Cover des Buches Eine Reise um die Welt (ISBN: 9783945298558)
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Rezension zu Eine Reise um die Welt von Claudia Zentgraf

Eine Reise um die Welt

von mabuerele vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Schönes spannendes historisches Kinderbuch!

Rezension

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mabuerelevor 8 Jahren

„...Er kannte diese Sorte Mensch nur zu gut. Es war diejenige, die nie richtig zuhörte und als Erstes in Gefahr geriet...“

Wir schreiben das Jahr 1772. Der 14jährige Henry arbeitet als Hilfsarbeiter in Hamburger Hafen. Aus Unachtsamkeit stößt er mit Georg Forster zusammen. Der 17jährige sieht das gelassen und erzählt Henry von der geplanten Reise. Henry nutzt die ihm von Georg gebotene Chance und bewirbt sich als Leichtmatrose auf der Resolution, dem Schiff von James Cook.

Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman für jugendliche Leser geschrieben. Drei Jahre wird die Reise dauern, an der Georg als Begleiter seines Vaters teilnimmt. Mit obigen Zitat wird in Kapstadt Georgs Vater charakterisiert. Wenige Stunden später sollte sich diese Aussage bewahrheiten.

Die Autorin beschreibt nicht nur die Reise mit all ihren Gefahren, sie bindet in die Geschichte einen Krimi ein. Henry hatte in Hamburg ungeplant heimlich einen Dieb belauscht. Plötzlich hört er auf dem Schiff dessen Stimme. Die Jungen überlegen, wie sie ihn überführen könnten.

Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Die örtlichen Verhältnisse auf dem Schiff werden gut dargestellt, so dass man sich die Kajüte des Forschers sofort vorstellen kann. Gleichzeitig wird deutlich, dass James Cook ein erfahrener Seemann ist. Die Reise ist umfassend geplant, und es sind genügend Nahrungsmittel eingelagert, um Skorbut zu verhindern. Außerdem hat er der Küchencrew klare Anweisungen geben, wie zu verfahren ist. Über Kapstadt geht es in die Antarktis. James Cook sucht das unbekannte Südland. Stürme und Nebel sind die Wetterunbilden, die Schiff und Mannschaft alles abfordern. Die Reise dauert länger als geplant, weil das gesuchte Land nicht in Sicht kommt. Dadurch entstehen Spannungen auf dem Schiff, denn die Nahrung wird knapp. An passenden Stellen darf ich als Leser Georg und seine Vater auf Forschungsexpeditionen an Land begleiten und Georg sinngemäß bei seinen Zeichnungen über die Schulter schauen. Nicht jeder Landgang geschieht friedlich. Gut wiedergegeben werden die Emotionen der Protagonisten. Das betrifft insbesondere die Angst und das Unbehagen von Georg und Henry bei jedem Zusammentreffen mit Richie, dem Dieb. Aus belauschten Gesprächen wird deutlich, dass er noch mehr Dreck am Stecken hat. Doch er ist raffiniert und dadurch besonders gefährlich.

Am Ende der Geschichte ist nicht nur der Kriminalfall gelöst, es wird außerdem ausführlich zusammengefasst, auf welche wissenschaftlichen Leistungen Cook und Forster stolz sein können.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine gelungene Kombination aus historischen Fakten und der Phantasie der Autorin. Durch die Einfügung einer Krimihandlung könnten sich auch Jugendliche angesprochen fühlen, die historische Themen nur marginal interessieren.

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