Cover des Buches Liebe, Mord und Sterne (ISBN: 9783981584349)
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Rezension zu Liebe, Mord und Sterne von Frida Becker

Das Leben ist kein Wunschkonzert...

von Sick vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein kurzweiliges Lesevergnügen, das man allerdings nur genießen kann, wenn einem Lisas Ansichten nicht allzu überzogen vorkommen.

Rezension

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Sickvor 10 Jahren

Lisas Laune ist am Tiefpunkt: Sie hat gerade ihre Eltern besucht und in dieser langen Zeit (eine Woche!) hat sich Vangelis nicht gemeldet. Dabei haben sie das gesamte letzte Wochenende praktisch zusammen im Bett verbracht. Ihre beste Freundin Ellen (Kriminaltechnikerin und mit dem arroganten Staatsanwalt liiert), ihre Nachbarin Silvia (schwangerer Esoterikfan), sowie ihr bester Freund und Arbeitskollege Jan (Kriminalkommissar, der seine Homosexualität lieber nicht im Büro breit tritt) wollen sie aufmuntern und ihr einen schönen Geburtstag (den 30.!) bescheren. Darunter hat Lisa sich allerdings etwas anderes vorgestellt als einen Beratungstermin bei "Magier" Samuel, der ihr helfen soll, glücklicher zu werden. Der neue Fall, den sie aufklären müssen, lässt ebenfalls viel Spielraum für Interpretationen, denn von Selbstmord über Unfall bis Mord ist alles möglich...

Der Roman trägt seinen Titel zurecht, denn er ist eine recht ausgewogene Mischung aus Frauen- und Kriminalroman. Zu Anfang ist Lisa ausschließlich mit ihrem Privatleben beschäftigt, das sehr frustrierend für sie ist. Mit Mitte zwanzig ist sie vom Dorf nach München gezogen und hat dafür ihren Verlobten zurück gelassen. Seitdem ist sie Single und nicht glücklich damit, schon gar nicht, wo sie gerade die dreißig knackt. Dabei legt sie eine Theatralik an den Tag, die eher an einen Teenager erinnert. Ich empfand Lisa als sehr anstrengend und auch ein bisschen unreif. Zudem konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie mit diesen Eigenschaften tatsächlich als Mordermittlerin arbeitet. Dem ist zwar so, aber leider ist sie auch in diesem Fall recht nervig weil voreingenommen und restlos von ihren Theorien überzeugt. Jan dagegen handelt besonnener, denkt mehr nach und ist auch sonst ein angenehmer Zeitgenosse. Sein Partner Andrea (Sizilianer mit Restaurant) hat mir richtig gut gefallen, bei den beiden wäre ich gerne mal zum Abendessen eingeladen!

Die Sprache ist recht schlicht und leicht süddeutsch angehaucht. Dabei hat sie ihren Teil dazu beigetragen, dass ich mich bei manchen Szenen fühlte, als würde ich eine von den deutschen Krimiserien ansehen. Dies wird dem Umstand geschuldet sein, dass Frida Becker sich hauptsächlich als Drehbuchautorin verdingt. Mir hat es gut gefallen, auch wenn das bestimmt nicht jedermanns Nerv trifft.

Esoterik spielt ebenfalls eine Rolle in Form von Silvia, die ihre Wohnung nach Schwingungen ausgesucht und nach Feng-Shui-Lehre eingerichtet hat, und Samuel, der Lisa mithilfe von Astrologie und ein wenig Magie weiterhelfen will.

Alles in allem war das Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen, das man allerdings nur genießen kann, wenn einem Lisas Ansichten nicht allzu überzogen vorkommen. Der Kriminalfall kann ebenfalls nur mit ein paar kleinen Überraschungen aufwarten, war aber schlüssig und glaubhaft. Sicherlich Geschmackssache.

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