Cover des Buches Der Wolkenatlas (ISBN: 9783499241413)
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Rezension zu Der Wolkenatlas von David Mitchell

Wer diesen Roman noch nicht gelesen hat, sollte dies unbedingt nachholen

von BuecherBall vor 11 Jahren

Rezension

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BuecherBallvor 11 Jahren
An diesem Roman wird deutlich, dass David Mitchell ein Gefallen am häppchenhaften Erzählen entwickelt hat. Allerdings ist der Autor hier noch einen Schritt weiter gegangen, als bei Chaos. Hier sind es sechs Geschichten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und das auf vielen Ebenen, sowohl zeitlich (zwischen den einzelnen Geschichten liegen schätzungsweise mehr als 500 Jahre), als auch thematisch und, insbesondere, stilistisch. So war es Mitchells Plan, jede Geschichte dem Leser vom Stil auch so rüberzubringen, wie es zu dieser Zeit allgemein üblich war, was leider bei dem einen oder anderen zu harscher Kritik an Rechtschreibung und Grammatik führte. So wird die Erzählung über den amerikanischen Notar Adam Ewing in Form eines Tagebuchs in damaliger (also zu Zeiten des 19. Jahrhunderts üblicher) Schreibweise geschildert und die Einwohner auf dem postapokalyptischen Hawaii benutzen eine stark vereinfachte Version der heutigen Sprache (so heißt die tropische Inselkette dort Ha-Why). Auch das ausgeklügelte System des ineinander-Verwebens der einzelnen Geschichten offenbart sich dem Leser hier auf eine sehr beeindruckende Weise. So gehen die einzelnen Handlungen, trotz dem sie zeitlich unwiderruflich voneinander getrennt sind, äußerst harmonisch ineinander über, weil beispielsweise der Komponist Robert Frobisher, welcher später das "Wolkenatlas-Sextett" komponiert, welches übrigens denselben Aufbau besitzt wie das Buch, auf dem Anwesen in Belgien der 1930er Jahre das halbe Tagebuch des Adam Ewing gefunden hat. Außerdem gibt es das gesamte Buch über dann auch noch das Rätsel um ein ominöses Muttermal, welches jede Geschichte nochmals enger miteinander verbindet.
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