Sie stand mitten im Zimmer und betrachtete ihn, während ihr Herz unstet in der Brust hämmerte. Aus Furcht oder Verlangen? Furcht -ja, natürlich war es aus Furcht!
Rom 1881: Seit dem großen Brand des Vestallinentempels ist Silvia eine Geistwandlerin. Um sich und ihre Freunde vom Einfluss des Pontifex zu befreien, muss sie die antiken Artefakte finden, nach denen er sucht. Dies führt sie nach Rom und zu Bastian Satyr, der dort den Auftrag hat, das Forum Romanum auszugraben. Durch seine Hilfe will sie sich aus ihrer Abhängigkeit befreien. Doch immer faszinierender findet sie den Mann, der an der Seite ihrer Freundin lebt.
Die Geschichte ist Teil einer Reihe, die sich um die Satyrn dreht, männlichen Wesen der Anderswelt, die den sinnlichen Gelüsten nicht abgeneigt sind. So ist es wenig verwunderlich, dass das Buch mit einer Menge erotischen Szenen startet. Hatte ich eine Liebesgeschichte vor fantastischem Hintergrund erwartet, traf ich erst einmal auf reine Erotik und ein fantasy Konstrukt, das mir nicht so zugesagt hat. Dazu wurde es viel zu sehr in den Hintergrund gedrängt.
Zudem war Silvia als vestalische Jungfrau und unsichtbares Wesen ein gewöhnungsbedürftiger Charakter. Erst als Silvia vorübergehend einen Körper annahm, konnte ich der Geschichte mehr abgewinnen. Auch wenn es sich bei diesem Körper um den eines Jungen handelte. Nach den ersten Ausflügen in die Erotik kam dann doch mehr romantic fantasy auf und, sodass ich die Geschichte um Silvia und Bastian doch noch mochte.
Zum Schluss ist es wieder die Erotik, die im Mittelpunkt steht. Dabei kann diese auch etwas andere Züge annehmen, als ich das von anderen Büchern gewohnt war. Ich kenne zwar die restlichen Bände der Reihe nicht, nach den Rezensionen dazu, waren diese aber sehr viel skurriler, was das sexuelle angeht. Hier waren solche Szenen eher die Ausnahme.
Fazit: Das Buch gehört wohl eher in das Genre Erotik als sonst wohin. Romantik kam zwar auch irgendwann auf, das Fantastische war aber nur schmückendes Beiwerk, da hätte ich mir deutlich mehr erwartet. Die Liebesgeschichte war nett, die Erotik oft aber dominierend und manchmal auch etwas eigen. Alles in allem ein Buch, das man lesen kann, aber nicht gelesen haben muss.