Rezension
Alexanderplatz, Berlin. Eine Frau, nicht mehr ganz so jung mit Migrationshintergrund.
Lebt in einer eigenen Wohnung und treibt sich mit dem Pöbel rum. Ausgestiegen aus einem bürgerlichen Leben, beschließt ihr Leben neu zu entwerfen. Sie kehr kehrt der Lust den Rücken zu und wählt die Keuschheit. Sie trifft den Soldaten, ihre Geschichten kreuzen sich. Gewalt, Tod und Reue. Er, traumatisiert nach einem Kosovo-Einsatz, verändert ihr Leben. Leben am Rande der Gesellschaft.
Feridun Zaimoglu verwendet in diesem relativ kurzen Roman kurze Satzfregmente. Auch wenn es zunächst eine ungewöhnliche Sprache ist, und es etwas dauert sprachlich in diesen Roman reinzufinden wirken seine Worte sehr stark. Es dauert ein bisschen bis die Handlung verstanden wird, da nicht viele Hintergrundinformationen gegeben werden. Die Milieustudie Zaimoglus ist geglückt.
„Isabel“ hat es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2014 geschafft. Zu Recht.