Cover des Buches Elenas Schmetterling (ISBN: 9781503990135)
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Rezension zu Elenas Schmetterling von Greta Milán

Mag es auch noch so schwer erscheinen, irgendwie findet sich immer ein Weg!

von nariel vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Wunderschönes Buch, dass Aufklärungsarbeit leistet und einfach weiter zu empfehlen ist!

Rezension

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narielvor 8 Jahren

Die Ostervorbereitungen sind abgeschlossen und nun habe ich auch endlich genügend Zeit um euch von diesem wunderbaren Buch zu erzählen und es euch ein wenig vorzustellen.

Gleich vorweg möchte ich anmerken, dass ich bereits "Julis Schmetterling" gelesen hatte und dieses Buch zu meinen absoluten Highlights im letzten Jahr gezählt hat. Deswegen war ich besonders neugierig und hab ganz gespannt auf "Elenas Schmetterling" gewartet. Aber natürlich ist es kein muss, die beiden Bücher nacheinander zu lesen. Man kann sie beide unabhängig voneinander lesen. Jedoch ist es sehr schön, dass man in "Elenas Schmetterlinge" auch Juli und Bastian, die beiden Hauptprotagonisten aus dem ersten Buch, wieder trifft und erfährt, wie es mit den beiden weiter geht.

Inhalt: "Elena Sommer ist zufrieden mit ihrem Leben. Seit Jahren sorgt sie voller Hingabe für ihren kranken Bruder Felix, arbeitet in einem angesehenen Kunsthandelshaus als Galeristin und hat ihren Alltag gut im Griff. Mit der Ausgeglichenheit ist es jedoch vorbei, als ausgerechnet Noah Bergström zum neuen Star der Galerie bestimmt wird. Der impulsive Künstler liebt es, zu provozieren, und raubt ihr mit seinem Verhalten den letzten Nerv. Doch schon bald muss Elena erkennen, dass Noah auch eine andere Seite hat und dadurch längst vergessene Gefühle in ihr weckt. Als die beiden sich näherkommen, gerät Elena immer häufiger in einen Zwiespalt. Hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach Noah und dem Wunsch, Felix zu helfen, setzt sie alles daran, für beide Männer da zu sein. Trotzdem spürt sie, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie einen von beiden enttäuschen muss."

Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Elena und Noah entwickelt, ist sehr schön zu lesen und manchmal gerade am Anfang musste ich wirklich einige Male lachen, wie die beiden sich so gar nicht ausstehen können. Natürlich auch durch den Klappentext, ist es nicht sehr überraschend, dass es sich in diese Richtung entwickelt, jedoch glaube ich auch, dass der Augenmerk weniger darauf gelegt ist, dass sie zueinander finden, sondern viel mehr, wie das Ganze funktionieren soll. Wir kommen einen sehr guten Einblick in das Leben von Elena und ihrem Bruder Felix, der an einer sehr ausgeprägten Form von Epidermolysis bullosa erkrankt ist. Sehr gut gelingt es Greta Milán uns zu beschreiben mit welchen Schmerzen so ein Schmetterlingskind leben muss, welche Einschränkungen den Erkrankten selbst und auch sein Umfeld täglich begleiten und in deren Leben zum Alltag werden. Ganz ohne medizinische Fachausdrücke schafft sie einen sehr guten Einblick in das Leben mit einer Krankheit, die nicht heilbar ist. Damit leistet sie eine sehr große Aufklärungsarbeit und bringt uns Lesern diese Krankheit näher. Noch nie zuvor hatte ich mich mit diesem Thema beschäftigt, ja wenn ich ehrlich bin, habe ich davon nie wirklich viel erfahren. Durch diese beiden Bücher wurde ich darauf aufmerksam und habe inzwischen sehr viel darüber gelesen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht verständlich. Ich habe sofort in den Lesefluss hinein gefunden und war von Anfang an gefesselt. Für mich sehr gut beschrieben sind Elenas Gefühle, ihr Zwiespalt und ihre Verzweiflung, die spürbar wird. Dies wirkt sehr real und für mich voll und ganz nachvollziehbar, da ich selbst weiß, was es heißt, wenn man Arbeit und Pflege miteinander verbinden muss.

Die Protagonisten sind alles sehr gut ausgearbeitet und mit viel Liebe beschrieben. Für mich sind sie in ihren Handlungen sehr gut nachvollziehbar und wirken durchaus sehr realistisch.

Die eigentlichen Hauptcharaktere sind Elena und Noah, jedoch würde ich mich fast trauen zu behaupten, dass auch Felix dazu zählt. Besonders er ist mir erneut ans Herz gewachsen, da ich seine Stärke und seinen Humor einfach nur bewundere. Trotz seiner Krankheit versucht er immer für seinen kleinen Freundeskreis da zu sein, ihnen Hoffnung zu machen und sie zum Lachen zu bringen. Man merkt auch, wie viel ihm seine Schwester bedeutet und er ist sich durchaus bewusst, wie viel sie für ihn gibt.

Elena und ihre Situation ist so gut nachvollziehbar, sie besitzt für mich richtig Tiefe und ist einfach bewundernswert, wie viel sie dafür gibt, um ihrem Bruder das Leben so lebenswert wie möglich zu machen. Auch in ihrer Arbeit geht sie völlig auf und versucht immer ihr Bestes zu geben. Von Anfang an hatte ich den Wunsch, dass sich für die beiden Geschwister alles zum Guten wendet und sie einfach nur eine große Portion Glück verdienen.

Noah war mir anfangs so gar nicht sympathisch. Jedoch macht er eine wirklich große Entwicklung durch und man erlebt mit, wie er wächst und sich auch zum Guten wendet. Im Nachhinein denke ich, dass er sich einfach verstellt hat für die Außenwelt, um nicht verletzt zu werden und eigentlich in ihm schon immer ein guter Kern vorhanden war, der nur ans Licht kommen musste.

Das Cover finde ich wieder sehr schön und passend zum ersten Buch. Es hat einen sehr hohen Wiedererkennungsfaktor.

Fazit: Ein wirklich empfehlenswertes Buch, dass mich wieder einmal gefesselt hat und mir wieder ins Gedächtnis gerufen hat, dass es viele Menschen gibt, die trotz einer Krankheit, sei es jetzt im nahen Umfeld, oder selbst betroffen, sehr glücklich sein können und es immer Wege gibt, wie man es schaffen kann.

Ich kann "Elenas Schmetterling" einfach nur jedem empfehlen! Es leistet wichtige Aufklärungsarbeit, verpackt in eine wunderschöne Geschichte, die direkt aus dem Leben gegriffen sein könnte. Am Ende gibt es auch noch sehr hilfreiche Informationen und Internetseiten, wo man mehr über Epidermolysis bullosa erfahren kann.

"Manchmal war das Leben einfach nur verdammt ungerecht. Von einer Sekunde auf die andere zerstört es Hoffnungen, raubte Träume. Was zunächst blieb, war ein bloßes Trümmerfeld aus Kummer und Schmerz. Egal, wie sehr man sich wünschte, es wäre anders. Aber je dunkler der Schatten, umso stärker das Licht."

Dieses Zitat aus "Elenas Schmetterling" möchte ich euch noch mit auf den Weg geben, da es mir einfach aus der Seele spricht.

Ich vergebe für dieses wunderschöne Buch 5 von 5 Sternchen!

(c) nariel

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