Cover des Buches Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen (ISBN: 9783442482450)
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Rezension zu Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen von E. L. James

Selten so einen Müll gelesen!

von Dunkelkuss vor 9 Jahren

Rezension

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Dunkelkussvor 9 Jahren

Inhalt: Die jungfräuliche Anastasia Steele soll den erfolgreichen Geschäftsmann Christian Grey interviewen, um ihre erkrankte beste Freundin zu vertreten. Sie verliebt sich in Christian und sie kommen sich näher. Was Christian Anastasia dann aber vorschlägt, bringt sie an ihre Grenzen.

Cover: Das deutsche Cover ist schöner als das Englische, wie ich finde. Klar, diese überschwülstige Symbolik mit den Blumen (weibliche Genitalien, anyone?) wertet den Anblick auf, verrät aber auch die Mogelpackung, nachdem man dieses Machwerk des schlechten Geschmacks gelesen hat.

Meinung: Also, ich war ja nach der Lektüre erst mal ein wenig schockiert und sprachlos. Was sich da grade über 600 Seiten hingezogen hat, war mitunter eines der schlechtesten Leseerfahrungen überhaupt! Ausgehend davon, dass dies mal eine Fanfiction war (und sich übrigens auch genauso liest!), konnte man ja schon wenig erwarten, aber das war echt unterirdisch. Ist das erste Viertel noch einigermaßen interessant zu lesen, verliert sich „Shades of Grey“ schon schnell in belanglosen Dialogen, langweiligen Klischee-Charakteren, Wiederholungen in der Handlung und vor allem auch im Wortschatz. Ständig beißt sich Ana auf die Lippe, oder sie wird rot. In so ziemlich jeder Nuance er Farbe rot, die man sich nur denken kann. Christian wird ausgiebig angehimmelt. Stilistisch ist dieses Buch absoluter Papiermüll, das hätte auch eine sexuell unerfahrene, aber schrecklich neugierige 16jährige schreiben können. Also E L James ist einfach nur talentfrei, anders kann man es nicht sagen. Das Buch plätschert endlos langweilig dahin und ich glaub, am Ende hab ich ein Drittel gar nicht mal gelesen, weil es eh keinen Unterschied gemacht hat. Wenn Ana Christian nicht gerade anhimmelt oder mit ihm sinnfreie Mails hin und her schickt, oder sie ihre furchtbar schlechten, unnötigen Dialoge haben, dann machen die zwei Bettensport. Und diese Szenen sind entweder vollkommen abnervend oder unfreiwillig lustig. Jaja, die innere Göttin – was hab ich darüber gelacht! Und dass Jungfräulein Steele sofort eine 1A-Fellatio hinlegt ist natürlich logisch. Auch dass sie in einer Tour kommt, sogar beim ersten Verkehr… ja, klar. Das sind ja schon mal ziemlich überschaubare Teenie-Erwartungen. Liest man in fast jeder Fanfiction, die sich irgendwie mit Sex befasst.

Aber was mich an dem Roman jetzt wirklich richtig schockiert hat, war die Darstellung von BDSM. Jeder, der sich damit auseinandergesetzt hat, weiß, ja, es gibt verschiedene Schattierungen und Abstufungen. Das geht von seichtem Popoklopfen bis hin zu Vorführung, „Fremdbenutzung“ und so weiter. Allerdings vermittelt der Roman hier wirklich nur die weichgespülte Housewive-Variante, die wahrscheinlich eh schon fast jeder kennt. Und zudem ist Anastasia einfach keine Sub in dem Sinne. Sie ist weder devot noch masochistisch. Ihr gefällt das bisschen Hauihaui und Augenverbinden und von der Decke hängen, ja. Aber am Ende dreht sie total durch, als die erste ‚richtige‘ BDSM-Praktik auf den Tisch kommt. Hat sie das alles nur gemacht, um Christian zu gefallen? Ich könnt’s mir vorstellen. Sie hat doch bis zum Ende nicht verstanden, was eine Dom/Sub-Beziehung ist. Ist ja nicht so, als würde Christian sie ständig dran erinnern… Und dann wird Christian mit seiner furchtbaren Familiengeschichte (Missbrauch, Verwahrlosung, etc.) auch noch so hingestellt, als sei er deshalb dominant und so ein „Freak“. Die Schlussfolgerung ist doch: Christian ist dominant, weil ihm das alles passiert ist.

Aber was ist das denn bitte für eine Implikation?! Jeder dominante Mensch im Bett hat einen an der Klatsche oder was?

DAS hat mich richtig angekotzt. Deshalb ist dieses Buch RICHTIG schlecht.

Es versucht eine Thematik salonfähig zu machen, aber stellt es absolut falsch dar. Das ist wieder ein Erotik-Roman noch eine Liebesgeschichte. Das ist höchstens eine Beleidigung für meine Augen.

1 Stern. Weil 0 nicht gehen. Leider.


Zuerst veröffentlicht auf dunkelkussrezensionen.wordpress.com

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