Claudius Crönert

 4,5 Sterne bei 198 Bewertungen
Autorenbild von Claudius Crönert (©)

Lebenslauf

Claudius Crönert, 1961 in Hamburg geboren, lebt in Berlin, wo er lange als Journalist gearbeitet hat. Autor von Krimis und historischen Romanen. Zu seinen Veröffentlichungen zählt außerdem das Original-Hörbuch "Spieler-Gegenspieler". Für seinen Roman "Freyas Land" wurde er 2016 mit dem Goldenen Homer ausgezeichnet.

Alle Bücher von Claudius Crönert

Cover des Buches Das ewige Licht von Notre-Dame (ISBN: 9783548066431)

Das ewige Licht von Notre-Dame

 (28)
Erschienen am 01.09.2022
Cover des Buches Die Kathedrale des Königs (ISBN: 9783548068305)

Die Kathedrale des Königs

 (28)
Erschienen am 31.08.2023
Cover des Buches Die Aufrechte (ISBN: 9783839202470)

Die Aufrechte

 (25)
Erschienen am 13.07.2022
Cover des Buches Letzter Tanz auf Sankt Pauli (ISBN: 9783839200421)

Letzter Tanz auf Sankt Pauli

 (22)
Erschienen am 07.07.2021
Cover des Buches Das Kreuz der Hugenotten (ISBN: 9783839203330)

Das Kreuz der Hugenotten

 (17)
Erschienen am 08.02.2023
Cover des Buches Freyas Land (ISBN: 9783839216477)

Freyas Land

 (18)
Erschienen am 04.03.2015
Cover des Buches Rachemelodie (ISBN: 9783839215913)

Rachemelodie

 (18)
Erschienen am 02.07.2014
Cover des Buches Die Kettenhunde (ISBN: 9783492500180)

Die Kettenhunde

 (14)
Erschienen am 18.01.2017

Interview mit Claudius Crönert

Ein Interview zwischen Claudius Crönert und dem LovelyBooks-Team:

1) Wie lange schreibst Du schon und wie und wann kam es zur Veröffentlichung Deines ersten Buches?

Ich schreibe seit der Kindheit. Mein erstes Buch, "Die Herren der Schwerter" (Ullstein TB), ist nicht dasjenige, für das ich den ersten Vertrag bekommen habe, sondern das war "Das Kreuz der Hugenotten", ein historischer Roman, der im Sommer bei Gmeiner erscheint. Soetwas kann passieren mit den Verlagen und ihren Programmen. Dank des ersten Vertrages habe ich einen Agenten gewonnen, der mein zweites Buch an Ullstein vermittelt hat.

2) Welcher Autor inspiriert und beeindruckt Dich selbst?

Oh, da gibt es viele. Ich bin Fan von Robert Harris, aber auch von Khaled Hosseini oder Dennis Lehane. In der Regel geht es mir so, dass mich einzelne Bücher mehr beeindrucken als das Gesamtwerk eines Autors. Ein wundervolles Buch ist für mich übrigens "Wer die Nachtigall stört" von Harper Lee.t

3) Woher bekommst Du die Ideen für Deine Bücher?

Wenn ich einen Stoff suche, bemühe ich mich darum, mich zu öffnen, die Antennen auszufahren. Dann lese ich herum, ohne jede Eile und ohne Ziel, springe von einem zum anderen, oder gehe spazieren, immer auf der Suche nach der Idee, die stark genug ist für eine lange Zeit.

4) Wie hältst Du Kontakt zu Deinen Lesern?

Da fange ich gerade erst an.

5) Wann und was liest Du selbst?

Ich lese viel, tagsüber in der S-Bahn, auch abends, und querbeet. Im Moment: Toni Morrison "Menschenkind" ("Belowed"). Davor "Paula" von Isabel Allende. Davor Krimis von Ian Rankin.

Neue Rezensionen zu Claudius Crönert

Cover des Buches Die Aufrechte (ISBN: 9783839202470)
busdrivers avatar

Rezension zu "Die Aufrechte" von Claudius Crönert

Ein Leben zwischen Liebe und Widerstand
busdrivervor 3 Monaten

Mit dieser Biografie setzt der Autor der Widerstandskämpferin Felicitas von Reznicek, die von 1904 bis 1997 lebte, ein literarisches Denkmal. Sie ist eher unbekannt, eine unter vielen, der hiermit eine Stimme gegeben wurde.

Felicitas "Fee" arbeitet als Journalistin, kann reisen und erfährt durch ihre Arbeit viel, was um sie herum geschieht. Aber auch sie sieht anfangs noch nicht die große Gefahr die vom Naziregime ausgeht. Im Laufe der nächsten zwölf Jahre setzt sich sie aktiv für den Widerstand ein und nutzt ihre Arbeit als Deckmantel.

Brisant ist auch ihr Privatleben, da sie eine Beziehung zu einem verheirateten Mann führt, Fritz Wiedemann, einem Adjutanten Hitlers  So kommt sie zwar an Informationen, die sie weitergeben kann, lebt aber auf Messers Schneide.

Der Autor hat sehr gute Recherchearbeit geleistet und man bekommt so einen sehr guten Einblick in die damalige Zeit. Ich habe schon viele Bücher gelesen, die während des zweiten Weltkriegs spielen und finde es immer wieder interessant  zu erfahren, was die Menschen bewegt hat, wie sie handelten und welches Schicksal sie ereilte. Diese Biografie ist fesselnd und informativ, Sie bringt einen den Menschen Felicitas von Reznicek näher und zeigt die Arbeit der Widerstandsbewegung in Deutschland.

Was ich sehr interessant fand ist die Tatsache, dass sie eine Cousine von Libertas Haas-Heyse ist, deren Mann wiederum Harro Schulze-Boysen war. 


Cover des Buches Die Kathedrale des Königs (ISBN: 9783548068305)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Die Kathedrale des Königs" von Claudius Crönert

4,5 Sterne für eine besondere Geschichte!
Kristall86vor 5 Monaten

Klappentext:

„Ein schicksalhafter Schwur, eine verbotene Liebe und ein Meisterwerk der Baukunst


1260 erhält Maurermeister Henri in Reims einen Brief des englischen Königs: Er soll nach London kommen, um für Heinrich III. eine Kathedrale zu bauen. Nur gilt die Aufforderung eigentlich nicht dem Maurer Henri, sondern seinem Baumeister. Auf der Fahrt über den Kanal gerät die Fähre in einen heftigen Sturm. Henri sieht darin eine Strafe für seine Lüge und schwört, eine einzigartige Kirche zu schaffen, wenn er nur heil in England ankommt. Doch brüchige Fundamente, eine Rebellion des Adels und die stete Sorge, dass sein falsches Spiel auffliegt, drohen sein Vorhaben zum Scheitern zu bringen. Dann stellt ihn die Liebe zu einer jungen Baronin vor die schwerste Herausforderung: Kann er ihre Liebe beschützen, ohne seinen Eid zu brechen?


Die Westminster Abbey ist seit dem Jahr 1066 Krönungskirche und letzte Ruhestätte für mehr als 3.000 Briten. Auch heute noch werden in der Kirche die großen Ereignisse Großbritanniens gefeiert, im Mai 2023 die Krönung Charles III.“


Autor Claudius Crönert entführt uns mit seinem Roman ins 13. Jahrhundert. Wir erleben den Bau der Westminster Abbey gefühlt live mit und können heute noch sagen: ein Bauwerk welches bis heute Bestand hat, die Menschen fasziniert und gerade für die Briten von enormer Bedeutung ist. 

Crönert vermischt hier gekonnt Realität und Fiktion in seiner Geschichte. Beides ist stimmig verbunden und bildet somit einen feinen Lesefluss bei dem der Spannungsbogen jegliche Themen trifft. Einerseits fiebert man mit Henris Geheimnis mit, dann mit seinem Bau der Kathedrale an sich aber auch um die schöne Carol, die Henri den Kopf verdreht hat. Ebenfalls mehr als bestens eingebettet sind hier die Beschreibungen der Architekturkunst mit den Gerätschaften der damaligen Zeit (heute unvorstellbar!) aber auch die politischen Belange finden Erwähnung. Der Adel und seine Anhänge lebten in ihrer eigenen Welt! Und genau so wurde Politik gemacht. 

Die Figuren bekommen alle genügend Raum und können sich entfalten. Man folgt ihnen gern und wie bereits gesagt, ist die Spannung sehr gut getroffen. Auch wenn wir heute sagen können, der Bau hat nach wie vor Bestand und ist einmalig, so sehen wir nicht welche Arbeit darin steckte und zu welcher Zeit (ca. 30 Jahre Bau werden hier beleuchtet), mit welchen Mitteln und welchen Intrigen hier geschachert wurde - das können wir nur erahnen und hier in dieser Geschichte nachlesen. Man wird den Bau nach diesem Buch mit anderen Augen betrachten und genau das macht eine gute historische Erzählung doch aus! Geschichte greifbar machen - das hat Autor Claudius Crönert hier sehr treffend beweisen! 4,5 Sterne hierfür!

Cover des Buches Die Kathedrale des Königs (ISBN: 9783548068305)
sockenhexle_68s avatar

Rezension zu "Die Kathedrale des Königs" von Claudius Crönert

Einblicke in den Bau der Westminster Abbey
sockenhexle_68vor 5 Monaten

Die Kathedrale des Königs

Beschreibung:

Ein schicksalhafter Schwur, eine verbotene Liebe und ein Meisterwerk der Baukunst

1260 erhält Maurermeister Henri in Reims einen Brief des englischen Königs: Er soll nach London kommen, um für Heinrich III. eine Kathedrale zu bauen. Nur gilt die Aufforderung eigentlich nicht dem Maurer Henri, sondern seinem Baumeister. Auf der Fahrt über den Kanal gerät die Fähre in einen heftigen Sturm. Henri sieht darin eine Strafe für seine Lüge und schwört, eine einzigartige Kirche zu schaffen, wenn er nur heil in England ankommt. Doch brüchige Fundamente, eine Rebellion des Adels und die stete Sorge, dass sein falsches Spiel auffliegt, drohen sein Vorhaben zum Scheitern zu bringen. Dann stellt ihn die Liebe zu einer jungen Baronin vor die schwerste Herausforderung: Kann er ihre Liebe beschützen, ohne seinen Eid zu brechen? 

Die Westminster Abbey ist seit dem Jahr 1066 Krönungskirche und letzte Ruhestätte für mehr als 3.000 Briten. Auch heute noch werden in der Kirche die großen Ereignisse Großbritanniens gefeiert, im Mai 2023 die Krönung Charles III. 

Fazit: 

Das Buch von Claudius Crönert entführt uns in das England von 1260. Der Bau der Westminster Abbey, einer Kirche, die König Heinrich der III. in Auftrag gegeben hat, ruht. Um den Kirchenbau voranzutreiben, erhält der Baumeister aus Reims den Auftrag. Henri, der anstelle des eigentlichen Baumeisters der Aufforderung nachkommt, nach London zu kommen, setzt in einer dramatischen Überfahrt von Frankreich nach England über. Auf dem Schiff macht er die Bekanntschaft mit Lady Carol, einer selbstbewussten und klugen Adeligen, die sich mit Vater und Bruder auf der Rückreise nach England befindet. Als das Schiff in einen schweren Sturm gerät, rettet Henri den Mönch Archie vor dem Ertrinken, verliert dabei jedoch seine Pläne, die er dem König zeigen wollte. Carol kann zwar die Pläne retten, doch sie wiederum verliert Henri im Tumult aus den Augen. Durch eine beiläufige Begegnung der Beiden, gelangen die Pläne dann glücklicherweise wieder in Henri´s Besitz der sie daraufhin dem König zeigen kann. Er wird beauftragt, den Bau fortzuführen. Aufgrund der politischen Situation, den Unruhen im Land und der damit einhergehenden teils ungeklärten, finanziellen Lage sowie der Schwierigkeit, Material und Arbeiter zu beschaffen, wird Henri jedoch vor extreme Herausforderungen gestellt. Zudem besteht immer die Angst, dass jemand sein Geheimnis aufdeckt und ihn auffliegen lässt. Dabei erhält er unerwarteterweise nicht nur Unterstützung von Archie, dem Mönch, den er auf der Überfahrt gerettet hat, sondern auch von Carol..... 

Die Westminister Abbey – ein imposantes Bauwerk, das viel Stoff für Geschichten liefert. Claudius Crönert schildert einen Zeitraum von ca. dreißig Jahren, in dem es nicht nur die politische Situation sehr schwierig und von Umbrüchen geprägt war, sondern auch ein tiefer Graben durch die Gesellschaft ging. Umso schöner ist, dass uns in dem Buch eine moderne, junge Frau begegnet, die ihren eigenen Kopf hat und über Konventionen hinweg geht. Claudius Crönert ist es in seinem Buch gelungen, die damalige Baukunst als auch die politische Situation im Land gekonnt in eine (Liebes-)Geschichte zu verweben. Durch den flüssigen und bildhaften Schreibstil ist man mitten im Geschehen und lernt zudem noch etwas dazu, so z. B. das Frauen schon damals in wichtigen Berufen ihren Mann gestanden haben. 

 

Gespräche aus der Community

Liebe Leserinnen und Leser, zusammen mit dem Ullstein-Verlag veranstalte ich eine Leserunde zum meinem neuen Roman. Wir verlosen 15 Exemplare . Bitte bewirb dich nur, wenn du aktiv an der Leserunde teilnehmen willst und am Ende eine Rezension verfasst.

266 BeiträgeVerlosung beendet
sockenhexle_68s avatar
Letzter Beitrag von  sockenhexle_68vor 5 Monaten

Hallo Zusammen,

vielen Dank, dass ich ein kleines bisschen an der Entstehung der Westminster Abbay dabei sein durfte.

Hier nun, leider etwas verspätet, der Link zur Rezession:

https://www.lovelybooks.de/autor/Claudius-Cr%C3%B6nert/Die-Kathedrale-des-K%C3%B6nigs-8989287960-w/rezension/11433686685/

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und mir interessante neue Eindrücke vermittelt. Es wird sicher nicht das letzte Buch aus Deiner Feder sein!

Allen noch einen schönen Sonntag!

LG Sockenhexle_68

Eine Geschichte aus dem Berlin der Barockzeit. Zwischen der einheimischen Bevölkerung und den zugezogenen Hugenotten gibt es Spannungen. Ausgerechnet in dieser Situation verliebt sich der Gerber Lorenz in eine Französin. Doch die ist verheiratet, und ihr Mann hat Großes vor und will eine Kirche bauen.

217 BeiträgeVerlosung beendet
S
Letzter Beitrag von  sunshine1989vor einem Jahr

Ich habe das Buch nun auch zu Ende gelesen und werde mich gleich an die Rezension setzen.
Ich finde das Ende auch wirklich gut und mag zum Bespiel sehr gerne, dass die Liebesgeschichte recht viel Platz eingenommen hat und der Einsturz der Kirche usw. eher weniger. Das hat für mich persönlich so ganz genau und super gepasst. Schade, dass das Buch rum ist. Am Ende eines tollen Buches, ist es ja irgendwie für mich immer so, als ob ich einen guten Freund verabschieden muss. Da bin ich immer etwas traurig und suche dann immer "ähnliche" Werke (thematisch oder vom Schreibstil) um über diesen "Abschied" hinwegzukommen. Mag einfach gerne in Gedankenwelten eintauchen, und wenn einem diese "Welt" so gut gefällt, dann ist es hart wenn man sie wieder verlassen muss, weil das Buch einfach ausgelesen ist.
Danke für diesen besonderen "Ausflug" :)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch für meinen neuen Roman, "Das ewige Licht von Notre-Dame", veranstalte ich eine Leserunde. Die Geschichte entführt euch ins Mittelalter und nach Frankreich. Der Titel verrät, um was es geht.

Zusammen mit dem Ullstein-Verlag verlose ich 20 Lese- und Rezensionsexemplare. Bitte gebt bei eurer Bewerbung an, ob ihr ein Buch oder lieber ein E-Book (Format!) möchtet.

312 BeiträgeVerlosung beendet
Eric_Maess avatar
Letzter Beitrag von  Eric_Maesvor einem Jahr

Ein wundervoller historischer Roman.

https://www.lovelybooks.de/autor/Claudius-Crönert/Das-ewige-Licht-von-Notre-Dame-Die-Baumeister-2--4975245172-w/rezension/7360168242/

Man muss Gott und der Welt mitteilen, was man will! - Notre-Dame – Das Licht der Baumeister in einem sehr schönen historischen Roman.

Wie konnten früher diese riesigen und epochalen Kathedralen gebaut werden? Claudius Crönert schreibt hier einen faszinierenden und spannenden fiktiven historischen Roman zum Bau von Notre-Dame in Paris. Es ist der zweite Teil in der Reihe Baumeister mit ihren Visionen errichten Monumente für die Ewigkeit und ist unabhängig vom ersten Band.

Das Buch ist im Softcover herausgegeben und besteht aus 38 Kapiteln plus Prolog, Epilog und Nachwort zur Einordnung von Zeit, Bau und Personen sowie einem Glossar zum Kirchenbau und einer Personenübersicht der handelnden Figuren. Das Cover ist wundervoll verziert und zeigt im unteren Teil ein historisches Bild von Notre-Dame in der Landschaft. Auf der Innenseite ist ein Auszug der Ile de la Cité auf Stadtkarte von Paris im Jahre 1237 zu sehen. Die Sprache ist sehr angenehm zu lesen.

Zwischen 1238 und 1249 spielt der Roman und damit zu einer Zeit als in Frankreich zehn gotische Kathedralen gebaut werden. Paris hatte 50.000 Einwohner. Eine Zeit der Architektur im französischen Königreich. Eine fundamentale Verschiebung im Denken, in Werten und Zielen, die sich im Bau widerspiegelt. Höhe und Licht. Ein Epochenwechsel. Ein langsamer und herausfordernder Wandel. 200 Jahre Bauzeit waren keine Seltenheit. Die Menschen wünschten sich eine weibliche Gottheit, gütig und milde, eher verzeihend als strafend - ein Vorbild von Reinheit und Tugend. - Notre-Dame - unsere Dame Maria.

Ich bin sehr gut ins Buch reingekommen und finde den Prolog sehr gelungen. Er weckt Neugier und verbindet gleich mit dem Protagonisten. Ich mag die Metapher und Naturbeschreibungen: "Der Sommer ist vorbei. An den ersten Bäumen färbt sich das Laub, und die Sonne hat nicht mehr die Kraft, einen ins Schwitzen zu bringen. Passender wäre es, ich stünde im Frühling hier; das hätte etwas Rundes, einen Anfang und ein Ende." Die Geschichte ist aus der Perspektive von Pierre geschrieben und man fühlt, riecht und sieht die Regsamkeit auf den Baustellen in Paris. Kirche, Mittelalter und tiefer Glauben sowie Gotteslästerung sind nah beieinander.

Das Buch spielt im 13. Jahrhundert in Paris und Umgebung. Es geht um das riesige Thema des Bauens von imposanten Werken als Gotteshäuser. Kathedralen entstehen zur höchsten Ehre Gottes. Kirchen, die alles überragen, was je von Menschenhand geschaffen wurde. Himmelsschiffe, hohe Mauern, spitze Bögen und schlanke Türme. Hier befiehlt und begleitet Gott den Bau.

Paris ist wie ein gigantischer Ameisenhaufen und der Leser mittendrin. Frauen kippen morgens ihren Unrat aus den Nachttöpfen in die Gossen. Viele Tiere sind unterwegs, gackernde Hühner, meckernde Ziegen und sogar Schafe. Magere Hunde streunen durch die Straßen. Bauernwagen, beladen mit Getreide und lebenden Tiere, ziehen durch die Stadt. Paris scheint kein Ende zu nehmen.

Pierre, ein Steinmetz, kommt nach dem Tod seiner Mutter mit 13 Jahren von Chartres nach Paris und will Baumeister, wie sein Vater werden. Er landet bei einem bedeutenden Baumeister Jean und sein Vater gibt ihm mit auf den Weg, bescheiden und fleißig zu sein. Er muss sich anfangs auf der Baustelle in Saint-Denis kurz vor Paris durchsetzen. Er lernt die Gewerke kennen: Maurer, Zimmerer, Mörtelmischer, Steinmetze und Bildhauer. Jean ist sehr wortkarg und nicht immer einfach für Pierre. Er ist emotional sehr kalt und abgewandt. Er schert sich nicht um ihn. Jeans Tochter Agnès ist ebenso ruhig und fasziniert Pierre.

Dann sieht er das erste Mal die Baustelle von Notre-Dame de Paris. Eine solche Kathedrale mit diesen Ausmaßen hat er noch nicht gesehen und träumt davon hier zu arbeiten. Gott selbst muss diese in Auftrag gegeben haben. Diese baut man nicht mit dicken Mauern wie ein Kloster, sondern schlank und hoch. Sein Ziel steht fest. Einige Jahre und Winter vergehen.

Die Geschichte ist spannend und macht Lust weiterzulesen.

Die Geschichte geht weiter und auf einmal wird es doch die Baustelle von Notre Dame de Paris, nachdem dessen Baumeister gestorben ist. Ich mag die Frau von Jean, die gottesfürchtig und fromm ist. Sie bezweifelt, dass Jean der richtige Baumeister für die Kathedrale ist, da er nicht genug glaubt und sein Leben Gott gewidmet hat. Er ist ihr zu hochmütig. Er hat das Ziel die größte Kathedrale Frankreichs zu bauen mit viel Licht und einem riesigen Fenster in Form einer Rose, der eigentlichen Gottesblume. Zudem sollen alle Stationen aus dem Leben Christi in weiteren Fenstern sichtbar werden und die Bibel so direkt in die Herzen der Gläubigen tragen. "Im Licht liegt in der Tat etwas Göttliches, während die Dunkelheit zum Teufel gehörte." Es ist ein großartiger Einfall die Kirche hell zu machen und die Gläubigen dadurch den Höchsten spüren zu lassen.

Das Fenster stellt alle vor eine Herausforderung, da es an Rohstoffen fehlt und zudem die Lasten sehr schwer sind. Sie denken an Eisen zur Bewehrung des Steins.

Agnès darf nun auch mit machen und sich ihren künstlerischen Fähigkeiten widmen. Mit Gottes Kraft und der Sturheit ihres Vaters hatte sie sich durchgesetzt. Pierre wird zur rechten Hand des Baumeisters und organisiert mit ihm die Baustelle. Clément, Agnès und Pierre sind ein gutes Gespann und es knistert durch unausgesprochene Beziehungswünsche. Clément flirtet mit vielen Frauen und versteht sich für Pierre zu gut mit Agnès.

Erneut vergehen einige Jahre. Das Geld wird knapp auf der Baustelle und es gibt kleine und große Streitereien auf der Baustelle. Sie liegt teils brach. Das Hämmern und die Sägegeräusche fehlen und die Gerüste stehen leer.

Es gibt Intrigen seines Konkurrenten gegen den Baumeister. Er ignoriert diese und hält sich für unantastbar. Pierre löst sie auf.

Pierre fertigt immer mehr Zeichnungen an.

Schafft er es zum Baumeister? wie wird die Kathedrale ohne Geld und Rohstoffe weitergebaut? Es bleibt spannend.

Der Meister Jean wird gekündigt und Pierre verliert seinen Job. Die Intrigen von Gabriel zeigen Wirkung, auch wenn nichts dran ist.

Dabei hatte Pierre doch erst einen Chor entworfen und träumt davon irgendwann eine ganze Kirche zu entwerfen. Er muss sich nun einen anderen Baumeister suchen, doch seine Zeit in Notre Dame ist vorbei. "Man muss Gott und der Welt mitteilen, was man will." Er schaut sich verschiedene Baustellen an und findet etwas an der Stadtmauer sowie eine Unterkunft.

Doch dann kommt die Nachricht, dass sein Vater gestorben ist. Er verlässt Paris - Jean fühlt sich hintergangen - und nimmt eine letzte Mahlzeit und einen Schlaf in Gabriels Hütte. Zudem nimmt er seine Papyrusrolle mit.

Die Dreiecksbeziehung mit Agnès und Clément läuft weiter und scheint weiter undurchsichtig. Haben Clément und Agnès etwas miteinander? Pierre verzweifelt an seinen Gedanken.

Nach neun Jahren mit 22 Jahren ist Pierre zurück in Chartres. Seine Schwester steht vor ihm und es ist wie damals. Sie haben sich so sehr gefehlt.

Innerhalb von drei Tagen eröffnet sich ihm eine neue Welt - neue Arbeit, Familie und eine Frau Margaux, die ihn liebt und ihr Leben mit ihm verbringen mag.

Der König hat zum Kreuzzug gerufen. Pierre kämpft um die ausstehenden Löhne seines Vaters. Dabei gerät er ins Gefängnis und verpflichtet sich zum Kreuzzug. Er spielt mit dem Feuer - es geht um Betrug und Lügen - und erhält letztendlich doch den Lohn.

Doch er weiß, sein Herz ist in Paris am Dom. Er kehrt zurück und plötzlich ist Meister Jean wieder auf der Baustelle. Der Bau ist sehr weit und er möchte doch wieder Baumeister werden. Er hat zwei Angebote - von Jean und an der Stadtmauer.

Clément heiratet ein Mädchen aus der Nachbarschaft. Was ist mit Agnès?

Er kehrt zu Meister Jean zurück - diese glaubt nicht an Gott, seine Heiligen haben andere Namen: Schönheit, Licht, Zartheit und Illusion. Seine Rosette im Fenster ist das letzte Teil was noch fehlt. Doch dann stürzt er und stirbt. Jetzt ist Pierre dran und zweifelt, ob er das Projekt weiterführen kann. Ob er dazu fähig ist, dass das Glas herunterfällt und in tausend Stücke zerspringt.

Er ist ein Kämpfer geworden. Dann tritt durch die Rose das göttliche Licht ein. Und als Baumeister steht er auf zwei Beinen - also benötigt auch Notre-Dame zwei Rosen! Anders als für Jean steht für ihn der Schöpfer über allem. Zu seinem Ruhm und zur Ehre der Heiligen Jungfrau will er eine Kathedrale vollenden, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat.

Gibt es ein schönes versöhnliches Ende?

Es folgt ein einordnendes nachfolgendes Nachwort.

Spannend für mich die Herkunft des Wortes Orientierung aus dem Wort Ostung und damit der Ostausrichtung der Kirchen zum Aufgang der Sonne hin.

Eine wunderschöne Geschichte um die Baumeister Jean de Chelles und Pierre de Montreuil, die ihre Ehrungen erst in späterer Zeit erhielten. Eine Plakette im Querschiff in Notre-Dame erinnert an Jean und am Pariser Rathaus eine Statue an Pierre.

Ein monumentales Zeugnis seiner Epoche.

5 Kathedralen der Neuzeit für diesen wunderbaren historischen Roman!


Zusätzliche Informationen

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