Ich habe mir dieses Buch aufgrund des Hypes besorgt und weil viele in meinem Umfeld davon schwärmten. Selbst die, die es nicht gut fanden, haben es zumindest gelesen.

Ich habe dieses Buch nun nach zwei Dritteln abgebrochen, da es zum einen immer wieder dasselbe ist und mich zum anderen einfach nur noch genervt hat.

Ana Steele ist mit Anfang 20 und fast abgeschlossenem Studium noch Jungfrau als sie den unsagbar reichen und attraktiven Christian Grey trifft. Die beiden kommen sich näher, doch Christian möchte keine Beziehung, sondern eine Vereinbarung, die ihn zum Dominator über Ana macht, was alle Lebensbereiche betrifft und sadistische Sexspiele miteinbezieht.

Während Ana immer wieder eine Klein-Mädchen-Nummer abzieht mit Lippenkauen und Augenrollen, ist Christian trotz seiner ausführlichen Erfahrung immer wieder begeistert von dem, was Ana ihm sexuell (ohne jede Vorerfahrung!) bietet, was er durch beständiges "Oh Baby" verbalisiert. Ana hingehen möchte fast ununterbrochen von Christian "ausgefüllt" werden, unterhält sich aber in sexfreien Zeiten auch wahlweise mit ihrer inneren Göttin oder ihrem Unterbewusstsein (!).

Dieses Buch ist dermaßen kitschig, verklärt und unrealistisch, dass ich es schließlich nicht mehr ausgehalten habe. Ich sehe ein, dass es die Sehnsüchte vieler Frauen nach Leidenschaft erfüllt und für den ein oder anderen sicherlich auch hier und da eine heiße Szene liefert. Ich kann aber kaum glauben, dass Ana ein solches erstes Mal wie hier beschrieben wirklich gut finden bzw. schmerzfrei überstehen kann. Sonderlich unterwürfig verhält sie sich ihrem Dominator gegenüber ebenfalls nicht.

Einen Stern auf die Bewertung drauf verdient sich dieses Buch allerdings für seinen Informationsgehalt für völlig Unbedarfte, was einschlägiges Sexspielzeug oder -praktiken angeht. Diese werden ja doch sehr ausührlich erklärt und machen sicherlich auch mit den Reiz aus. Hier werden Fragen beantwortet, die sich wohl selbst beste Freundinnen nicht gegenseitig stellen würden.