Cover des Buches Tausend Mal gedenk ich dein (ISBN: 9783414824059)
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Rezension zu Tausend Mal gedenk ich dein von Heike Eva Schmidt

Beängstigend gut mit interessanter Wendung

von MelE vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Erst zu offensichtlich und dann urplötzlich reißt die Autorin das Ruder um und lässt mich sprachlos zurück. WOW!

Rezension

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MelEvor 10 Jahren

"Tausend Mal gedenk ich dein" war für mich das zweite Buch der Autorin. Das erste bewegte sich in der Genre Fantasy und dieses hier im Boje Verlag erschienen lässt sich super im Bereich Jugendthriller einordnen. Einer Genre in der ich mich am liebsten bewege.

Ich bin fasziniert von der Wende die das Buch nimmt, denn ehrlich gestanden hat es mich bis zum letzten Drittel nicht wirklich gepackt, da alles so offensichtlich erschien.

Der Klappentext macht schon einige gute Aussagen, die ich gerne weiter ausführen möchte, ohne dabei natürlich zu viel zu verraten. Widmen wir uns Nelly, ein Mädchen mit wenig Selbstbewusstsein, die sich immer im Schatten ihrer besten Freundin Pina fühlt und mir kam oft der Gedanke nach einem Alphatier, welches Nelly steuert. Alles was Pina sagt und tut, wird ausgeführt. Ich empfand Pina als oberflächlich und arrogant. Als Nelly Jule einlädt mit ins Kino zu kommen, beginnen die ersten Probleme, denn Pina will Nelly nur für sich. Als sich dann auch noch Elias in Nelly verliebt, ist Stress vorprogrammiert, denn Pina will ihren Einfluss auf Nelly natürlich nicht sang und klanglos aufgeben. Ich war wirklich angenervt von Pinas zickiger Art und hätte Nelly gerne den Kopf zurechtgerückt. Bald schon geschehen in Nellys Klasse ungewöhnliche Dinge und es zielt auch genau auf die Person, die die Verantwortung dafür tragen müsste. Leider wird Nelly verdächtig und sie wird zum Mobbingopfer ihrer Klasse. Sie selbst verdächtigt Jule der Taten und auch ich habe hin und wieder an Jules Unschuld gezweifelt, denn Jule selbst trägt auch ein Geheimnis mit sich, welchen den Umzug aus London erklärt.

Soweit so gut. Die Autorin bedient sich also einiger Klischees der Jugendlichen und wertet damit "Tausend Mal gedenk ich dein" um einiges auf. Unter anderem ist Mobbing ein großes Thema und auch diverse Plattformen wie Facebook wird erwähnt, auf denen man Menschen auch anonym oder unter falschen Namen regelrecht fertig machen kann. Hätte Nelly Elias nicht an ihrer Seite, würde sie in vielen Dingen ganz alleine bestehen müssen und ich finde die Kämpfe die sie zu führen hat echt krass. Sie tat mir manchmal regelrecht leid. Selbst Pina wendet sich hin und wieder bockig von ihr ab.

Besonders betonen möchte ich, das Alkohol in diesem Buch keine große Rolle spielt, zumindest nicht bei Nelly und das fand ich wirklich gelungen. Wie es dann bei Müttern aussieht, die sich ihren Kummer wegsaufen müssen, ist ja eine andere Geschichte und betrifft ja nicht direkt die Jugendlichen. Wenn ein Buch für Jugendliche ohne Alkohol und Drogen auskommt, zumindest fast, wertet dies in meinen Augen mächtig auf.

Ein Jugendbuch, welches irgendwann eine Gradwanderung macht und mich wirklich erstaunt hat. Die letzten Kapitel habe ich mit einer gewissen Faszination gelesen und möchte der Autorin hierbei meinen Respekt ausdrücken, dass ich zwar kurz den einen oder anderen Gedanken in eine bestimmte Richtung hatte, diesen aber verworfen habe, da ich es mir einfach nicht vorstellen konnte und zwischen Wahrheit und Lüge nicht mehr unterscheiden konnte. Ein echtes WOW! Erlebnis und daher eine Leseempfehlung für "Tausend Mal gedenk ich dein".
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