker

Cover des Buches Sommernovelle (ISBN: 9783442715213)

Sommernovelle

 (35)
Erschienen am 09.05.2017
Cover des Buches Boxenstopp (ISBN: 9783630873176)

Boxenstopp

 (11)
Erschienen am 11.03.2013
Cover des Buches Das siamesische Klavier (ISBN: 9783442743315)

Das siamesische Klavier

 (13)
Erschienen am 12.03.2012
Cover des Buches Der Gott der Stadt (ISBN: 9783442773251)

Der Gott der Stadt

 (8)
Erschienen am 12.07.2023
Cover des Buches Nirgendwo sonst (ISBN: 9783641141424)

Nirgendwo sonst

 (8)
Erschienen am 10.03.2014
Cover des Buches In der Stille ein Klang (ISBN: 9783630620770)

In der Stille ein Klang

 (2)
Erschienen am 05.10.2005
Cover des Buches Die Welt wartet (ISBN: 9783630877587)

Die Welt wartet

 (0)
Erscheint am 16.10.2024

Neue Rezensionen zu Christiane Neudecker

Cover des Buches Der Gott der Stadt (ISBN: 9783630875668)

Rezension zu "Der Gott der Stadt" von Christiane Neudecker

Wenn Thalia zum Dämon wird
Ein LovelyBooks-Nutzervor 4 Jahren

„Sie werden seine Welt betreten und durch seine Abgründe schreiben. Sie werden seine Zerrissenheit spüren, seine Qualen, sein Genie. Sie werden seinen Dämonen begegnen – und ihren eigenen.“ (Zitat Seite 115)


Inhalt

Nur fünf freie Plätze gibt es jährlich für das Regiestudium der Erwin Piscator Hochschule für Schauspielkunst in Berlin. 1995 geht für die einundzwanzigjährige Katharina Nachtrab ein Traum in Erfüllung, sie wird aufgenommen. Der berühmte Regisseur Korbinian Brandner, Professor an dieser Hochschule, wird den Lehrgang als Mentor selbst unterrichten. Am 16. Januar 1912 war der expressionistische Lyriker Georg Heym beim Schlittschuhlaufen auf der Havel ertrunken, als er seinen Freund rettete. Am 16. Januar 1996 soll Heyms Faust-Fragment aufgeführt werden. Jeder der fünf Regiestudenten erhält von Brandner nur einige Sätze zur Bearbeitung und muss die eigene Szene mit den jeweils anderen vier Mitgliedern der Gruppe als Schauspieler auf die Bühne bringen. Doch zunächst müssen sie die Zusammenhänge finden und eine intensive Spurensuche beginnt. Doch statt der Aufführung gibt es am 16. Januar 1996 auf der Probebühne einen Toten.


Thema und Genre

Dieser Roman spielt in der Welt des Theaters und zeigt die Extremsituationen für junge Schauspieler und Regisseure, den enormen Druck schon während der Ausbildung. Das Buch handelt von Ehrgeiz und Träumen sich künstlerisch zu verwirklichen, von Grenzen, die dabei überschritten werden. Es geht um Realitäten, die sich verwischen und in Besessenheit enden. Hier ist Faust das Kernthema, Mephisto, Mystik, Georg Heym und sein Fragment. Die Handlung spielt 1996 in Berlin, wo die Wende das Ost-West-Denken noch lange nicht beendet hat und die politische Vergangenheit noch sehr präsent ist.


Charaktere

Die Autorin zeichnet jeden ihrer unterschiedlichen Charaktere stimmig und nachvollziehbar bis ins Detail und mit einer Vielfalt von unterschiedlichen Eigenschaften, was mit zur Spannung und Faszination dieses Romans beiträgt. Brandner, der geniale Regisseur, der die Schwächen seiner Schüler schonungslos beim Namen nennt, ein Dämon, der gegen die eigenen Dämonen kämpft. Katharina, Tadeusz, Schwarz, Francois und Nele fühlen sich bald als Gruppe, doch das Faust-Fragment macht sie zu ehrgeizigen Konkurrenten, obwohl sie als Team zusammenarbeiten müssten.


Handlung und Schreibstil

Die Geschichte ist vielschichtig, denn jeder der Protagonisten kämpft nicht nur um den eigenen künstlerischen Erfolg, der schon in diesem ersten Studienjahr von der Schulleitung laufend hinterfragt wird, sondern auch gegen die eigenen Dämonen, Ereignisse, die ihr bisheriges Leben geprägt haben und ihr Verhalten noch immer beeinflussen.

Die Handlung beginnt mit einem Prolog, der gleichzeitig Rückblende und Vorschau ist und endet mit einem kurzen Epilog. Die einzelnen Kapitel sind in fünf übergeordneten Hauptteilen zusammengefasst. Katharina ist die Ich-Erzählerin, doch die Autorin wechselt die Erzählperspektive und zeigt in einzelnen Kapiteln auch die Gedanken und Handlungen der anderen Hauptprotagonisten auf, eine geniale Vorgehensweise, um dem Leser weitere Informationen zu geben, die Katharina nicht wissen kann. Dies gibt der Handlung einen unwiderstehlichen Sog und Spannung.


Fazit

Ein atmosphärisch dichter, vielschichtiger und spannender Roman. Nicht nur die Handlung, auch die Sprache fasziniert. Lebendige Schilderungen, Metapher als Verweise auf Georg Heyms Lyrik, Symbole und Charaktere zwischen realer Zerrissenheit und Besessenheit für die Kunst überzeugen. Ein Buch und Leseerlebnis, das begeistert.

Cover des Buches Der Gott der Stadt (ISBN: 9783630875668)
Giselle74s avatar

Rezension zu "Der Gott der Stadt" von Christiane Neudecker

Das Leben ein Traum
Giselle74vor 5 Jahren

1995. Hochschule für Schauspielkunst Erwin Piscator Berlin. Die Erstsemester im Fachbereich Schauspielregie sollen gemeinsam ein Konzept für die Aufführung eines Faust-Fragments des Schriftstellers Georg Heym entwickeln. Angestachelt von Ehrgeiz, und grenzenloser Bewunderung für ihren Mentor, den Starregisseur Korbinian Brandner, und belastet mit diversen eigenen Problemen, gehen die Studenten dabei immer weiter an ihre Grenzen und darüber hinaus. Bis es zu einem Todesfall kommt.

Weggesuchtet. Ein Wort, bei dem sich jedes Mal meine Nackenhaare hochstellen, wenn ich es in einer Rezension lese. Und doch ist es das erste, was mir in den Kopf kommt, wenn ich an diesen Roman denke. Einen Tag und eine Nacht habe ich mit diesem über 600 Seiten starken Buch verbracht, im letzten Drittel schon gewaltig mit dem Schlaf kämpfend, aber ich wollte es nicht weglegen, wollte unbedingt weiterlesen.
Dabei könnte ich nicht einmal sagen, ob der Roman gut oder mittelmäßig ist. Ob jemand, der die darin beschriebene Welt nicht kennt, ihn genauso spannend fände, genauso plausibel. Ich habe gelesen und mich erinnert. An all die Tanzsäle, in denen ich Blut und Schweiß gelassen habe, an all die Lehrer, die wir grenzenlos verehrt haben, obwohl sie im Nachhinein betrachtet, das Wort Pädagogik vermutlich nicht einmal hätten buchstabieren können, an die Euphorie bei einem Lob, sei es auch noch so klein und im Vorbeigehen gemurmelt, an die weltenzerstörende Kraft einer Kritik, die selten fördernd, sondern meist einfach nur weit unter der Gürtellinie lag. Tanz, nicht Schauspiel. Aber so gleich in den Abläufen.
Die Erwin Piscator-Hochschule gibt es nicht. Aber sicherlich ein Dutzend andere, die genau so funktionieren. In denen ehemalige Sänger/Tänzer/Schauspieler ihr Wissen weiter geben, mal im besten Sinne, indem sie es teilen und den Nachwuchs nach Kräften fördern und mal gedankenlos niedermachend, im Glanze ihrer eigenen Wichtigkeit, nicht ahnend, was ihr bedenkenlos verteiltes Gift anrichten kann.
Erinnert habe ich mich auch an die Freude zu lernen. Wissen anzusammeln über mein Fachgebiet, intensiv ein Thema zu erarbeiten, Neuland zu erobern. Wie bei mir nicht anders zu erwarten, stapeln sich hier die Bücher zum Thema Theater, zu Tanz- und Theatergeschichte, Anatomie, Künstlerbiographien, Bildbände.
Das alles findet sich in diesem Roman. Dazu kommt die Spannung der Wendejahre, als Osten und Westen in den Köpfen noch geteilt waren. Die Piscator liegt in Ostberlin, die Lehrer stammen noch aus den alten DDR-Theaterzeiten, Christiane Neudecker bindet sie sehr geschickt in die dortige Theaterlandschaft ein. Die Erstsemester sind zum Großteil aus dem Westen. Welten treffen aufeinander, Traditionen treffen auf Unverständnis.
"Für mich ist "Der Gott der Stadt" ein großartiges Buch, das mich sprachlich und inhaltlich überzeugen konnte.
Weggesuchtet.

Cover des Buches Das siamesische Klavier (ISBN: 9783442743315)
NiWas avatar

Rezension zu "Das siamesische Klavier" von Christiane Neudecker

Unheimliche Geschichten
NiWavor 6 Jahren

In diesem Kurzgeschichtenband sind acht unheimliche Erzählungen zusammengefasst. Ein siamesisches Klavier im Dschungel, ein Schatten, der sich verselbstständigt oder ein Online-Spiel mit einem Verstorbenen, laden zu mysteriösen Lesestunden ein.

Mit dieser Geschichtensammlung habe ich mir schaurige Lesestunden in der kalten Jahreszeit erhofft. Christiane Neudecker hat sich sichtlich Mühe gegeben, die leider meinen Geschmack - bis auf eine Ausnahme - gar nicht getroffen hat.

Die Geschichten sind eher mysteriös-verrückt als unheimlich. Zum Beispiel wird ein Boxkampf minutiös beschrieben, ein Schachspiel mit all seinen Zügen durchlebt oder in der Nacht Autos aufgelauert, was schon durch die Tätigkeit an sich für Gähnen sorgt.

Dabei beschreibt Neudecker die Situation bis ins kleinste Detail, geht auf die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten ein und lässt am Ende die Geschichte in einem Satz verpuffen - vielleicht soll das ja gruselig sein.

Ich habe mich bemüht ihren Ausführungen zu folgen, aber alle Erzählungen haben einen faden Beigeschmack. Sie wirken bemüht und sind literarisch recht hochgestochen geschrieben, ohne wirklich zu fesseln oder gar spannend-schaurig zu sein.

Einzig mit der Geschichte „Gerufene Geister oder: Der Carpenter-Effekt“ konnte mich die Autorin bei der Stange halten und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Hier ist sie aus der Situation rausgegangen und hat sich einem längeren Zeitraum gewidmet, anstatt sich wie bei den anderen Erzählungen in eine detaillierte Situation zu verlieren.

Die anderen Geschichten zeichnen sich neben dem literarisch anmutenden Ton durch die uninteressanten Themen aus - egal ob Autos, Schach oder Boxen - die mich beim besten Willen nicht packen konnten.

Alles in allem habe ich mir mit diesem Buch sehr schwer getan, dabei hätte ich es gern gemocht. Ich glaube, dass literarisch anspruchsvollere Personen damit Freude haben könnten, auch wenn sie sich wahrscheinlich genauso wenig gruseln werden. 

Gespräche aus der Community

Hurra, der Sommer kommt! 

....und mit ihm meine brandneue "Sommernovelle" (Erscheinungstermin: 25.5.). Deswegen lade ich 20 von Euch ein, sich mit mir und meinen beiden Hauptfiguren, den 15jährigen Mädchen Lotte und Panda, an die sommerliche Nordsee zu träumen. Und zwar hinein in das Jahr 1989 + an einen ganz besonderen Ort: nämlich an eine Vogelwarte, direkt am Meer! Dort lernen die beiden Freundinnen, wie man Vögel zählt, wie man den Himmel liest, wie man Wattführungen leitet - und noch ein paar andere Dinge mehr...

"Es gibt diese Sommer nur in der Kindheit oder in der
Jugend. Oder im Übergang vom einen zum anderen. Ich
habe nie wieder so etwas erlebt. Dabei war jener Sommer
eher ein Frühling. Und er dauerte nur zwei Wochen lang.
"

Wer von Euch Lust auf eine Teilnahme hat, bewirbt sich bis zum 10.5. unter der Rubrik "Bewerbung, ich möchte mitlesen". Beantwortet einfach mindestens eine der folgenden Fragen:

  • Wo verbringst Du am liebsten Deinen Sommer?
  • Hast Du einen Lieblingsvogel? Wenn ja: welchen und warum?
  • Bist du eher ein Meer-Typ oder ein Berg-Typ?

Die Gewinner werde ich am 11.5. ermitteln. Ihnen gehen vom Luchterhand Literaturverlag aus die Bücher zu. Und Ihr habt sie dann wahrscheinlich noch VOR dem offiziellen Erscheinungstermin! Das finde ich gerade selbst ganz aufregend, denn noch halte ich das fertige Buch selbst nicht in den Händen.

Also: auf, auf! Ich freue mich auf Eure Bewerbungen. Und auf den Sommer.

Herzlich

Christiane Neudecker

http://www.randomhouse.de/Buch/Sommernovelle/Christiane-Neudecker/e465139.rhd



414 BeiträgeVerlosung beendet
whoiskafkas avatar
Letzter Beitrag von  whoiskafkavor 9 Jahren
Nachdem Prüfungen und Urlaub hinter mit liegen, gibt es nun endlich, endlich auch meine Rezension! :) http://www.lovelybooks.de/autor/Christiane-Neudecker/Sommernovelle-1159022255-w/rezension/1171718666/ Und natürlich auch auf dem Blog: https://whoiskafka.wordpress.com/2015/08/14/rezension-sommernovelle-von-christiane-neudecker/
Hurra, es ist WELTTAG DES BUCHES - und das muss gefeiert werden! Gemeinsam mit dem Luchterhand Literaturverlag verlose ich deswegen 3 persönlich signierte Exemplare meines aktuellen Romans BOXENSTOPP an kreative Leseratten.

Der Roman spielt hinter Lissabon an der ehemaligen Formel1-Rennstrecke "Fernanda Pires da Silva". Die Ich-Erzählerin moderiert dort im malerischen Estoril für einen deutschen Auto-Konzern ein gigantomanisches Event, bei dem Händlern aus aller Welt der neue Luxus-Wagen schmackhaft gemacht werden soll. Allerdings hat der mächtige Konzernchef ein Auge auf die Moderatorin geworfen. Und er ist das Wort "Nein" nicht gewohnt...

Nun seid Ihr gefragt: Wie hätte man das Buch noch nennen können? Alternative Titel waren damals "Blinde Kurve, schwarzes Eis" oder "Im Windschatten von Lissabon"... Die drei überzeugendsten Vorschläge gewinnen das Buch, das ich auf Wunsch gerne mit Namenswidmung signiere. Bis zum 3.5. habt Ihr Zeit.

Hier noch ein paar Stichpunkte fürs kreative Brainstormen:
- die Ich-Erzählerin wohnt in einem etwas seltsamen Hotel, das "Atlantida", also zu deutsch "Atlantis" heisst
- der erste Satz des Buches lautet "Er muss stürzen."
- der Konzernchef heisst Dr. Kilian Kaysert und wird in seinem Konzern als "Sonnenkönig" betrachtet
- es entwickelt sich eine Liebesgeschichte mit einem Rennfahrer namens Ben
- die Ich-Erzählerin macht einen Ausflug nach Sintra und besucht die mystischen Gärten und Freimaurer-Brunnen der Quinta da Regaleira
- auf youtube findet Ihr von mir gelesene Textausschnitte und meinen selbstproduzierten Trailer zum Buch

Ich bin gespannt auf Eure Vorschläge!

###YOUTUBE-ID=OuCIxTcT-Io###
39 BeiträgeVerlosung beendet
Girdies avatar
Letzter Beitrag von  Girdievor 10 Jahren
Vielen lieben Dank, ich freu' mich sehr :-D Da ich den ersten beiden oben schon gratuliert habe: Glückwunsch, Buchrättin!

Zusätzliche Informationen

Christiane Neudecker im Netz:

Community-Statistik

in 114 Bibliotheken

auf 15 Merkzettel

von 3 Leser*innen aktuell gelesen

von 3 Leser*innen gefolgt

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