Rezension zu "Auf die Länge kommt es an" von Florian Meimberg
In den 2000er Jahren fanden >Tiny Tales< ihren Ursprung auf Twitter. Florian Meimberg https://twitter.com/tiny_tales?lang=de , der Autor des vorliegenden Buches und seines Zeichens Werbefilmregisseur, hatte sie ins Leben gerufen. Zu Deutsch werden sie auch „Bierdeckelgeschichten“ genannt aufgrund ihrer Länge und ihres Formats: Da Tiny Tales auf Twitter hervorgegangen sind, dürfen diese nicht mehr als aus 140 Zeichen und maximal 3 Sätzen bestehen. Die Pointe kommt sofort und offenbart sich am Ende der drei Sätze in nur einem Wort. Ich mag kurzweilige Genres und Gattungen sehr und habe mich auf die Lektüre gefreut.
Das Buch ist in folgenden 17 Kapiteln aufgeteilt:
Anfang, Lüge, Chaos, Irrtum, Leben, Angst, Überraschung, Hass, Wahrheit, Täuschung, Glück, Wahn, Pech, Tod, Liebe, Ende, Epilog
Die Tweet-langen Geschichten öffnen oftmals ein (klima-)politisches Fass und religiöse ethisch-moralische Debatten. Krieg, Abschiebung, Aliens, Verschwörungstheorien, Inzucht, Terroranschläge und Überschwemmungen sind Themen, die sich durch das ganze Buch ziehen und die am häufigsten vorkommen. Kurzum Tabu-Themen, die man totschweigt und über die keiner sprechen möchte. Auch dafür ein Pluspunkt: Ich mag Themen, über die keiner sprechen mag und die über unsere alltäglichen Banalitäten und Selbstverständlichkeiten hinausgehen.
Leider muss ich sagen, dass ich schnell von dem Buch gelangweilt war und die Geschichten nur grob überfliegen musste, ehe ich es abgebrochen und zugeschlagen hätte. Viele der Geschichten ähneln oder gleichen sich fast und werden bloß mit anderen Worten wiederholt. Das fand ich schade.
Ich empfehle das Buch zum Lesen auf der Fahrt mit Bus und Bahn oder als Lektüre vor dem zu Bett gehen, wenn man etwas zum Schmunzeln und/oder zum Nachdenken und etwa kurzweilige Unterhaltung braucht. Man liest hier zwischen den Zeilen mehr heraus und die Geschichten geben Raum für Spekulationen, allerdings darf man, trotz der Themen, kein tiefgründiges und literarisch wertvolles Werk erwarten, wie man es zum Beispiel in Kurzgeschichten vorfinden dürfte.