Cover des Buches Taken (ISBN: 9783492702669)
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Rezension zu Taken von Erin Bowman

Mitreißende und überzeugende Dystopie

von Philip vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Sympathische Charaktere, eine packende Handlung und viele überraschende Wendungen. Eine sehr zu empfehlende Dystopie die Lust macht auf mehr

Rezension

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Philipvor 11 Jahren
Die Autorin Erin Bowman kann mit ihrem Debütroman Taken den Leser von Beginn an in ihren Bann ziehen und überzeugt mit einem tollen Schreibstil, interessanten Charakteren und einem vielversprechenden Setting, welches in einem kleinen Dorf, genannt Claysoot, beginnt.

In Claysoot lernt man zwei der drei wichtigsten Charaktere kennen, nämlich den Protagonisten Gray und Emma. Gray ist der jüngere Bruder des am Anfang der Geschichte geraubten Blaine. Er ist offiziell siebzehn Jahre alt, für die Nahrungsversorgung des Dorfes Claysoot verantwortlich, sehr naiv und als Mann kein vollwertiges Mitglied der sich etablierten Gesellschaft. So wird er, um das Überleben der Menschheit zu gewährleisten, Emma zugeteilt, damit diese sich näher kommen und nach Möglichkeit für Nachwuchs sorgen sollen.

Emma ist im Vergleich zu Gray als Frau ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft in Claysoot, da sie als Frau sich nicht vor dem Raub (einem Ereignis, an welchem die gerade 18 Jahre alt gewordenen Männer auf mysteriöse Weise verschwinden) fürchten muss, da nur Männer verschwinden. Sie ist ungefähr so alt wie Gray und freundet sich nach der Zuteilung von Gray mit ihm an.

Aufgrund merkwürdiger Vorkommnisse stellen die Beiden das große Ganze rund um Claysoot und die Mauer, welche das Dorf umgibt, infrage und begeben sich gemeinsam auf eine sehr gefährliche Reise über die Mauer, wo sie später Bree kennenlernen werden, welche trotz ihres jungen Alters (ungefähr so alt wie die anderen beiden Charaktere) deutlich reifer wirkt und sich mit der Welt deutlich besser auseinanderzusetzen weiß wie Gray oder Emma...

"Jeder Mensch hat eine Vergangenheit, die manchmal dunkel und trostlos ist, aber vielleicht wiegen die Taten, die er in der Gegenwart bewusst vollbringt, ja viel mehr." - Seite 236/237

Ohne dabei zu viel verraten zu wollen ist bereits der Auftakt des in vier Teile unterteilten Romans sehr spannend, welches sich im weiteren Verlauf immer weiter steigert! Das ganze System rund um Claysoot wird im Lauf des ersten Abschnitts immer weiter hinterfragt, wodurch eins zum anderen führt und die Protagonisten Gray und Emma letztendlich das Weite suchen und über die Mauer verschwinden. Es ist packend mitzuerleben, wie die Hauptcharaktere immer weitere Rätsel entdecken und auf der Suche nach Antworten auf immer neue Fragen stoßen.

Die tolle Erzählweise aus der Ich-Perspektive ermöglicht es, dass sich der Leser sehr einfach in die unterschiedlichen Charaktere hineinversetzen kann, sodass man mit ihnen mitfiebert und sich mit ihnen identifizieren kann, wodurch sie auf sehr unterschiedliche Weise einem sympathisch erscheinen und ans Herz wachsen. Man leidet mit ihnen, freut sich über Wiedersehen mit alten Bekannten, wundert sich aber teilweise über die sehr stark ausgeprägte Naivität der Charaktere, vor allem von Gray, welche mich zum Teil gestört hat.

Nichtsdestotrotz ist die Geschichte insgesamt spannend und mit so vielen überraschenden Wendungen und starkten Charakteren gespickt, dass man nur so über die einzelnen Seiten hinwegrast und unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

Diese Geschichte lässt mich nicht mehr los. Mir sind die Charaktere sehr ans Herz gewachsen und ich kann es gar nicht erwarten, die Fortsetzung dieser unglaublich tollen Geschichte zu Lesen. Ein darüber hinaus sehr ansehnliches Buchcover runden einen sehr stimmigen Gesamteindruck gelungen ab.

Sympathische Charaktere, eine packende Handlung und viele überraschende Wendungen machen diesen Roman zu seinem absoluten Lesevergnügen welcher absolut Lust auf mehr macht. Für Fans von Dystopien ist Taken ein Pflichtkauf, hier führt fast kein Weg dran vorbei!
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