Cover des Buches Ausgelöscht (ISBN: 9783404165810)
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Rezension zu Ausgelöscht von Cody McFadyen

Netter Fall, aber...

von lemontea vor 10 Jahren

Rezension

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lemonteavor 10 Jahren
Mit dem letzten Buch "Das Böse in uns" war ich schon nicht so zufrieden. Das lag da hauptsächlich an der nie wirklich aufkeimenden Spannung.
Das kann man hier nicht unbedingt behaupten, denn der Fall an sich war sogar ziemlich interessant. Dementsprechend hätte dieses Buch auch gar keine so schlechte Bewertung verdient, wäre da nicht dieses haarsträubende Drumherum.
Das gab es natürlich auch schon in den anderen Büchern, aber da war mir das nie wirklich so stark aufgefallen wie hier und man konnte immer gut darüber hinweg sehen.
Mein Hauptproblem ist die Protagonistin. Smoky Barrett.
FBI-Agent und die Beste in ihrer Abteilung. Wirklich die Beste. Und auch die beste Schützin. Da muss man sie auch mal in Schutz nehmen, denn sie ist nun mal die Beste und demnach ist es auch ihr gutes Recht, das bei jeder Gelegenheit zu erwähnen.
Ja, genau. Das nervt auf Dauer.
Eine weitere Sache, von der man nach einiger Zeit einfach nichts mehr lesen will, ist ihr Sexualtrieb, der einen enormen Teil dieses Buches einnimmt. Mir ist es herzlich egal, wann und wo und wie oft sie es mit ihrem Freund treibt, meinetwegen können sie es auf dem Mond machen. Aber wenn ich einen guten Thriller lesen will, gehört das nicht unbedingt in jedes Kapitel. (Das ist hier natürlich auch nicht der Fall, aber irgendwann denkt man das.)
Mal ehrlich. Wer liest denn einen Thriller, weil die Liebesgeschichte darin so schön ist? Wäre der Fall nicht ganz so krass, hätte das durchaus sein können. Ich habe in der Regel kein Problem damit, wenn sich da eine klitzekleine Liebesgeschichte im Hintergrund abspielt, aber ich hatte bei diesem Buch oft den Eindruck, dass Smokys Privatleben das Hauptthema ist und der Fall mal eben so nebenbei gelöst wird.
Bei einigen Dingen aus ihrem Privatleben, die im Laufe der Handlung herauskommen, hatte man zudem das Gefühl ins kalte Wasser geworfen zu werden. Denn das Buch ist in der Ich-Form aus der Sicht von Smoky Barrett geschrieben und bevor diese Sachen herauskommen, kommen sie nicht ein Mal zur Sprache noch wird darüber auch nur ein Gedanke verloren. In dem Moment der Ansprache saß ich hier mit einem riesigen Fragezeichen im Gesicht und bestimmt auch mit einem etwas geschocktem Blick. Vielleicht habe ich da aber auch etwas überlesen, denn diese Szenen habe ich irgendwann nur noch überflogen...
Wovon ich wirklich gerne mehr gelesen hätte, ist die Arbeit mit ihrem Team oder etwas über ihr Team im Allgemeinen. Dieses Zusammenspiel hat mir in der vorherigen Bänden immer gut gefallen. (Mein heimlicher Favorit ist hier eindeutig James.) Sie kommen natürlich vor, aber eher oberflächlich und man erfährt nichts über deren Leben.
Der Fall, und das muss ich loben, ist im Vergleich zum Vorgänger äußerst interessant. Die Stellen, in denen es denn tatsächlich auch mal um die Ermittlung gingen, gefielen mir gut, obwohl die Internetpassagen doch zum Teil etwas langweilig waren.
Ich weiß nicht, ob ich die Reihe noch weiter verfolgen werde, denn eine Protagonistin, die einem auf den Keks geht, ist vielleicht nicht unbedingt so vorteilhaft, um es auch durchzuhalten das Buch überhaupt zu lesen.



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