Cover des Buches Ich, Adrian Mayfield (ISBN: 9783836957328)
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Rezension zu Ich, Adrian Mayfield von Floortje Zwigtman

"Oh hell" wieso hab ich bloß so lange gewartet es zu lesen!

von Nespavanje vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Zwigtmann entführt uns mit ihrer Geschichte in die Zeit Oscar Wildes, und ja er taucht auch als Nebenprotagonist auf.

Rezension

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Nespavanjevor 9 Jahren

Zum Inhalt:

In diesem Roman geht es, wie der Titel bereits verrät, um Adrian Mayfield. Er ist 17 Jahre alt und stammt aus dem ärmlichen East London, meistens erwacht er morgens mit einem „oh Hell“ Gefühl auf. Denn gerne arbeitet und wohnt er bei den griechischen Herrenausstatter nicht, die Umstände zwingen ihn dazu, und als er eines Tages diese Stellung verliert, kann er seiner Familie nicht die Wahrheit sagen. Er flüchtet zu Augustus Trops, einer seiner Kunden beim Herrenausstatters und Augustus zeigt Adrian eine für den jungen Mann ganz neue Seite Londons.


Meine Meinung:

„Ich, Adrian Mayfield“ ist einer der Romane, die sich irgendwie ungelesen in mein Bücherregal geschummelt haben und dort als Kleinod gewartet hat, um von mir gelesen zu werden. Ich hab den Versuch vor einiger Zeit bereits gestartet, bin aber über das erste Kapitel, das mich damals ein wenig gelangweilt hat, nicht hinweggekommen. Ich hab es als gebundenes Buch besorgt und muss hier die wirklich etwas zu klein geratene Schrift kritisieren. Derweil gibt es dieses Buch noch nicht als eBook, hier könnte ich ja die Schrift ganz leicht vergrößern, aber auch wenn es diese Möglichkeit gegeben hätte, ich hätte dennoch die gebundene Variante besorgt; mir gefällt nämlich das Cover unheimlich gut. Seis drum. Ich war nach der Hälfte von der Geschichte rund um Adrian Mayfield so begeistert, dass ich mir sofort auch die anderen beiden Teile bestellt hab.

Zwigtmann entführt uns mit ihrer Geschichte in die Zeit Oscar Wildes, und ja er taucht auch als Nebenprotagonist auf. Ein kleiner Tipp am Rande: Wer noch nicht „das Bildnis des Dorian Gray“ gelesen hat, sollte es nun schleunigst nachholen. Oder zumindest nachdem er Adrian Mayfield gelesen hat. Das eine oder andere Detail nimmt direkten Bezug auch auf diese Geschichte und manchmal konnte ich die eine oder andere Parallele ziehen. Mir war die Figur des Adrian Mayfield sympathisch, so wie eigentlich die vielen anderen Charaktere in diesem Roman. Allerdings bleiben einem gewisse Andeutungen, gerade was die damalige zur Strafe verfolgte Sodomie angeht und die Lebensgeschichte von Oscar Wilde die sich indirekt auch auf Adrian Mayfield auswirkt, wahrscheinlich verborgen, wenn man sich im vorhinein nicht wirklich damit auseinander gesetzt hat. Die Autorin gibt allerdings dadurch auch kleine, aber feine Einblicke in das Leben am Ende des 19. Jahrhunderts und man kann sich dann schon vorstellen, dass man(n) es nicht gerade leicht hatte, vor allem wenn man zu dieser Zeit ein sogenannter „Sodomit“ war(=ich benutze dieses Wort, nur im Zusammenhang mit diesem Roman. Es liegt mir fern jemanden mit diesem Wort zu diskreditieren). Andere Details waren dann doch ein wenig mehr ausgearbeitet und man könnte hier der Autorin auch ein bisschen Langatmigkeit vorwerfen. Ich für meinen Teil finde, dass diese Passagen aber gerade, den Reiz in diesem Roman ausgemacht haben und kann es kaum erwarten die nächsten beiden Teile zu lesen.

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