Rezension zu Das kunstseidene Mädchen von Irmgard Keun
Rezension zu "Das kunstseidene Mädchen" von Irmgard Keun
von nebenmir
Rezension
nebenmirvor 15 Jahren
Irmgard Keuns 1932 erschienener Roman erzählt die Geschichte eines "kunstseidenen Mädchens": Doris ist jung, schön und voller Träume: Sie möchte "ein Glanz" sein, schön, berühmt und geliebt. Um ihrem deprimierenden Alltag als Angestellte eines Rechtsanwalts zu entkommen, versucht sie den Sprung ans Theater, der fast geglückt scheint, bis sie der Versuchung eines Pelzmantels nicht widerstehen kann, ihn stiehlt und vor den Konsequenzen und ihrem Leben nach Berlin flieht. Ein junges Mädchen allein in der Großstadt, ohne Geld und in einem Milieu, in dem der Glanz in immer weitere Ferne rückt. Naiv und lebenshungrig wirft sich die Ich-Erzählerin in ihre Geschichte, mal tieftraurig, mal rauschhaft und durchweg optimistisch. Es fällt nicht schwer, mit der Erzählerin zu sympathisieren und in ihre Welt einzutauchen. Ein interessanter Einblick in die Neue Sachlichkeit.