Gabrielle Zevin

Okay, was ist das für ein Buch?! 😭🫶🏻 Ich war echt skeptisch, ob mich das etwas dickere Buch langfristig motivieren kann, aber HELL YES! Erst einmal fand ich das Thema rund um Spieledesign und -entwicklung einfach total faszinierend, die Autorin hat es auch super gut geschafft, mich als Person ohne Kenntnisse dazu abzuholen. Aber vor allem die Charaktere! Die sind so nahbar und vielschichtig, voll von Liebe, aber auch Trauma, Trauer und Schmerz. Und alle das zeigt sich auch in den Beziehungen untereinander. Ich wollte so oft schreien, „bitte redet einfach miteinander, ihr liebt euch doch“! Liebe wird auch nicht nur eindimensional romantisch dargestellt, sondern deutlich vielfältiger. Das letzte Drittel hinterlässt mein Herz in 1.000 Teilen, aber nicht auf eine komplett schlechte Art. Mein erstes Buch dieses Jahr und ganz sicher schon ein absolutes Highlight!

Am Anfang war ich sehr gespannt, wie mir dieser Roman gefallen würde. Da ich selber keine Gamerin bin, hatte ich Sorgen, dass ich in diesen Roman überhaupt nicht reinfinden, bzw. hoffnungslos von der Gamingsprache überfordert sein würde. Das war aber überhaupt nicht so.

In "Morgen, morgen und wieder morgen" von Gabrielle Zevin geht es um Sam und Sadie, die sich in Kindheitstagen kennenlernen und irgendwann gemeinsam PC-Spiele entwickeln. Es geht aber auch um so viel mehr: Um Freundschaft, Liebe, Trauer, Tod und Neuanfang. Sadie und Sam begegnen sich  immer wieder und streiten und vertragen und lieben sich. Dieser Roman handelt vom Leben und wie man in eben diesem immer wieder neu anfangen kann.

Ein wundervolles Buch, dass auch für Lesende ohne Spieletendenzen absolut empfehlenswert ist. Dieser Roman motiviert und bewegt einen. Ich fand auch die Storyline rund um die Gaming Branche absolut interessant. Auf etlichen Seiten wird über den Inhalt der einzelnen Spiele referiert und ich fand es super spannend und faszinierend, ohne je Bezug zu Videospielen zu haben. Am Ende hat es mich sogar interessiert und motiviert, doch mal ein neueres Spiel auszuprobieren und das, obwohl ich seit SIMs nie wieder ein Spiel in die Hand genommen habe.

Ja, ich bin ein bisschen late to the Party, aber dieses Buch war einfach großartig. 

Die Figuren, die Metaebene (ohne NPC kreisen die Held:innen um sich selbst), die Charaktertiefe. Hat mir mega gut gefallen. Toll war auch, dass man das Buch ganz problemlos ohne Gamingkenntnisse lesen konnte. Die Atmosphäre der 90er und frühen 2000er Jahre war sehr gut spürbar, auch die Position und der Kampf von Sadie als eine der wenigen Frauen der Branche fand ich sehr gelungen.