Rezension zu Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer von George R. R. Martin
Zu glatt, zu teuer und viiiiel zu deutsch
von HelmuthSantler
Rezension
HelmuthSantlervor 11 Jahren
Das großartige "Lied von Eis und Feuer" als Comic? Her damit! Hat sich aber leider als verzichtbar herausgestellt: Auch wenn der optische Vergleich mit der TV-Serie Game of Thrones unfair und unangebracht sein mag – man hat ihn nunmal vor Augen. Und er fällt fast zwangsläufig zu Ungunsten der Einzelbildversion aus, was für mich in erster Linie am Zeichenstil (US-amerikanischer Comicmainstream) liegt. Dessen Glätte will so gar nicht zu der gerade durch das ausgefeilte, überbordende, (schmutzige) Detail überzeugenden Romanreihe passen.
Nun hat man, ganz im Sinne von George Martins Vorwort, an sich erst gar nicht versucht, in Konkurrenz zu treten, sondern eine dem Medium Comic eigene Fassung zu schaffen. Auch das ist nur bedingt gelungen: Comics taugen zu mehr, als “Einstiegsdrogen” (GRRM) zu sein, die manch einen vielleicht dazu bringen, sich am “real thing” zu versuchen – was in diesem Fall George R. R. Martins bisher fünfteiliger Romanzyklus ist.
Zudem gibt es noch zwei massive Kritikpunkte, die v.a. die deutsche Übersetzung betreffen: einmal der horrende Preis des Werks. Selbst diese broschierte Ausgabe kommt in der deutschen Fassung auf 21 Euro (A) und umfasst gerade einmal die Hälfte des ersten Buches. Für dasselbe als Hardcover wären mehr als 40 Euro zu berappen. (Zum Vergleich: Original-Hardcover € 15,95). Und dann hat man das Unsäglich getan – und die Namen übersetzt (nur um dann dabei wieder nicht konsequent zu sein, nebenbei bemerkt)! Theon Graufreud? Jon Schnee? Königsmund? Wirklich? Ich war ja erstmal nur entsetzt, dann peinlich berührt … Das Ganze ist einfach nur unwürdig. Die Schuld daran trägt freilich nicht Paganini, der Comic-Verlag, sondern Penhaligon, jenes Random-House-Imprint, das für die Neuausgabe der deutschen Übersetzungen der Romane verantwortlich zeichnet: In all diesen wurde ohne jedes Feeling eingedeutscht und z.B. der mächtige Schattenwolf Shaggydog zum Schoßhündchen Struppel degradiert ... man fragt sich nur, warum Jon Snow nicht konsequenterweise zu Hans Schnee übersetzt wurde, sondern den Jon behalten durfte.
Nun hat man, ganz im Sinne von George Martins Vorwort, an sich erst gar nicht versucht, in Konkurrenz zu treten, sondern eine dem Medium Comic eigene Fassung zu schaffen. Auch das ist nur bedingt gelungen: Comics taugen zu mehr, als “Einstiegsdrogen” (GRRM) zu sein, die manch einen vielleicht dazu bringen, sich am “real thing” zu versuchen – was in diesem Fall George R. R. Martins bisher fünfteiliger Romanzyklus ist.
Zudem gibt es noch zwei massive Kritikpunkte, die v.a. die deutsche Übersetzung betreffen: einmal der horrende Preis des Werks. Selbst diese broschierte Ausgabe kommt in der deutschen Fassung auf 21 Euro (A) und umfasst gerade einmal die Hälfte des ersten Buches. Für dasselbe als Hardcover wären mehr als 40 Euro zu berappen. (Zum Vergleich: Original-Hardcover € 15,95). Und dann hat man das Unsäglich getan – und die Namen übersetzt (nur um dann dabei wieder nicht konsequent zu sein, nebenbei bemerkt)! Theon Graufreud? Jon Schnee? Königsmund? Wirklich? Ich war ja erstmal nur entsetzt, dann peinlich berührt … Das Ganze ist einfach nur unwürdig. Die Schuld daran trägt freilich nicht Paganini, der Comic-Verlag, sondern Penhaligon, jenes Random-House-Imprint, das für die Neuausgabe der deutschen Übersetzungen der Romane verantwortlich zeichnet: In all diesen wurde ohne jedes Feeling eingedeutscht und z.B. der mächtige Schattenwolf Shaggydog zum Schoßhündchen Struppel degradiert ... man fragt sich nur, warum Jon Snow nicht konsequenterweise zu Hans Schnee übersetzt wurde, sondern den Jon behalten durfte.