Hayingen, ein kleines Städtchen in der Schwäbischen Alb. Hier geht alles noch seinen gemütlichen Gang, was auch die beschauliche Umgebung ausmacht. Hier ist auch ein Naturtheater, in dem jährliche Aufführungen stattfinden. Doch dann verunglückt der Darsteller des Don Pedro tödlich. Als im Jahr darauf das Stück erneut aufgeführt wird, findet sich im Schaukasten ein Aushang, dass auch diesmal der Mann, der den Don Pedro spielt, sterben wird. Bei der Kripo Reutlingen hat bis vor einiger Zeit der indische Kommissar Surendra Sinha ermittelt. Dieser nimmt gerade eine Auszeit in seinem Heimatland. Ihn will man als Undercover-Schauspieler dort einlotsen. Und wie es sein muß, wird ihm die Rolle des Don Pedro angeboten. Surendra fügt sich gut in das bestehende Ensemble ein und erfährt so manches Insiderwissen. Insbesondere die rassige Russin Oxana hat viel Unruhe die das Theater gebracht. Die Männer buhlten um sie und die Frauen platzen vor Eifersucht. Doch dann geschieht ein weiterer Mord. Die Aufführungen gehen aber weiter. Surendras Spürsinn ist nun gefordert. Und ohne viel Getöse wird dann der Täter dingfest gemacht. Das Buch ist kein blutiger Krimi. Die Autorin versteht die Handlung mit viel Witz und Esprit dem Leser nahezubringen, ein Regionalkrimi, der uns Land und Leute verstehen läßt. Sie geht gekonnt auf die einzelnen Charaktere ein und beschreibt die menschlichen Schwächen exakt. Durch viele Einschübe im Dialekt bekommt das Buch seine besondere Würze auch für Leser, die dem Schwäbischen nicht mächtig sind. Das besondere an dem Krimi ist auch noch, dass es eben dieses Naturtheater in Hayingen gibt und die Autorin dort selbst mit spielt. Im Anhang wird das Stück in groben Zügen für alle erklärt, die das Shakespearestück "Viel Lärm um nichts" nicht kennen. Außerdem finden wir noch eine Namensliste. Bestimmt ermittelt Surendra bald wieder in einem neuen Buch.
Ingrid Zellner
Lebenslauf
Geboren 1962 in Dachau. Studium der Theaterwissenschaft, der Neueren deutschen Literatur und der Geschichte in München. 1988 Magisterexamen. Dramaturgin 1990 bis 1994 am Stadttheater Hildesheim und 1996 bis 2008 an der Bayerischen Staatsoper München. Freiberufliche Tätigkeit u.a. als Übersetzerin (Schwedisch) und Autorin sowie als Schauspielerin. Mitglied bei den Mörderischen Schwestern e.V. Bevorzugte Reiseziele: Skandinavien, die Arktis und Indien.
Neue Bücher
Viel Tod um nichts
Alle Bücher von Ingrid Zellner
Stumm vor Angst
Adlerschanze
Malin und das weiße Rentier
Ein Schwede zum Verlieben
Mordshass
Gnadensee
Rattenweihnacht
Flug mit dem Wind
Neue Rezensionen zu Ingrid Zellner
Bei der Premiere von Shakespeares Komödie “Viel Lärm um nichts” im Naturtheater Hayingen auf der Schwäbischen Alb verunglückt der Darsteller des Don Pedro tödlich. Als man das Stück im Jahr darauf wiederaufnehmen will, erscheint im Schaukasten der Naturbühne eine anonyme Warnung, dass auch diesmal der Don-Pedro-Darsteller die Premiere nicht überleben wird. Das bringt die Kripo Reutlingen auf die Idee, einen Ermittler undercover in das Ensemble einzuschleusen, der die Rolle übernehmen und während der Proben herausfinden soll, was es mit dieser ominösen Todesdrohung auf sich hat. Surendra Sinha, Kommissar indischer Abstammung und eigentlich aus seinem Beruf ausgestiegen, wird zu diesem Zweck reaktiviert. Dass er noch nie auf einer Bühne gestanden hat, stört außer ihn selbst niemanden. Und so übernimmt er mit Todesverachtung diese Theater-Mission, ohne zu ahnen, was alles auf ihn zukommen wird. Er weiß nur eines: dass sein Leben auf dem Spiel steht, wenn er das Rätsel nicht rechtzeitig vor der Premiere löst.
Dies ist der 4. Band der Krimireihe um Surendra Sinha, Kommissar indischer Abstammung.
Für mich war es der erste Band, den ich gelesen habe. Auch ohne Vorkenntnisse kam ich sehr gut in das Buch hinein, man kann die Bände komplett unabhängig voneinander lesen.
Die Autorin Ingrid Zellner hat einen lockeren und flüssigen Schreibstil, man fliegt nur so durch die Seiten.
Sie beschreibt ihre Charaktere sehr anschaulich, ich konnte jeden vor mir sehen.
Surendra ist mir schnell ans Herz gewachsen mit seiner behaglichen, liebevollen Art. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass er nicht wertet, nicht bewertet, sondern die Menschen so nimmt, wie sie eben sind.
Er ist sehr empathisch, am Schluss nicht "nur" für die Opfer.
Das Ende ist gut abgestimmt, es passt einfach alles.
Und lässt auf jeden Fall zu, dass es einen weiteren Krimi dieser Reihe geben kann. Und hoffentlich wird, wobei ich nun zuerst die Vorgänger lesen möchte.
Ich habe mich mit dem unblutigen Krimi sehr wohl gefühlt.
Mir wurden wunderbare Lesestunden geschenkt und damit vergebe ich natürlich fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Bibliographische Angaben
Titel: Viel Tod um nicht
Autor: Ingrid Zellner
Verlag: Oertel & Spörer
Taschenbuch kartoniert, 266 Seiten
Erscheinungsdatum: 14.03.2024
Zum Inhalt / Klappentext
Bei der Premiere von Shakespeares Komödie "Viel Lärm um nichts" im Naturtheater Hayingen auf der Schwäbischen Alb verunglückt der Darsteller des Don Pedro tödlich. Als man das Stück im Jahr darauf wiederaufnehmen will, erscheint im Schaukasten der Naturbühne eine anonyme Warnung, dass auch diesmal der Don-Pedro-Darsteller die Premiere nicht überleben wird. Das bringt die Kripo Reutlingen auf die Idee, einen Ermittler undercover in das Ensemble einzuschleusen, der die Rolle übernehmen und während der Proben herausfinden soll, was es mit dieser ominösen Todesdrohung auf sich hat. Surendra Sinha, Kommissar indischer Abstammung und eigentlich aus seinem Beruf ausgestiegen, wird zu diesem Zweck reaktiviert. Dass er noch nie auf einer Bühne gestanden hat, stört außer ihn selbst niemanden. Und so übernimmt er mit Todesverachtung diese Theater-Mission, ohne zu ahnen, was alles auf ihn zukommen wird. Er weiß nur eines: dass sein Leben auf dem Spiel steht, wenn er das Rätsel nicht rechtzeitig vor der Premiere löst.
Meine Meinung:
Wieder ein wunderbarer Krimi aus der Feder von Ingrid Zellner um Surendra Sinha, den Kommissar mit indischen Wurzeln, den man einfach lieben muss. Dieses Mal ermittelt der smarte Surendra im Hayinger Naturtheater. Die Autorin verbindet hier sehr geschickt einen spannenden Kriminalfall mit einem Theaterstück der besonderen Art. Denn hier wird Shakespeare mal anders interpretiert … nämlich mit schwäbischer Mundart. Das macht nicht nur das Buch besonders authentisch; nein es sorgt auch für jede Menge schmunzeln und Situationskomik. Sämtliche Personen (ob nun die „Privatperson“ im Kriminalfall oder der Charakter auf der Bühne) als auch die Handlungsorte sind so perfekt beschrieben, dass man meint, man ist mittendrin statt nur dabei. Man kann sich alles und jeden direkt bildlich vorstellen und das Kopfkino bekommt reichlich zu tun. Auch wird man immer wieder zum mitraten animiert, nur um ein paar Seiten weiter wieder auf den Twist zu stoßen, der einen von vorne anfangen lässt. Herrlich.
Viel Tod um nichts ist der inzwischen 5. Band um Surendra Sinha. Man könnte dieses Buch aber auch ohne weiters als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind nicht erforderlich. Allerdings entgeht einem dann eine Menge Lesevergnügen.
Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt wirklich zügig voran. Die 266 Seiten vergehen wie im Flug. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Wer es doch mal möchte … kein Problem. Durch die Unterteilung in 14 Kapitel kann man das Buch bestens auch in mehreren Abschnitten lesen.
Mein Fazit:
Perfekte Unterhaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Dadurch, dass es hier unblutig und kaum brutal zugeht auch bestens für die Fans von Cosy-Crime geeignet. Eines meiner Lese-Highlights in diesem Jahr. 5 Sterne.
Gespräche aus der Community
Lust auf eine spannende Krimi-Leserunde? 😎 Kurz vor Weihnachten taucht in dem Dorf Buchelfingen eine rätselhafte Frau auf, die ihr Gedächtnis verloren hat. Die Dorfgemeinschaft kümmert sich um sie - ohne zu ahnen, welche Folgen das für einige von ihnen haben wird und was für eine "Rattenweihnacht" ihnen bevorsteht... 🐀🎄
In dieser Leserunde wollen wir uns über den letzten Band der Kashmir-Saga austauschen, "Der Strom des Lebens". Im Abschluss der siebenbändigen Buchreihe stehen Vikram Sandeep, seine Frau Sameera und sein Freund Raja nach wie vor den Pflegekindern des Dar-as-Salam bei - was gefährlich sein kann, denn noch immer haben sie Feinde, die ihnen nach dem Leben trachten.
Simone Dorra und Ingrid Zellner präsentieren Band 6 ihrer spannenden Kashmir-Saga und freuen sich auf den Austausch mit ihren Lesern! (P.S. Man muss die ersten fünf Bände nicht zwingend gelesen haben, um bei dieser Leserunde mitzumachen - aber natürlich schadet es auch nicht. 😉 Nähere Infos zu der Romanserie gibt es unter www.kashmirsaga.de.)
Ich kann mich Ingrid nur anschließen - ihr wart super, und die Leserunde war ein reines Vergnügen. Danke für eure tollen Rezis - und wenn ihr uns einen Riesengefallen tun wollt: Macht Mundpropaganda für die Kashmir-Saga! Erzählt euren Freunden davon oder legt ihnen die Bücher unter den Weihnachtsbaum. 😉 Je mehr Werbung und persönliche Begeisterung, desto besser!
DANKE! ❤️❤️❤️
Zusätzliche Informationen
Ingrid Zellner wurde am 19. Dezember 1962 in Dachau (Deutschland) geboren.
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