Cover des Buches Grimm (ISBN: 9783453529601)
Rezension zu Grimm von Christoph Marzi

Rezension zu "Grimm" von Christoph Marzi

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

Vesper Gold lebt mit ihrer Mutter, einer berühmten Konzertpianistin, in Hamburg. Die Nachricht vom Tod ihres, von ihnen getrennt lebenden, Vaters kommt überraschend.
Als Vesper sich mit ihrer Mutter treffen will, um gemeinsam zu trauern, muss sie feststellen, dass auch ihre Mutter einem tödlichen Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Und die Mörder befinden sich noch im Haus.
Das Mädchen entkommt nur knapp und flüchtet zu einem Bekannten ihres Vaters, von dem dieser ihr erstmals in einem Brief schreibt, den sie zu Hause vorfindet. Außerdem im Päckchen enthalten sind ein Schlüssel und ein seltsamer Ring mit grünem Stein.
Doch Vesper kommt nicht dazu, sich lange mit Friedrich Coppelius, zu welchem ihr Vater sie schickte, zu unterhalten, denn die Mörder ihrer Mutter finden das Haus des alten Mannes und entledigen sich ihm.

Als Leander auftaucht, den Vesper erst vor Kurzem im Museum getroffen hat, und von den Wesen, die scheinbar alles daran legen, sie umzubringen, angegriffen wird, kann sie nicht anders und eilt ihm zu Hilfe. Gemeinsam können sie fliehen und werden schließlich von einem Mann, Jonathan Andersen, vor den seltsamen Wolfsmenschen gerettet, die sie verfolgen.

Andersen erzählt ihnen eine unglaubliche Geschichte, über Mythen, die einst in der wirklichen Welt lebten und nur durch den Glauben der Menschen an sie, existieren können.
Die seltsamen Ereignisse, die sich in letzter Zeit häufen (alle Kinder schlafen plötzlich zur selben Zeit ein, Eltern haben nachts die gleichen Träume), lassen Vesper und Leander dem Mann glauben.
Gemeinsam suchen sie nach einem Weg, die Kinder vor dem ewigen Schlaf zu retten und geraten dabei in die Winterwelt hinter den Spiegeln, die von der Schneekönigin beherrscht wird …


Fazit:

Das Buch stand schon ewig auf meiner Wunschliste, daher war ich sofort Feuer und Flamme, als ich die Chance bekam, es zu lesen.
Schon zu Beginn merkte ich, dass der Klappentext auf eine etwas andere Geschichte schließen lässt. Trotzdem hat sie mir gut gefallen.

Vesper als Protagonistin wirkt mit ihren 17 Jahren schon sehr erwachsen. Allein in einer Wohnung in Hamburg lebend, macht sie ihrer Mutter nur Ärger, schwänzt die Schule und arbeitet, um sich etwas nebenher zu verdienen, als Schneiderin in einem nahen Theater.

Die unvermeidliche Liebesgeschichte zwischen Leander und Vesper wirkt etwas erzwungen. Die beiden kennen sich nicht mal einen Tag und können auf einmal nicht mehr ohneeinander. Vesper, die die ganze Geschichte über sehr zynisch wirkt, überzeugt nicht ganz mit der plötzlichen Verliebtheit und von Seiten Leanders kommen nicht mehr als ein paar Blicke, die Vesper sich aber auch nur eingebildet haben kann.
Außer ein oder zwei Küssen und ein paar mal Hand drücken, passiert nicht viel zwischen den beiden. Man hätte sie in diesem Fall auch einfach Freunde lassen sein können und der Handlung damit keinen Abbruch getan.

Jonathan Andersen, der dritte im Bunde, hat einen recht schwammigen Charakter. Er hilft den beiden Kindern, obwohl seine Familie eigentlich der geheimen Gesellschaft, welcher Vesper und Leanders Eltern scheinbar angehörten, ausgeschlossen wurden und riskiert sein Leben für eine vor vielen Jahren passierte Geschichte, die ihn nicht loslässt.

Das Ende hat mich dann vollends enttäuscht. Alles kam zu schnell und ich habe keinen wirklichen Abschluss gefunden, als Vesper in die wirkliche Welt zurückkehrt.

Obwohl ich niemand bin, der ein Happy End immer vorraussetzt, fand ich es schade, wie der Autor die Geschichte zum Ende gebracht hat. Da wäre sicher noch mehr Potenzial gewesen und ein oder zwei Seiten mehr hätten niemanden umgebracht. Vielleicht.

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