Rezension zu Fevre Dream von George R. R. Martin
Vampirmythos neu erfunden
von Louisdor
Kurzmeinung: Dampfschiff-Mystik trifft Vampirgeschichte. GRRM entwirft eine marode Südstaatenwelt mit einem ganz eigenen Vampirmythos. Ganz großes Kino!
Rezension
Louisdorvor 8 Jahren
Manchmal braucht es eine kreative Idee, um einem ausgesaugten Thema neues Leben einzuhauchen. Das ist George RR Martin hier ausdrücklich gelungen. Ich mache mir normalerweise nicht viel aus Vampiren. Aber Martins Vampire bringen gleich noch ihre komplett eigene Entstehungsgeschichte mit, und die unterscheidet sich erheblich von Dracula und "Masquerade" - erfrischenderweise.
Hinzu kommt das verwunschene Setting. Martin hat häufig einen besonderen Genuss daran, marode, verrottende Welten zu beschreiben, das schimmert auch in vielen anderen seiner Bücher durch. Hier ist es auf den Punkt gebracht: Das Dampfschiff-Zeitalter auf seinem Höhepunkt und kurz vor dem Ende zugleich. Ein Kapitän, der sich einen Traum erfüllen will, und damit etwas ins Rollen bringt, das deutlich größer ist, als er selbst. Eine höchst reale und doch verwunschene Welt im Herzen der Südstaaten. Ganz viel Nachtromantik, ganz viel Flussromantik, und ein gehöriger Schuss kribbelnder, langsam aufziehender Horror. Denn einige der Figuren hier sind eben, man ahnt es, ganz anders, als sie scheinen.
Und gerade angesichts der Tatsache, dass sich GRRM in seiner ASoIaF-Reihe im Unendlichen zu verlieren droht, beweist er hier, dass er auch kurz und knackig kann: Ein abgeschlossener Roman, mit einem wirklichen Ende, schnörkellos gut erzählt. Schreiben kann Martin sowieso. Was "phantastische Literatur" angeht eines meiner absoluten Lieblingsbücher - und viel zu wenig bekannt! Volle fünf Sterne! Ich würde auch sechs vergeben.
Hinzu kommt das verwunschene Setting. Martin hat häufig einen besonderen Genuss daran, marode, verrottende Welten zu beschreiben, das schimmert auch in vielen anderen seiner Bücher durch. Hier ist es auf den Punkt gebracht: Das Dampfschiff-Zeitalter auf seinem Höhepunkt und kurz vor dem Ende zugleich. Ein Kapitän, der sich einen Traum erfüllen will, und damit etwas ins Rollen bringt, das deutlich größer ist, als er selbst. Eine höchst reale und doch verwunschene Welt im Herzen der Südstaaten. Ganz viel Nachtromantik, ganz viel Flussromantik, und ein gehöriger Schuss kribbelnder, langsam aufziehender Horror. Denn einige der Figuren hier sind eben, man ahnt es, ganz anders, als sie scheinen.
Und gerade angesichts der Tatsache, dass sich GRRM in seiner ASoIaF-Reihe im Unendlichen zu verlieren droht, beweist er hier, dass er auch kurz und knackig kann: Ein abgeschlossener Roman, mit einem wirklichen Ende, schnörkellos gut erzählt. Schreiben kann Martin sowieso. Was "phantastische Literatur" angeht eines meiner absoluten Lieblingsbücher - und viel zu wenig bekannt! Volle fünf Sterne! Ich würde auch sechs vergeben.