Cover des Buches Die Zahl (ISBN: 9783596182411)
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Rezension zu Die Zahl von Daniela Larcher

Rezension zu "Die Zahl" von Daniela Larcher

von Asmos vor 11 Jahren

Rezension

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Asmosvor 11 Jahren
Ich brauchte recht lange, um mit dem Krimi warm zu werden und selbst dann habe ich mich noch manchmal dabei ertappt, wie ich gewisse Passagen schlichtweg überflogen habe. Ich bin auch bei Krimis nur für eine bestimmte Anzahl an Seiten empfänglich, die die Ermittlungen nicht im Geringsten voran bringen können und wenn die anhängliche Frau Schubert zum x-ten Mal versucht das Objekt ihrer Begierde zu umgarnen, nervt es mich einfach irgendwann. Zudem hatte ich das Gefühl, dass die Szenen, in denen es richtig spannend wurde, geradezu rasant vorüber gegangen sind. Dabei ist das Rätselraten in diesem Krimi bei Weitem der interessanteste Teil, der jedoch jedes Mal nur ein paar Seiten überdauert. Wenn überhaupt. So will leider auch die erwartete und für mich benötigte Spannung nicht so recht aufkommen. Selten fällt eine Szene unter „Puh! Das war knapp!“. Dafür begleitet mich man beim Lesen durch die ständige Anwesenheit von Nahrungsmitteln und Gerichten ein ständiges Hungergefühl. In einem Roman passend verstaut habe ich nichts gegen die ständige Erwähnung von Essen, aber in einem Krimi sollte sich der Kommissar auch gelegentlich mal auf die Suche nach dem Mörder konzentrieren und nicht ständig vom Essen reden und vor allen Dingen auch nicht ständig daran denken. Leider konnte ich bis zum Schluss zu den meisten Charaktern keinen rechten Zugang finden, was wohl auch der Hauptgrund ist, warum mich das Buch nicht so recht fesseln wollte. Von Morell angefangen, über Capelli und Leander, für mich war der benötigte Sympathieträger nicht wirklich dabei. Das mag daran liegen, dass ich das Charakterset etwas abgenutzt fand. Das Modell der kecken, unerschrockenen und sprachgewandten Gerichtsmedizinerin, der ihr Job alle Beziehungen verbaut, finde ich beispielsweise inzwischen schon recht tot getrampelt. Gelegentlich gab es kleine Lichtblicke, wirklich gute und interessante Ideen, wie das Geheimnis um den Vegetarier mit dem mit Fleisch gefüllten Kühlschrank. Seltsam fand ich auch, wie gewisse Charaktere, obwohl nicht miteinander bekannt, von Beginn an miteinander umgingen. Ich komme auch aus einer ländlichen Gegend, aber wenn mir jemand fremd ist, halte ich mich doch in der Regel erstmal zurück. Gerade dieses Verhalten fiel mir bei einigen Charakteren häufiger auf. Die Auflösung des Falles fand ich überraschend gut, wenngleich ich das allgemeine Ende des Buches wiederum zu Happy Ending mäßig fand, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass aus dem Buch eine Krimiserie werden soll. Fazit: Alles in Allem hatte ich das Buch zwar recht schnell durch, was teils an der angenehmen Sprache, teils aber auch daran lag, dass ich Passagen überflogen habe. Inhaltlich vermochte mich das Buch auf Dauer leider nicht zu fesseln.
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