Cover des Buches Denn nichts bleibt vergessen (ISBN: 9783458361169)
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Rezension zu Denn nichts bleibt vergessen von Harriet Lane

Ein treibender Schreibstil, der trotzdem keine spannende Handlung zustande bekommt.

von Nisnis vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine kranke Seele, versunken in der Verletzlichkeit der Vergangenheit. Detailreicher, rasanter Schreibstil, mit nur zaghafte Spannung

Rezension

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Nisnisvor 8 Jahren
Nina und Emma begegneten sich vor sehr langer Zeit schon einmal. Während Nina einen perfiden Plan verfolgt, fühlt sich Emma durch die neue Freundschaft sehr geschmeichelt. Die beiden in London lebenden Frauen, Anfang vierzig, könnten unterschiedlicher nicht sein und doch verbindet sie ein Band der Vergangenheit. Meine Meinung: Der Schreibstil ist detailreich und treibend, so feingliedrig sind Gedanken der Protagonisten und Geschehnisse gezeichnet, doch schon nach ein paar gelesenen Seiten fragte ich mich ernsthaft, wohin mich dieses Gelesene führen würde. Ich erkannte keinen Sinn in den detailliert beschriebenen Handlungen und Gedankenwegen der Protagonisten. Nichtssagenden Figuren, durchwehten die ersten Kapitel wie ein Windhauch, ohne eine Chance sich in der Geschichte zu verfestigen. Ich hatte wirklich Langeweile. Erst nach einigen Kapiteln konnte ich einen Sinn erahnen, aber dieser war so unspektakulär und so unspannend. Talentiert geschrieben empfand ich die beiden harmonisch abgestimmten Erzählstränge der beiden Hauptfiguren, Nina und Emma. Das Wechselspiel der Erzählungen war aufschlussreich und interessant, denn so wurden die Sichtweisen, Emotionen und Lebensweisen der beiden Frauen sehr deutlich. Nina, die taffe, schicke und erfolgreiche Frau die plötzlich den Kontakt zu Emma, der allgegenwärtig gestressten, im täglichen Chaos versinkenden Mutter von zwei kleinen Kindern sucht. Nina verfolgte damit einen Plan, während Emma sich von dieser neuen Freundschaft geschmeichelt fühlte. Die Charaktere waren sehr facettenreich und ausführlich dargestellt. Jede Mutter erkennt authentische Situationen aus Emmas Leben wieder, doch es war einfach too much und zu wenig Handlung, die die Geschehnisse steuerten. Der Roman besitzt einen psychologischen Touch, doch er ist weit entfernt von einem Psychothriller. Er ist eher ein Katz und Maus Spiel, bei dem am Ende alle verlieren. Das Ende hat mich enttäuscht und ich kann keine der lobenden Pressestimmen nachvollziehen. Die Geschichte war unvorhersehbar und ich erwartete eine gekonnte Auflösung, doch sie verpuffte auf den letzten Seiten, denn das Motiv der Story war so unglaublich laff. Mein Fazit: Ein unglaublich rasanter Schreibstil der durch die Seiten treibt, der jedoch im nächsten Moment die Handlung in sich zusammen sacken lässt. Ich möchte diesen Roman nicht empfehlen, doch ich bewundere die filigrane Sprache und die harmonischen Erzählstränge.
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