Rezension
Flohvor 11 Jahren
Mankells zweiter Fall „Hunde von Riga" hat nicht nur die Aufdeckung eines Mordfalles, sondern auch die persönlichen Umstände von Kurt Wallander und die wirtschaftliche Lage eines Ostblockstaates zum Thema! Henning Mankell beschreibt hier die Zeit des Umbruchs im Baltikum, das korrupte System, die Unkenntnis der westlichen Länder, das Wunschdenken, die Unterdrückung, die Angst und das Misstrauen der Menchen. Das gelingt dem Autor aufgrund realistischer Recherchen sehr gut. Wiederum wird einem klar, was seine eigentliche Stärke ausmacht: Nämlich die Beschreibung des Zustandes der oder einer Gesellschaft, sehr einfühlsam, anschaulich und glaubwürdig. Bei Mankell ist man immer mittendrin. Man fühlt jeden Umstand und sieht alle Bilder, Emotionen und Schauplätze direkt vor Augen im Kopfkino!
Kurz zum Inhalt:
Ein Rettungsboot mit zwei erschossenen Männern aus den Ostblockstaaten, das an die schwedische Küste angeschwemmt wird, ist der Anfang für eine anfangs gewöhnliche Wallander-Ermittlung. Die Geschichte fängt allerdings erst richtig an, als der Kommissar überraschenderweise nach Riga bestellt wird, um dort bei den Ermittlungen zu helfen. Alles ist ihm fremd in diesem Land und seine Rolle erscheint ihm selbst undurchschaubar. Eine kleine Liebesgeschichte rundet den gesamten Roman in passender Dosis für einen Krimi ab.
Das Buch ist wie die anderen auch von der ersten bis zur letzten Seite spannend und nicht aus der Hand zu legen. Mankell weiß es seine Leser an ein Buch zu binden!