Rezension
Aha, eine weitere kleine Liebesgeschichte, dachte ich beim Durchlesen des Klappentexts zunächst. Doch die konzeptionelle Innovation, welche den Verlauf der Geschichte stets an den 15. Juli jeden Jahres bindet, gibt den beiden Protagonisten eine besondere Tiefe und stellt ihre steten Differenzen immer wieder aufs Neue heraus. (Aspekte, die bei der Verfilmung von 2011 leider nicht so durchgängig umgesetzt wurden.) Obwohl es zu Beginn doch etwas zäh zu lesen war, arrangiert man sich nach einer Weile mit den Zeithopsern in der Storyline. Dass das Buch nie ein klassischer Liebesroman wird und konstant intellektuell und komplex bleibt, verdankt es vor allem Emma Morleys zynischen Humor.
Fazit: Absolut lesenwert, selbst, wenn man zuweilen nicht weiß, ob man lachen oder weinen oder einfach das Buch in die Ecke pfeffern soll. Alles, was David Nicholls uns im Buch gibt, ist schließlich nur Einblick in das Leben zweier Menschen und das nur an wenigen Tagen in einer Zeitspanne von zwanzig Jahren. Daher wirken alle Nebenstränge zwar nicht minder wichtig, aber blasser im Vergleich zu den zwei Konstanten, die stets umeinander kreisen, wenn auch nicht immer auf gleicher Wellenlänge: Em und Dex, die zueinander gehören, ohne zu wissen, weshalb.