Diese Novelle erzählt von dem alten Fischer Santiago. Er hat seit 84 Tagen erfolglos auf einen Fang gewartet - das Glück scheint ihn verlassen zu haben, wie er nicht müde wird zu betonen. Auch sein junger Freund, Manolin, der seit frühester Kindheit mit ihm gefischt hat, kann ihn auf Druck seiner Eltern nicht länger begleiten. Doch Santiago gibt nicht auf und so trifft es sich, dass er am Folgetag, dem 85. tatsächlich einen Fisch in den Leinen hat. Bevor er es richtig fassen kann, merkt er, dass es sich um einen sehr großen Fisch handelt, der nicht so leicht sein Leben lassen will....so vergeht die Zeit und die Kräfte des alten Mannes schwinden zusehends. Doch wer wird den Kampf gewinnen?

Die Geschichte beginnt sehr schön - die Sprache hat mir gut gefallen und machte den Einstieg leicht. Die Beziehung zwischen dem Mann und dem Jungen wird verdeutlicht und man erkennt die tiefe Zuneigung, die die beiden seit Langem verbindet. Der Kampf, den der Mann zu Wasser austrägt, wird sehr bildgewaltig dargestellt. Leider haben mir persönlich diese Szenen weniger gefallen, das Zwischenmenschliche und die Melancholie, die aus seiner Einsamkeit entsteht, hat mich vielmehr bewegt. Zum Ende erfährt die Geschichte dann eine tragische, aber auch schöne Wendung, die den Kreis schließt und mich zufrieden zurück lässt.