Cover des Buches Salzverkrustet (ISBN: 9783667102676)
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Rezension zu Salzverkrustet von Christoph Gusel

Netter, aber leider nichtssagender Reisebreicht

von seschat vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Netter, aber leider nichtssagender Reisebericht

Rezension

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seschatvor 9 Jahren

INHALT
Mit wenig Segelerfahrung, aber viel Fernweh und Abenteuerlust absolviert die dreiköpfige Familie Gusel einen einjährigen Segeltörn durchs Mittelmeer; Schiffskrankheit, technische Probleme und allerhand neue Eindrücke inklusive.

MEINUNG
Rein optisch hat mich dieses Buch sofort angesprochen. Das Motiv und die hellblaue Farbgebung vermitteln unwillkürlich Urlaubsfeeling, was im grauen Herbstalltag ganz nett sein kann.
Inhaltlich hatte ich mich auf eine spannende, gut konzipierte Lektüre mit Routenkarte, Glossar für "Seglerlatein" und Einblicke ins Familienleben der drei Österreicher eingestellt. Doch leider konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden. Autor und Familienvater Christoph Gusel steigt mitten ins Geschehen ein und verzichtet auf große Vorreden zur Motivation und Vorbereitung auf die 45 Wochen auf See, was mich sehr überrascht hat. Im Folgenden berichtet er gleichförmig und wenig mitreißend von seinen Erlebnissen, vor allem von unspektakulären Schiffsmanövern (ankern, festmachen am Hafen bzw. ablegen). Hinzu kommt, dass er von sich und seiner Familie fortwährend in Verniedlichungsformen (Kindergartensprech) wie Papabert oder Kindbert spricht, was ich einfach nur unangemessen fand. Zudem erfährt man gänzlich wenig über seine Familie, Alter des Sohnes etc., was nicht zum eher persönlich angelegten Buch passen will. Im Vergleich dazu war das ebenfalls im Delius Klasing Verlag erschienene Buch "Vom Kiez zum Kap" ein wahrhaftes Reisetagebuch. "Salzverkrustet" ist hingegen nur ein netter und neutraler und damit wenig berührender Reisebericht, bei dem zu viel Gewicht auf das seglerische Handwerk gelegt wurde. Wenngleich ich die Haltestationen, u.a. Sardinien, Alicante, sehr interessant fand und die dazugehörigen Fotos mochte, konnte mich der wenig stringent aufgebaute Text einfach nicht hundertprozentig erreichen. Auch die Anlage des Fließtextes empfinde ich als suboptimal. Der Text ist einfach zu engzeilig und von der Schriftgröße zu klein gewählt worden. Insbesondere die Fotobeschriftung geht aufgrund der kleinen Schriftgröße unter.

FAZIT
Ein Buch mit Potenzial, das aufgrund seiner nachlässigen Umsetzung aber leider baden gegangen ist.

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