Rezension zu "MIT ZÄHNEN UND KLAUEN" von Craig DiLouie
Da ich total auf Zombiebücher stehe habe ich mir gedacht - why not? Und hier wurde ich dieses Mal nicht enttäuscht, im Gegenteil (Okay, gut. Vielleicht weil die letzten beiden Zombieromane auch echt strange waren)!
Was ich erst einmal sehr toll fand war die Tatsache, das es aus militärischer Sicht geschrieben wurde, sprich, man hatte zwar irgendwo den Schrecken, den eine Apokalypse verbreitet, aber er wurde anders verarbeitet als von den "üblichen Zivilisten" in anderen Büchern. Hier wurde mit typischen Galgenhumor gearbeitet ohne das der Schrecken der Apokaylpse verloren geht. Die Reaktionen der Soldaten wirkten echt. Man konnte richtig gut mit ihnen fühlen und leiden und lachen. Es waren keine reinen Killermaschinen, sie waren nicht eintönig. Jeder hat seine eigene Geschichte, jeder wuchs an seinen Aufgaben. Was nur ein bisschen doof war, war die Tatsache, das erst einmal echt viele Namen auf einen einprasselten und damit auch viele Ränge. Aber an die konnte man sich nach einiger Zeit gut gewöhnen.
Und auch, wenn man erst einmal denkt, man weiß wer die Oberhand hat, wird es doch einige Male für beide Seiten echt knapp und oftmals sind sie gleichauf - oder zumindest wirken sie so. Die Handlung ist ungeblümt, der Autor nimmt keine Hand vor den Mund. Und wenn da mal einer kotzen muss, dann kotzt er auch.
Was ich ebenfalls unglaublich gut fand und irgendwo auch sehr mutig fand - der Autor hat Männer genommen, die den Krieg gesehen haben, die die Hölle durchgemacht haben. Und er hat sie sehen lassen, das es durchaus immer noch schlimmer kommen kann. Das Krieg nicht gleich Krieg ist, das der Krieg vor der eigenen Haustür etwas anderes ist als der Krieg in einem weit entfernten Land. Und das fand ich einfach nur wahnsinnig mutig.
Das Ende ist genau so wie der Roman selbst - überraschend und doch so klar, das man es gar nicht anders haben wollen würde. Und trotzdem weint und freut man sich.