Rezension zu Die Tibeterin von Federica de Cesco
Rezension zu "Die Tibeterin" von Federica De Cesco
von Vrenili
Rezension
V
Vrenilivor 13 Jahren
Tara musste als Kind mit ihrer Familie aus ihrem Heimatland Tibet flüchten; auf der Flucht ging die Zwillingsschwester Chodonla verloren. Um Kontakt mit ihr aufzubauen und um traditionelle Heilmethoden zu erlernen, geht Tara 30 Jahre später nach Nepal in ein Flüchtlingslager. Dort lernt sie den Tibeter Atan kennen; einen rebellischen, willensstarken und intelligenten Freiheitskämpfer. Mit ihm zusammen reist sie über Schleichwege nach Tibet, um ihre von den Chinesen überwachte und schwer kranke Schwester und deren kleine Tochter zu finden - zu Pferd quer über den Himalaya. "Die Tibeterin" ist ein Roman, der Emotionen zu wecken versteht. Obwohl die Geschichte bedächtig erzählt wird und gerade der Beginn nicht unbedingt spannend zu nennen ist, hat es mich von Anfang an mitgerissen. Insbesondere Atans Erzählungen von der Geschichte seines Volkes haben mich völlig fasziniert. Unverblümt und schonungslos wird von Grausamkeiten erzählt, die eigentlich undenkbar scheinen; Tara muss diese als Realität annehmen lernen, Atan hat (in gewisser Weise) längst resigniert. Für uns Europäer bietet es eine Möglichkeit, Tibet und seine Geschichte in all seiner Faszination kennen zu lernen, dabei werden allerdings auch viele Mythen explizit entzaubert. Vielleicht können Bücher wie dieses ein Stückchen dazu beitragen, dass die Zukunft besser aussieht - für die Tibeter und für die ganze Welt!