Boston 1918: Ros Cochran gehört zur Spitze der irischen Unterwelt. Doch die irischen Gangster sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, denn einige Jahre zuvor hat die italienische Mafia mit brutaler Gewalt die Kontrolle über Boston übernommen und die Iren ans untere Ende der Nahrungskette befördert. Hier fristen sie ein Dasein, das nicht mehr viel mit den glorreichen Tagen zu tun hat.
Doch Cochran ist nicht bereit, diesen Umstand länger hinzunehmen. In einem Land, das mit den Folgen des gerade beendeten Krieges in Europa und der bevorstehenden Prohibition zu kämpfen hat, sieht er seine Chance, die irische Unterwelt wieder an die Spitze zu führen.
Ich kenne bereits ein paar Bücher des Autors Felix A. Münter, daher war ich sehr gespannt, was mich dieses Mal erwartet. Der Klappentext machte mich zumindest neugierig und somit reiste ich an den Anfang des 20. Jahrhundert und sah mich einer Gruppe Mafiosi gegenüber.
Der Einstieg fiel mir leicht und so war ich gleich in der Geschichte des Gangsterbosses Ros Cochran drin und hatte eine schöne Lesezeit. Der Spannungsbogen ist zwar nicht gleich hoch, dafür hat das Buch einfach zu viele Seiten, aber dennoch meiner Meinung nach immer vorhanden.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und erscheinen mir authentisch. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich mich mit den Protagonisten identifizieren kann, aber das muss ich auch gar nicht, so lange ich mich in sie hineinversetzen kann und sie mir realistisch erscheinen.
Cochran z.B. ist zwar ein skrupelloser Gangster, zeigt aber auch mal Gefühle. Was ihn für mich greifbar und nicht unnahbar macht.
Da der Schreibstil flüssig und gut zu lesen ist und ein angenehmes Erzähltempo vorweist, kam ich gut voran.
Allerdings geriet ich auch ins Stocken, da sich doch vermehrt der Fehlerteufel einschlich. Einzelne Rechtschreibfehler kann ich gut „übersehen“, aber leider wurden hier auch Namen vertauscht und Tempifehler übersehen. Da dies meinen Lesefluss störte, berücksichtige ich das in meiner Bewertung trotzdem, da es das Buch abrundet und einfach dazu gehört, auch wenn es kleinlich und kritisch erscheint.
Wohl gemerkt, dies ist die Erstauflage des eBooks, die ich las, ich bin mir sicher, dass der Verlag dies noch anpassen wird. Und dann sollte der Lesegenuss noch größer sein.
Den Auftakt der Trilogie rund um Cochran empfinde ich jedenfalls als gelungen und so vergebe ich für diesen ersten Teil drei Sterne.