Rezension
Die Charaktere, die man als Leser begleitet sind fernab von Klischeehelden und auch verklärte Romanzen sucht man hier vergeblich. Mit raubeinigen Söldnern, todesmutigen Sappeuren und Ordensschwestern, allesamt mit einem ziemlich derben Mundwerk und rabiaten Kampfmethoden geht der Leser ins Gefecht gegen die Angreifer und Alchemisten, so dass durchaus ab und an einige Gliedmaßen abhanden kommen.
Der Sprachstil der Figuren ist anfangs etwas ungewöhnlich, passt aber sehr gut zur Handlung und den Charakteren und auch der Text lässt sich flüssig lesen, so dass die Seiten nur so dahinfliegen. Man wird direkt in die Kampfgeschehnisse hineingeworfen, was anfangs etwas verwirrend sein mag, aber ist man erst mal in der Geschichte drin, findet man sich gut zurecht. Ich jedenfalls mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Die abwechselnden Sichten der vielen Charaktere machen die Handlung unterhaltsam und auch die Kämpfe sind gut nachzuvollziehen.
Der erste Band der Trilogie spielt praktisch fast nur innerhalb von Grauweiler, so dass man beim Lesen das Gefühl hat, tiefer in die Geschehnisse hineingezogen zu werden. Besonders cool fand ich die robusten Ordensschwestern, die mal so gar nicht sind, wie man sich brave Nonnen vorstellt und die durchaus zu kämpfen wissen. Auch der ruhige Rolin und Kosh haben es mir angetan, letzterer mit seiner Vorliebe alles in die Luft zu jagen war sehr unterhaltsam. Die Charaktere kann man prima auseinander halten, auch wenn man nicht allzu viel aus ihrer Vergangenheit oder ihrem sonstigen Leben erfährt. Leider muss man sich aber auch von einigen liebgewonnen Charakteren während der Schlacht verabschieden, was die Handlung aber realistischer macht, wenn nicht alle wie durch ein Wunder überleben.
Das Buch lässt sich gut innerhalb weniger Tage durchlesen und macht auf jeden Fall Lust auf den nächsten Band.