Geoffrey Chaucer

 4 Sterne bei 40 Bewertungen
Autor von The Canterbury Tales, Die Canterbury-Erzählungen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Geoffrey Chaucer wurde um 1340 als Sohn eines reichen Weinhändlers in London geboren. Er genoss eine höfische Erziehung und studierte an der Londoner Juristenschule; siebzehn Jahre lang war er Mitglied des königlichen Hofstaats und heiratete eine Hofdame der Königin. Zwischen 1368 und 1373 wurde er auf verschiedene diplomatische Missionen nach Frankreich und Italien geschickt; dort lernte er u.a. Petrarca und Boccaccio kennen. Ab 1374 lebte er in London, war Hofdichter Richards II., Friedensrichter und Parlamentsmitglied. Nach seinem Tod im Jahr 1400 wurde er in Westminster Abbey beigesetzt.Chaucer gilt als Begründer der englischen Dichtung: Er schrieb in mittelenglischer Sprache und machte diese so hoffähig.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Geoffrey Chaucer

Cover des Buches Die Canterbury-Erzählungen (ISBN: 9783866472174)

Die Canterbury-Erzählungen

 (7)
Erschienen am 31.03.2008
Cover des Buches Troilus und Criseyde (ISBN: 9783458343486)

Troilus und Criseyde

 (3)
Erschienen am 25.09.2000
Cover des Buches Die Canterbury-Erzählungen (ISBN: 9783730609699)

Die Canterbury-Erzählungen

 (1)
Erschienen am 29.03.2021
Cover des Buches The Canterbury Tales (ISBN: 9783125147522)

The Canterbury Tales

 (13)
Erschienen am 03.03.2014
Cover des Buches Canterbury - Erzählungen (ISBN: 9783776603842)

Canterbury - Erzählungen

 (4)
Erschienen am 01.02.1990
Cover des Buches The Canterbury Tales (ISBN: 9780140440225)

The Canterbury Tales

 (3)
Erschienen am 01.08.1989

Neue Rezensionen zu Geoffrey Chaucer

Cover des Buches Die Canterbury-Erzählungen (ISBN: 9783730609699)
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Rezension zu "Die Canterbury-Erzählungen" von Geoffrey Chaucer

Ein Stück Weltgeschichten im Regal
my-book-addict-worldvor 3 Jahren

Dieses mittelalterliche Buch machte mich schon lange neugierig. Es gehört definitiv zur Weltliteratur.

29 Frauen und Männer sind auf Pilgerreise nach Canterbury zum Grab des heiligen Thomas Becket. Auf dieser Reise erzählen sie Geschichten und man erlebt in Reimen das Mittelalter. Teils mit Weisheiten, teils zum Lachen und sehr ungewöhnlich im Ganzen.

Prosa und 95% des ganzen Buches ist in Reimen geschrieben, allein das ist eine hohe Kunst, so viele Geschichten, komplett in Reimen zu erzählen, dass sie trotzdem noch wie Erzählungen wirken und nicht wie Gedichte, ist selten.

Diese Geschichten entstanden zwischen 1380 und 1400 und sind hunderte von Jahren alt. The Canterbury Tales ist die Originalfassung, natürlich kann man sie nicht genauso wiedergeben wie im Originalen, aber ich finde die Übersetzung auf Meisterhaft und kann das Buch jedem empfehlen, der etwas Weltliteratur besitzen möchte.

Cover des Buches Die Canterbury-Erzählungen (ISBN: 9783458165019)
Arbutuss avatar

Rezension zu "Die Canterbury-Erzählungen" von Geoffrey Chaucer

Ein Roman aus dem Jahr 1380
Arbutusvor 7 Jahren

Ich muss vorausschicken, dass ich hier eine Ausgabe des Verlages Anaconda rezensiere, die leider bei LB nicht gelisted ist.


Der englische Pilger des Mittelaltes pilgerte nicht nach Santiago di Compostela, sondern nach Canterbury, wo der einst ermordete und kurz darauf als Märtyrer verehrte streitbare Erzbischof Thomas Becket begraben liegt.

Geoffrey Chaucer, der heute als der größte englische Dichter vor Shakespeare gilt, beschreibt in dem 718 Seiten umfassenden und im Versmaß gehaltenen Epos eine Reisegesellschaft von zweiundzwanzig Personen aller möglichen Stände und Berufe (Ritter, Verwalter, Bettelmönch, Büttel, Ablasskrämer, sowie unter anderem dreien allein reisenden Frauen, die mir angenehm gleichberechtigt erscheinen), die sich gemeinsam zu Pferde auf diese Pilgerfahrt begeben und sich den Weg mit der Erzählung verschiedenster Geschichten verkürzen. Jeder kommt mal dran, dafür sorgt der gutgelaunte und scharfzüngige Wirt, der gerne mal eine der abgelieferten Erzählungen zustimmend oder auch spöttisch kommentiert. Auch Chaucer selbst kommt an die Reihe und nimmt sich die unerhörte Freiheit, anstelle des Versmaßes plötzlich Prosa zu benutzen, allerdings erst, nachdem ausgerechnet er, der Dichter, so schlechte Verse gedroschen hat, dass der Wirt ihn genervt unterbrochen hat; offensichtlich macht sich Chaucer mit feiner Ironie über seine Vorredner lustig ... Wir hören Erzählungen aus der Antike, aus der mittelalterlichen Gegenwart, Christliches, Moralisierendes, aber auch die völlig niveaulosen und und zotenhaften Erzählungen des Müllers oder des Verwalters. Der Autor rechtfertigt die unzensierte "Wiedergabe" der derben Texte mit seiner Absicht, das Gesamtbild der extrem unterschiedlichen Charaktere und Bildungshintergründe lückenlos darzustellen. Er empfiehlt aber zarten Gemütern, besagte Seiten zu überspringen. Nachdem ich mir die erste dieser Erzählungen angetan habe, bin ich dann gerne seiner Empfehlung gefolgt und habe die Zweite ausgelassen; mehr von diesem unappetitlichen Zeug braucht man wirklich nicht.

Den Abschluss bildet "Die Erzählung des Pfarrers", die nicht nur unkommentiert bleibt, sondern ungewöhnlicherweise wieder in reiner Prosa abgefasst ist. Tatsächlich handelt es sich auch nicht wirklich um eine Erzählung, sondern um eine sehr ausführliche Predigt über die Buße. Was ja naheliegt, da sich die Gesellschaft mit jeder Erzählung dem Ziel ihrer Pilgerschaft nähert. Diese Predigt lässt nun nichts aus; sie zelebriert derart intensiv die verschiedenen Arten der Sünde, der diversen Höllenqualen und der Buße, dass auch jedem noch so gläubigen heutigen Christen davon schlecht werden muss. Hier hat sich die mittelalterliche katholische Lehre dermaßen festgefahren, das sie das alte Wort Jesu wahrmacht: "Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern [...]" (Mat.23.4). Aus diesem Grunde sah ich mich aus reinem Selbstschutz letztendlich gezwungen, mit diesem Text ebenso zu verfahren, wie anfangs mit der Erzählung des Verwalters; ich brach die Lektüre ab und sprang in das kurze Nachwort Chaucers, in welchem er ein paar einfache Worte an den Leser richtet und nochmals seinen ehrenhaften christlichen Standpunkt kundtut.

Die vorliegende Ausgabe von Anaconda gibt die Übersetzung von Adolf von Düring aus dem Jahr 1885 wieder, eine absolute Meisterleistung; ich weiß nicht, ob heute noch irgendein Übersetzer zu so etwas fähig wäre. Die über 60 Seiten umfassenden Anmerkungen gehen auf die unzähligen politischen, biblischen und literarischen Anspielungen im Text ein, die heute kaum mehr jemand ohne solche Hilfe verstehen würde.

Trotz der erwähnten gewissermaßen unleserlichen Passagen war die Lektüre insgesamt ein großer Gewinn. Man erhält aus erster Hand einen unglaublich spannenden Einblick in die Welt des englischen Mittelalters. Ein wenig Ausdauer muss man freilich mitbringen, denn man maß damals einen guten Roman noch nicht an der Bekömmlichkeit für unsere heutige Häppchenmentalität.

Da Lovely Books mir leider nicht die in diesem Fall unsinnige Option des Sternchen-Bewertens erspart, gebe ich selbstverständlich alle 5 Sterne, denn es steht mir nicht an, dieses bedeutende Stück früher Weltliteratur abzuwerten, nur weil es nicht hundertprozentig dem heutigen Lesegaumen entspricht (ebenso anmaßend wäre dies bei Goethe oder Shakespeare - ich erlebe leider immer wieder, dass Leser genau das versuchen). Außerdem hat ein Verlag, der ein solches historisches Werk so liebevoll und sorgfältig herausgibt, genauso wenig eine Abwertung verdient.

Cover des Buches Die Canterbury-Erzählungen (ISBN: 9783458327066)
Yolandes avatar

Rezension zu "Die Canterbury-Erzählungen" von Geoffrey Chaucer

Etwas langatmig
Yolandevor 8 Jahren

Auf einer Pilgerfahrt von London nach Canterbury erzählen sich die einzelnen Pilger Geschichten um sich die Zeit zu vertreiben.
Das Ganze ist etwas dem "Decamerone" nachempfunden. Eigentlich war ich sehr gespannt, den ich hatte das "Decamerone" bereits gelesen und es hat mir sehr gut gefallen.  Bei diesem Buch fand ich die Geschichten teilweise etwas langatmig. Die verschiedenen Reimformen sind interessant und in den, dem Buch angehängten Erklärungen, sehr gut erläutert. Überhaupt fand ich die Erklärungen teilweise interessanter als die dazugehörige Geschichte. 
Alles in allem sehr zäh.

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Zusätzliche Informationen

Geoffrey Chaucer wurde am 31. Dezember 1339 in London (Großbritannien) geboren.

Community-Statistik

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auf 12 Merkzettel

von 7 Leser*innen aktuell gelesen

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