Cover des Buches Die Widerspenstigkeit des Glücks (ISBN: 9783453358621)
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Rezension zu Die Widerspenstigkeit des Glücks von Gabrielle Zevin

Tolle Geschichte über die (Buch)Liebe

von kitty_montamer vor 9 Jahren

Rezension

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kitty_montamervor 9 Jahren

Inhalt
A. J. Fikry ist gezeichnet von seinem Leben und möchte mit diesem auch eigentlich abschließen. Der Buchhändler trinkt seit er seine Frau verloren hat zu viel und achtet allgemein nicht so sehr auf seine Gesundheit. Doch dann entdeckt er in seiner Buchhandlung ein kleines Mädchen, welches ihre Mutter zu ihm gebracht hat. A.J. fällt aus allen Wolken und lässt das Jugendamt verständigen, aber dann kann er sich doch nicht von dem Knirps trennen.
Maya stellt fortan sein Leben auf den Kopf und so langsam kehrt auch A.Js Lebenslust wieder zurück...


Meine Meinung
Auf den ersten Seiten habe ich Amelia kennen gelernt und schon das ein oder andere Mal lachen müssen. Die Protagonistin ist auf der Suche nach einem Mann und hat sich somit in einem Internetdating-Portal angemeldet und erhält auf den Weg auf die Insel einen Anruf eines Verflossenen. Ich musste wirklich sehr lachen, als ich diesen Dialog gelesen habe. Diese Szene führte dazu, das ich mich außerordentlich leicht in die Geschichte einfinden und auch gleich mit Amelia sympathisieren konnte. Es dauert nicht sehr lange, da betritt der männliche Protagonist A.J. die Bühne und was soll ich sagen? Sehr nett fand ich ihn nicht wirklich. Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen enttäuscht war, als es schließlich mit ihm weiter ging, denn es fiel mir schwer, mich mit ihm anzufreunden. Wir hatten ebenso wenig einen guten Start, wie er und Amelia.
Die ersten Seite der neuen auktorial erzählten Perspektive hat mich etwas gelangweilt. Ich habe den Protagonisten zwar besser kennen lernen können und ihn somit auch besser verstanden, allerdings passierte nicht wirklich viel, was mich in irgendeiner Weise an die Geschichte gebunden hätte. Erst als die kleine Maya auf der Bildfläche erschien, wurde es für mich wieder interessanter.

»"Wir sind nicht die Dinge, die wir sammeln, erwerben, lesen. Wir sind in der Zeit, die wir hier verbringen, nur Liebe. Sind die Dinge, die wir geliebt haben. Die Menschen, die wir geliebt haben. Das macht uns froh. Und ich glaube, es ist das, was weiterlebt."«
Zitat aus: "Die Widerspenstigkeit des Glücks"

Es hat mir echt ein bisschen das Herz gebrochen als ich die Hintergründe erfuhr, weshalb Maya plötzlich in der Buchhandlung gelandet ist. Das arme kleine Wesen, habe ich ständig gedacht und gleichzeitig habe ich mich gefragt, wie A.J. es bloß schaffen will, sich um sie zu kümmern, wo er sich doch kaum um sich selbst kümmern kann...
An manchen Stellen ist mir schließlich mein Herz aufgegangen, denn der Umgang, den A.J. mit dem Kind an den Tag legt, ist außerordentlich beeindruckend! Auch die Entwicklung, die der Protagonist im Laufe des Buches durchlebt kann sich zweifellos sehen lassen. Dies hat Gabrielle Zevin wirklich fabelhaft zu Papier gebracht.
Zudem fand ich es echt gut, dass zu Beginn jedes Kapitel ein Brief von A.J. zu finden ist, wo er seine Meinung zu verschiedenen Büchern preis gibt.
Neben der Geschichte von A.J. und seiner Kleinen betritt natürlich auch Amelia irgendwann erneut die Bühne. Die Geschehnisse überschlagen sich nun und halten einen in der Geschichte gefangen.
Was mir nicht so sonderlich gut gefallen hat ist, dass es leider ziemlich viele Zeitsprünge gibt, die nicht gekennzeichnet sind. Ich wusste manchmal überhaupt nicht, in welchem Jahr wir uns nun befinden. Einzig die Tatsache, dass Maya natürlich älter wurde konnte mir schließlich dazu verhelfen zu sehen, wie viel Zeit vergangen ist. Auch die ersten Seiten mit A.J. konnten mich leider nicht wirklich überzeugen, weil sie für mich stellenweise ein bisschen zu langweilig waren und ich mich dort noch nicht so ganz mit ihm anfreunden konnte.
Außerdem ging mir das Ende irgendwie ein bisschen zu holterdiepolter vonstatten. Da hätte ich es mir gewünscht, dass die Autorin dort noch etwas mehr hinzufügt. Auf die Einzelheiten kann ich hier leider nicht eingehen, da ich sonst spoilern würde.
Worauf ich unbedingt noch hinweisen möchte ist, dass ich den Titel des Buches irgendwie nicht so gelungen finde. Hier passt meines Erachtens das englische Original The Storied Life of A. J. Fikry um einiges besser.


Fazit:
Die Widerspenstigkeit des Glücks ist ein eher kurzweiliger Roman über die (Buch) Liebe. Es hat mir gefallen zu sehen, wie der Protagonist sich im Laufe der Geschichte verändert und was letztendlich so alles in seinem Leben geschehen ist. Auch die Entwicklung von Maya habe ich mit großer Freude gelesen. Trotz meiner kleineren negativen Kritikpunkte kann ich diesen Roman echt empfehlen.

© www.mybooksparadise.de
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