Cover des Buches Sommerfalle (ISBN: 9783492702652)
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Rezension zu Sommerfalle von Debra Chapoton

Erinnerungen....

von MrsLinton vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Wirre Verfolgungsjagd zwischen Erinnerungsfetzen.

Rezension

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MrsLintonvor 9 Jahren

Irgendwann musste Rebecca weiteratmen. Sich wieder bewegen. Vorbereitet sein für das, was nun geschah.
Nach Abschluss der Schule beginnt für die 18-jährige Rebecca der Sommer ihres Lebens - glaubt sie. Doch dann gerät sie in einen Albtraum: Sie wird entführt und in einer Kammer eingesperrt, irgendwo in einem entlegenen Wald. Es gelingt ihr, sich zu befreien. Aber damit nimmt das Spiel ihres Entführers erst seinen Anfang. Denn bald erkennt Rebecca, dass der Unbekannte alles über sie weiß - und dass er jede ihrer Entscheidungen voraussehen wird....

Rebecca erwacht, gefesselt und eingesperrt, in einem Verlies unter der Erde, irgendwo in einem Wald.
Was sich gut anhört, wird schnell langweilig. Warum? Zum einen, weil der Entführer dem Leser ziemlich schnell vorgestellt wird - die Spannung sinkt damit rapide auf null. Wäre es nicht viel interessanter gewesen, wenn der Täter bis zum Schluss ein Phantom ist, das Rebecca verfolgt und zum Schluss mit einer brillanten Wendung entlarvt wird?

Wie dem auch sei, dem ist nicht so. Entführer bekannt - der Schluss übrigens auch. Denn bereits in den ersten Seite wird dem Leser mitgeteilt, wie Rebecca einigermaßen gesund und lebendig im Krankenhausbett liegt. Demzufolge ist sie also ganz klar "entkommen", nicht mehr auf der Flucht und befindet sich unter den wachsamen Augen des Krankenhauspersonals.

Das Buch ist mit ganz, ganz vielen Passagen geschrieben, jede einzelne Passage beinhaltet eine andere Zeit, einen anderen Charakter, einen anderen Ort. Das Gesamtbild zum Schluss passt zwar irgendwie, jedoch nervt dieser Stil mitunter auch...
Passage 1: Verlies - Rebecca - jetzt
Passage 2: Krankenhaus - Rebecca - Zukunft
Passage 3: Verlies - Rebecca - jetzt
Passage 4: Einkaufszentrum - Sarah und Rebecca - Vergangenheit
Passage 5: Schule - Rebecca - 14 Jahre alt
Passage 6: Bushaltestelle - Eddie - 14? Jahre
Diese Passagen befinden sich "nur" auf den ersten acht Seiten des Buches, in diesem Stil und in diesem Umfang mit noch mehr Personen geht es weiter. Mir hat dieses Stilelement einfach nicht zugesagt.

Inhaltlich war es sonst recht stimmig, etwas flach vielleicht. Und unglaublich, welche Superkräfte Rebecca jedes mal hat, um sich aus den Fallen zu befreien. Ich wäre ja schon bei den Handschellen im Verlies gescheitert...

Was mir inhaltlich nicht gefallen hat, ist die Passage auf Seite 9. Rebecca ist 158 cm groß und findet ihr Gewicht, welches zwischen 44 und 46 kg liegt (als 18-jährige) nicht gut, bzw sie sagt, sie nimmt schnell zu. Aber da sie an diesem Morgen nur 44 kg auf die Waage gebracht hat, gönnt sie sich zur Abwechslung mal etwas. Ich finde, dass das Buch (als Jugendbuch) mit dieser Passage überhaupt kein gutes Vorbild abgibt und die Mädchen, die es lesen, mit dieser Aussage in Zweifel geraten lassen könnte.

Wie dem auch sei, das Buch bekommt von mir keine Weiterempfehlung, da die Spannung einfach nicht existent ist und mir diese ganz, ganz vielen Rückblicke, Erinnerungen, Ortswechsel, Personenwechsel, Jahrewechsel usw. einfach nicht zugesagt haben. Zudem fand ich die Hauptfigur etwas dürftig und manchmal in ihrer Handlung auch irrational und dumm.

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